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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Linseneinstellung der Lampe, und der Strahl beleuchtete einen größeren Ausschnitt.
    DeLlugos Augen wurden groß. Dies hier war eine unterirdische Fabrik beängstigenden Ausmaßes. Er verstand kein einziges von den Geräten, die zu Reihen geordnet vor ihm standen, aber er war völlig sicher, daß, wenn im Umkreis von zwanzig Lichtjahren jemand eine künstliche Lichtexplosion zustande gebracht hatte, es der Mann sein mußte, der sich dieser Geräte hier bedienen konnte.
    Damit war die Notwendigkeit, sich seines Mitwissers zu entledigen, schneller an DeLlugo herangetreten, als er es gerne gehabt hätte. Zwar hatte er in seinem Leben eine Menge Dinge getan, die gute Nerven erforderten, aber er war sich nicht sicher, ob er den ahnungslosen Korporal kaltblütig ermorden könnte.
    „Leuchten Sie an den Wänden entlang, Freud!“ befahl er.
    Freud schwenkte den Scheinwerfer. Der breite, kreisförmige Lichtfleck zog an der linken, hohen Wand des Raumes entlang. Mit scharfen Augen erkannte DeLlugo die schwachen Rillen, die in gleichbleibenden Abständen den sonst fugenlosen Überzug unterbrachen.
    Türen!
    „Gehen wir dort hinüber!“
    Es waren Türen, aber sie verrieten nicht, wie sie sich öffnen ließen. DeLlugo betrachtete sie mißtrauisch. Die Rillen umschlossen ein Rechteck von anderthalb Metern Höhe und einem halben Meter Breite.
    DeLlugo und Freud standen etwa drei Meter von der Wand entfernt. Freud hatte sofort auf die Tür zugehen wollen, aber DeLlugo hielt ihn zurück.
    „Man kann nie vorsichtig genug sein!“ sagte er, aber jetzt, nachdem die Tür aus dieser Entfernung nichts über ihren Öffnungsmechanismus verriet, trat er selbst ein paar vorsichtige Schritte weiter nach vorne.
    Als er noch einen halben Meter von der Tür entfernt war, rollte sie blitzschnell mit einem surrenden Geräusch in die Wand hinein.
    DeLlugo machte einen Satz zur Seite; aber als er sah, daß weiter nichts geschah, begann er zu lachen. Tausendmal hatte er diese Art von Türmechanismen auf SIL-VERGLASS und anderen Welten erlebt. Die Tür öffnete sich, wenn jemand durch sein Näherkommen verriet, daß er hindurchwollte.
    Und jetzt erschrickst du darüber wie ein junger Hund vor einer Hummel, dachte er. Halt deine Nerven zusammen!
    Die Tür war wieder zurückgerollt, als DeLlugo zur Seite sprang. Er näherte sich ihr wieder, und als er die unsichtbare Schwelle, einen halben Meter vor der Wand, überschritten hatte, sprang sie wieder in die Wand hinein.
    Auch Freud war heftig erschrocken. Jetzt jedoch hob er den Scheinwerfer und leuchtete in den neuentdeckten Raum hinein.
    Er war würfelförmig mit einer Kantenlänge von zwei Metern und völlig leer. Nichts verriet, welchem Zweck er diente oder wann er zum letztenmal benutzt worden war.
    „Kommen Sie her, Freud!“ befahl DeLlugo.
    Korporal Freud trat heran.
    „Gehen Sie hinein! Ich möchte sehen, ob der Schließ- und Öffnungsmechanismus auch von drinnen funktioniert!“
    Freud zögerte und sah DeLlugo ängstlich an.
    „Los doch, Mann! Haben Sie keine Angst. Ich bleibe hier, und wenn Sie von drinnen nicht öffnen können, kann ich es immer noch von hier aus tun!“
    Freud nickte.
    „Ich bleibe eine halbe Minute drinnen, Sir; ist das recht so?“
    DeLlugo nickte und trat zurück. Freud bückte sich und zwängte sich durch den Eingang. Drinnen ging er bis an die hintere Wand des Raumes. Nachdem er sich über einen halben Meter von der Tür entfernt hatte, rollte sie zu.
    DeLlugo sah im blauen Schein seiner Taschenlampe auf die Uhr und biß die Zähne aufeinander.
    … zwanzig … einundzwanzig … zweiundzwanzig … dreiundzwanzig …
    Bei DREISSIG schnurrte die Tür wieder auf, und im Licht seines Scheinwerfers trat Freud heraus. DeLlugo schoß. Der Korporal gab keinen Laut mehr von sich, als er wie ein gefällter Baum zu Boden schlug.
    DeLlugo beugte sich über ihn. Der Schuß war mitten durch die Brust gefahren. Es war so schnell gegangen, daß sein Gesicht das stolze Lächeln festgehalten hatte, mit dem er herausgekommen war.
    DeLlugo schob ihn wieder in die Kammer hinein – weit genug, damit er nicht auf den Öffnungsmechanismus zu liegen kam. Dann trat er zurück und beobachtete befriedigt, wie die Tür sich wieder schloß.
     
    *                     *
    *
     
    „Möchtest du mir nicht, wenn du wieder hergestellt bist, zeigen, wo du und deine Leute wohnen?“ fragte Brewster.
    Japhtael saß in einem für seine Figur lächerlich großen Sessel und hielt

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