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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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leben, und soweit unsere Überlieferung zurückreicht, sind wir nie mehr oder weniger gewesen – hält sich seit den Ursprüngen der Geschichte die Überlieferung, daß wir da seien, um ein Erbe zu wahren und es vor fremden Händen zu schützen, das Erbe einer perfektionierten Technik nämlich, von der ihr schon einige Beispiele zu sehen bekommen habt.
    Die Situation ist insofern von jeher zwiespältig gewesen, als niemand sagen konnte, wer uns das Erbe übergab und für wen wir es bewahren sollten. Aber nichtsdestoweniger sind wir der Überlieferung treu gefolgt. Niemals, bis vor wenigen Jahren, ist ein Fremder in unser Reich vorgedrungen, obwohl in den vergangenen Tausenden von Jahren immer wieder Schiffe fremder Welten auf diesem Planeten landeten.“
    Er schwieg, und Tembraker benutzte die kurze Pause für einen Einwand.
    „Ich halte dich für einen klugen Mann, Arnos; und außerdem läßt sich deiner Stimme anmerken, daß deine Meinung von eurer Überlieferung abweicht. Möchtest du uns nichts über deine eigene Ansichten sagen?“
    Arnos nickte.
    „Ich bin überzeugt davon, daß wir selbst es waren, die diese übermächtige Technik schufen – zu einem Zeitpunkt, der außerhalb der Reichweite unserer historischen Überlieferung liegt. Wahrscheinlich folgte darauf eine länger andauernde Periode der Dekadenz, in der die Erinnerung an das, was geschehen war, verlorenging. Und nicht nur die Erinnerung – auch die geistigen Fähigkeiten. Es ist nicht mehr als logisch, daß ein Mensch, der zwar eine Maschine noch bedienen kann, sie aber nicht in ihrer Konstruktion versteht, nicht daran glaubt, daß sein eigenes Volk diese Maschine gebaut habe.
    Jahrtausendelang stagnierte unsere Zivilisation. Wir taten keinen Schritt nach vorne, aber auch keinen rückwärts. Erst diese Generation hat zum erstenmal wieder fähige Wissenschaftler hervorgebracht, die in der Lage zu sein schienen, Vergessenes wieder aufzuspüren und Neues zu entdecken.
    Das Prinzip der Verwandlung von Materie in Strahlung wurde vor etwa dreißig Jahren gefunden. Zwei Versuche wurden im freien Raum angestellt – der letzte vor zwölf Jahren.
    Diese beiden Versuche brachten das Verhängnis. Die ungeheuren Lichtexplosionen wurden selbst in den fernsten Tiefen des Alls beobachtet. Neugierige kamen, aber wir konnten sie täuschen – bis auf einen!“
    „Lawrence?“
    „Ja, Lawrence! Er ist der Agent einer Macht, die die erste Lichtexplosion beobachtet hatte und sich darum bemühte, in den Besitz der Erfindung zu kommen. Lawrence gelang es, unser Vertrauen zu gewinnen. Er nutzte es schändlich, indem er uns gewaltige Pläne zur Eroberung des Universums vorspiegelte. Seiner Ansicht nach sei es ein leichtes, mit den Mitteln unserer Technik sämtliche Welten zu unterwerfen.
    Leider“ – er seufzte tief und machte eine kleine Pause – „leider ließ sich ein Teil unseres Volkes von diesen Plänen bestechen. Der Rat handelte damals unentschlossen und mit zu großer Nachsicht. Bevor wir uns versahen, war eine Spaltung eingetreten.
    Unser Untergang wäre eine Frage von Tagen gewesen, wenn nicht gerade die Gruppe der hervorragendsten Wissenschaftler sich geweigert hätte, mit Lawrence zusammenzuarbeiten. So hat er den größten Teil unserer Maschinen und Labors im Besitz, aber er kann sie noch nicht nutzen.
    Andererseits ist es uns nicht möglich, ihn zu vertreiben, denn wir sind nur erbärmlich wenige; der weitaus größte Teil unseres Volkes ist zu ihm übergegangen. Wir bemühen uns, Waffen zu entwickeln, die uns einen Angriff gegen ihn ermöglichen; aber das wird noch geraume Zeit dauern!“
    Sein Kopf sank noch etwas tiefer nach vorne. Tembraker starrte gedankenverloren in das abgeblendete Licht des Scheinwerfers, der vor ihm auf dem Boden stand.
    Brewster war der erste, der etwas sagte:
    „Es müßte doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir Lawrence nicht aus der Mitte seiner Leute herausholen könnten, nicht wahr?“
    Die Männer stimmten ihm murmelnd zu; aber Tembraker hob warnend die Hand.
    „Unter normalen Umständen würde ich nichts anderes tun. Aber wir müssen bedenken, daß Lawrence eine Reihe von Mitteln zu Verfügung steht, von denen wir keine Ahnung haben. Diese Sache will gut überlegt sein!“
     
    *                     *
    *
     
    Es war Brewster, der die Dinge ins Rollen brachte. In dieser Nacht, nachdem Arnos sich entfernt hatte und die Männer schliefen, erhob er sich leise, nahm seinen Scheinwerfer und seine

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