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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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hatte, Brewster hin.
    „Unser Freund DeLlugo hat kein Glück! Er hat Lawrence irgendwo im Dschungel aufgetrieben, nur um ihn gleich wieder zu verlieren!“
    Brewster las den Text sorgfältig. Dann gab er ihn nachdenklich zurück.
    „Ich wollte“, murmelte er, „ich wüßte endlich, was hinter diesem alten Mann steckt. Erst versteht er es, den einfältigsten Eindruck zu machen, und dann führt er DeLlugo nach allen Regeln der Kunst an der Nase herum!“
    Tembraker schien über etwas nachzudenken.
    „Haben Sie Lust, mich auf einem Ausflug zu begleiten?“
    „Selbstverständlich, Sir!“
    „Wir nehmen einen der Zwei-Mann-Hubschrauber und sehen uns die Gegend in der Umgebung von Lawrences Baum an!“
    Brewsters Gesicht zog sich in zweifelnde Falten.
    „Versprechen Sie sich etwas davon, Sir? Ich meine, unsere Aufklärer haben das eine ganze Woche lang getan, ohne etwas zu finden!“
    Tembraker hob die Schultern.
    „Es bringt uns sicherlich nicht weniger ein, als untätig hier herumzusitzen und auf das zu warten, was DeLlugo berichtet!“
    Es dauerte nicht länger als fünf Minuten, bis der Hubschrauber startbereit in einer der Lastschleusen stand. Tembraker setzte sich in den Pilotensitz und steuerte die Maschine vorsichtig aus der Schleusenöffnung hinaus.
    Die Höhe des Dschungels war uneinheitlich wie eine Schar von Rekruten. Die Mehrzahl der Bäume erreichte Größen zwischen zwanzig und dreißig Metern; Senken, in denen Gebüsch bis zu höchstens fünf Metern hoch wuchs, und Riesengewächse, die bis zu fünfzig, sechzig Metern anstiegen, waren jedoch so häufig, daß Tembraker ständig in Bewegung blieb.
    Er wollte zwar die eigentliche Suche erst beginnen, nachdem die Maschine die Gegend um Lawrences Baum erreicht hatte, jedoch versäumte er auch beim Anflug schon keine Gelegenheit, Blicke durch das dichte Blätterdach in das Dunkel der Dschungelwelt zu werfen.
    Je mehr sie sich der verdächtigen Gegend näherten, desto stärker drosselte Tembraker die Fahrt. Im halben Fußgängertempo zog die Maschine surrend wie ein Ventilator über das Laubdach dahin, das im starken Wind der Luftschraube durcheinanderwirbelte.
    Weit im Norden stiegen grünliche Dunstwolken über dem Dschungel auf – Zeichen dafür, daß DeLlugo sich immer noch bemühte, seine Furchen durch die Wildnis zu ziehen.
    „Hier muß es sein“, sagte Tembraker. „Dieser Riesenbaum dort!“
    Aus dem Dach des Waldes schoß ein Baum von etwa siebzig Metern Höhe hervor. Die Krone war kugelförmig, und bei ihrem gewaltigen Umfang schien es durchaus möglich, zwischen den Blättern und Ästen eine ganze Kompanie von Soldaten zu verstecken, ohne daß sie von außen jemand hätte entdecken können.
    Tembraker hielt das Seitenruder eingeschlagen und zog Kreise um den Baum. Über Brewsters Schulter hinweg versuchte er, wenigstens etwas von der Plattform zu sehen, die DeLlugo erwähnte hatte; aber es war nicht einmal ein Stück einer einzigen Bohle zu erkennen.
    „Das ist zwecklos“, knurrte er nach der zehnten Runde. „Von hier aus ist nichts zu sehen!“
    Er veränderte die Einstellung des Seitenruders ein wenig und ließ die Maschine in Spiralen von dem Baum fortziehen. Während er sich um das Steuer kümmerte, hielt Brewster scharfe Ausschau.
    Von Zeit zu Zeit sagte er:
    „Immer noch nichts!“
    Und dies schien auch der ganze Erfolg des Fluges bleiben zu wollen, bis die Maschine schließlich in etwa sechshundert Meter Entfernung von Lawrences Baum eine der Senken im Dschungel erreichte, in der niedriges, verfilztes Buschwerk bis zu einer Höhe von maximal fünf Metern aufstieg.
    Tembraker hatte über einen herausragenden, vierzig Meter hohen Baum hinweggezogen und ließ den Hubschrauber in das Loch richtiggehend hinunterfallen, so daß Brewster deutlich spürte, wie sich sein Magen dem Halse entgegendrängte.
    Obwohl er in diesen Sekunden so sehr mit sich selbst beschäftigt war, entging ihm doch die Bewegung auf jener Stelle nicht, die in Form eines Ovals von zwei Metern Länge und einem Meter Breite fast völlig frei von jedem Bewuchs war.
    „Dort, Sir!“ schrie er in höchster Aufregung.
    Tembraker erkannte nichts mehr; aber er wußte, daß er sich auf Brewsters Beobachtung verlassen konnte.
    „Was war es?“
    „Ein Mensch, ein kleiner Mensch!“
    Kris Tembraker entschloß sich schnell. Er ließ die Maschine weiter durchsacken und setzte sie krachend auf.
    Brewster hatte keine Zeit gehabt, sich auf diese überraschende Landung

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