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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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gegangen war, machte er kehrt und schlich zu Lawrences Baum zurück.
    Zwanzig Minuten, nachdem er sich von Lawrence verabschiedet hatte, lag er wieder am Stamm des Baumes und lauschte.
    Der Alte rumorte oben auf der Plattform herum. Nach ein paar Minuten hörte DeLlugo Geräusche, die eindeutig darauf hinzuweisen schienen, daß Lawrence sich schlafen legte.
    DeLlugo wartete noch weitere zehn Minuten, nachdem die Geräusche erstorben waren, dann machte er sich enttäuscht und verwundert auf den Heimweg.
    Seine Absicht war, mit ein paar Mann seiner Gruppe sofort zurückzukommen und den Alten gefangenzunehmen. Er glaubte nicht im Ernst daran, daß er mit Lawrence auf die friedliche Art ins Geschäft kommen könne.
    Andererseits war dies eine Absicht, die Lawrence unbedingt hätte durchschauen müssen. DeLlugo hatte erwartet, daß der Alte sich sofort, nachdem er ihn verlassen hatte, davonmachte, um ein neues Versteck aufzusuchen. Deswegen war er zurückgekommen.
    Daß Lawrence nichts dergleichen getan hatte, wunderte DeLlugo; aber er hielt es nicht für einen ausreichenden Grund, seine Absicht aufzugeben.
    Als er das Lager wieder erreichte, gab er sich keine Mühe, ungesehen an den Posten vorbeizukommen. Er gab sich rechtzeitig zu erkennen, bevor einer der Männer Gelegenheit hatte, auf ihn zu schießen.
    Der Posten verbarg sein Erstaunen nicht, aber DeLlugo hielt es nicht für nötig, ihn aufzuklären.
    „Wecken Sie Bootsmann Snidon“, befahl er. „Seine Gruppe soll sich bewaffnen und in einer Viertelstunde abmarschbereit sein!“
    „Jawohl, Sir!“
    Snidon war ein Mann aus der Kriegsmarine. In zehn Minuten hatte er seine Gruppe beisammen. DeLlugo gab ihnen einige Erklärungen.
    „Wir sollten uns in acht nehmen“, schloß er. „Der Alte scheint etwas in der Hinterhand zu haben; und wir wissen nicht, was es ist!“
    Nach einer Stunde scharfen Marsches erreichten sie Lawrences Baum. DeLlugo verteilte seine Männer, so gut es ging, ohne daß dabei zuviel Lärm gemacht wurde. Dann legte er die Hände trichterförmig an den Mund und schrie:
    „Lawrence, kommen Sie herunter! Ihr Baum ist umstellt!“
    Die Tiere, von seiner lauten Stimme aufgescheucht, vollführten einen betäubenden Lärm. DeLlugo strengte seine Ohren an, um etwas zu hören; aber nach zwei Minuten war er völlig sicher, daß Lawrence keine Antwort gegeben hatte.
    „Snidon!“
    „Ja, Sir?“
    „Feuer Sie einen Blindschuß in den Baum hinauf ab!“
    Snidon hob seine Waffe und schoß. Ein Strahl weißer, gebündelter Energie zischte in den Baum hinauf. Blätter begannen zu qualmen, abgesengte Zweige kamen herunter, und das Geschrei ringsumher verstärkte sich abermals. Sonst jedoch rührte sich nichts.
    DeLlugo wurde unsicher und wütend zugleich.
    „Fünf Mann klettern in den Baum hinauf!“ befahl er.
    Die Männer schickten sich an, den Befehl schnell zu befolgen. Es wurde aber trotzdem eine langwierige Angelegenheit. Die Stammgabel bot kaum Platz für alle fünf, und auf dem Zweigast, der zu Lawrences Plattform hinaufführte, konnten sie nur hintereinander klettern, so daß die Wirkung der Fünfergruppe kaum größer war, als wenn ein einzelner hinaufgestiegen wäre.
    Für Lawrence wäre es ein leichtes gewesen, von der hölzernen Plattform herab den Angriff abzuwehren. Die Leute, des Kletterns völlig ungewohnt, harten mit ihren Händen genug zu tun, um sich festzuhalten; sie konnten nicht daran denken, ihre Waffen zu ziehen, bevor sie die Plattform erreicht hatten.
    Es war ihr Glück, daß der alte Mann sich offenbar rechtzeitig aus dem Staub gemacht hatte. Die Männer leuchteten mit den Gürtellampen die Plattform und das angrenzende Laub- und Astwerk ab; aber es gab keine Anhaltspunkte dafür, wann Lawrence sein Versteck verlassen oder auf welchem Weg er das getan hatte.
    „Nichts, Sir!“ schrie einer der fünf hinunter. „Der Vogel ist ausgeflogen!“
    „Läßt sich erkennen, wie lange schon?“ rief DeLlugo zurück.
    „Nein, Sir!“
    DeLlugo gereiztes Knurren drang bis zu den fünf Männern hinauf.
    „Es ist gut! Kommen Sie herunter!“
    DeLlugo blieb nichts anderes übrig als zuzugeben, daß der Alte ihm doch ein Schnippchen geschlagen habe. Offensichtlich hatte er damit gerechnet, daß DeLlugo noch einmal zurückkommen werde, um ihn zu belauschen, und sich dementsprechend später aus dem Staub gemacht.
     
    *                     *
    *
     
    Tembraker lachte. Er hielt den Funkspruch, den ihm eine Ordonnanz gebracht

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