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Die Welt in mir (German Edition)

Die Welt in mir (German Edition)

Titel: Die Welt in mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Neuberger
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sollte. Bisher hatte ich diese Erkenntnis nicht.
    „Du findest schon etwas, was
dir gefällt. Vielleicht solltest du mal überlegen, ob es irgendetwas gibt, dass
dir Spaß macht“, versuchte sich Josh an einem Ratschlag. Worte, die ich bereits
unzählige Male von meinen Freundinnen und meinen Eltern gehört hatte. Um uns
mit diesem Thema nicht den Abend zu ruinieren, äußerte ich nur, dass ich
darüber nachdenken würde und wechselte das Thema. Aber ich beschloss, mir
dennoch darüber Gedanken zu machen. Bisher sagte ich mir im Inneren immer nur,
dass ich mich sowieso für nichts begeistern und nichts sonderlich gut könne.
Vielleicht wurde es nun Zeit, noch einmal genauer in mich hineinzuhören und
Dinge zu testen. Früher hatte mir der Mut gefehlt, Sachen anzugehen und Neues
zu wagen. Jetzt fühlte ich mich bereit dazu. Die Ereignisse der vergangenen
Tage und Wochen hatten mich und meine Selbstsicht verändern. Aber bevor ich mir
selbst nicht darüber klar war, wollte ich nicht weiter mit Josh darüber
sprechen. Statt über meine Arbeit redeten wir über Gott und die Welt.
Stundenlang saßen wir am Tisch, hielten uns an den Händen und unterhielten uns.
Es war tatsächlich das beste Date, das ich jemals hatte, und irgendwie war das Besondere
daran auch, dass uns kein Kellner unterbrach oder andere Gäste ablenkten. Es
gab nur Josh und mich. Hier in seiner Wohnung wurde aus zwei Welten eine. Wir
lebten an diesem Abend in unserer ganz eigenen.
    Auch der nächste Tag begann so
wunderbar wie der Tag zuvor. Neben Josh aufzuwachen, war erneut ein herrliches
Gefühl und auch das Frühstück im Bett war definitiv etwas, was ich den Rest
meines Lebens machen könnte. Wieso aßen die Leute nicht öfters im Bett? Selbst
an einem Arbeitstag würde ich darauf nur ungern verzichten.
    Mir und Josh ging auch kein
Moment der Gesprächsstoff aus. Wenn wir gerade einmal unsere Finger voneinander
lassen konnten, redeten wir. Obwohl wir uns dann meist dennoch berührten. Es
war wie eine Sucht oder vielmehr ein natürliches Bedürfnis, Josh ständig zu
berühren. Ich konnte nicht auf den Körperkontakt verzichten und ihm ging es
allem Anschein nach ähnlich. Ich genoss jede Zärtlichkeit, und immer lösten
seine Berührungen und seine Küsse eine körperliche Reaktion aus. Es schossen
Blitze durch mich hindurch, meine Haut prickelte, und ich bekam ständig eine
Gänsehaut. Wir verbrachten auch nach dem Morgen die meiste Zeit im Bett.
      Gegen Nachmittag klingelte Joshs Handy
und er ging nach längerem Zögern dran. Ich vermutete Alex am anderen Ende, und
als Josh mit den Worten „Bis gleich“ auflegte, wusste ich, dass unsere kleine
Idylle zerstört war. Wie befürchtet, machte Josh Anstalten, aufzustehen und
erklärte, dass Alex in einer halben Stunde vorbeikäme. Offenbar hatte er einen
neuen Plan, um mein Geheimnis vollkommen in Sicherheit zu wissen.
    Während Josh im Bad war, zog
ich mich an. Zum einen war ich enttäuscht, dass wir nicht weiterhin im Bett
liegen konnten, zum anderen hatte ich aber die Hoffnung, dass Alex wirklich
eine Lösung hatte. Dann stünde meinem Leben mit Josh nichts mehr im Wege, und
es würde nicht ständig eine mögliche Gefahr über uns schweben.
    Während Alex eintraf, war ich
gerade im Bad. Als ich später ins Wohnzimmer kam, saß er am Esstisch und hatte
seine Füße auf einem weiteren Stuhl abgelegt. Er war immer so cool und sein
Anblick amüsierte mich ein wenig.
    Josh lehnte an der Kücheninsel,
und als ich an ihm vorbeiging, um mich ebenfalls an den Tisch zu setzten,
streifte er kurz meine Hand.
    Dies entging offensichtlich
auch Alex nicht. „Ah, ihr habt euren Kram endlich auf die Reihe bekommen. Wurde
auch langsam Zeit!“, kommentierte er unser Liebesleben.
    Ich schaute zu Josh, der meinen
Blick erwiderte und mir zuzwinkerte. Kichernd setzte ich mich an den Tisch.
    „Mann, hier ist es ja kaum
auszuhalten mit so viel Liebe in der Luft!“, beschwerte sich Alex.
    „Neidisch?“, konterte ich und
erhielt sowohl von Josh als auch von Alex ein Lachen.
    „Ne Kleine, ich bin nicht so
für die ewige Liebe gemacht“, erklärte er und schaute dabei amüsiert drein.
    An Josh bemerkte ich bei
unserer Plänkelei eine deutliche Veränderung. Zuletzt hatte er bei solchen
Scherzen zwischen Alex und mir immer skeptisch drein geblickt. Jetzt lächelte
auch er. Was ein Gespräch und zwei Nächte so alles bewirken konnten!
    „Und hat sich jetzt auch deine
Einstellung dazu geändert, dass die Kleine zu

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