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Die Welt in mir (German Edition)

Die Welt in mir (German Edition)

Titel: Die Welt in mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Neuberger
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dir in deine Welt zieht?“, fragte
Alex Josh mit hochgezogenen Augenbrauen.
    Doch, bevor dieser antworten
konnte, ergriff ich das Wort. Mittlerweile hatte sich meine Einstellung dazu
geändert. Josh hatte ganz recht, dass dies keine gute Idee war. „Nein. Das
kommt nicht infrage“, erklärte ich.
    Alex und Josh schauten mich
beiden fragend an.
    „Ich stimme Josh zu. Zwar wurde
ich nicht mehr von euren Gefühlen beeinflusst, aber sie sind da, wenn auch klar
abgegrenzt von meinen. Die Vorstellung von jedem, dem ich begegne, die Gefühle
in mir zu haben, wäre beängstigend und würde mich sicherlich ins Chaos
stürzen“, fügte ich hinzu. Tatsächlich glaubte ich, dass eine größere Gruppe
von Menschen mir Probleme bereiten würde. Ich konnte Alex und Josh in meinem
Inneren abgrenzen, weil ich es gelernt hatte und sie kannte. Bei Fremden würde
meine Gefühlswelt vermutlich erneut durcheinander gebracht werden und diese
Vorstellung behagte mir gar nicht. Vielleicht würde ich auch dies irgendwann in
den Griff bekommen, aber das Risiko war mir zu groß. Wenn es irgendwie möglich
war, würde ich lieber in meiner Welt bleiben.
    „Na gut, dann tritt wohl Plan B
in Kraft“, nickte Alex entschlossen. Er erklärte Josh und mir, dass er lange
darüber nachgedacht habe und zu einer Lösung gekommen sei.
    Ein wenig plagte mich das
schlechte Gewissen. Während Josh und ich uns vergnügt hatten, hatte Alex seine
Zeit damit verbracht, zu überlegen, wie er mich schützen konnte. Er war doch
mein Superheld. Zweifellos!
    „Noch denken die Späher, dass
ich das Gleichgewicht verstecke oder trage und dies werden wir ausnutzen“,
sagte er.
    Sein Plan sah vor, die Späher,
die er schnappen konnte, zu töten. Obwohl ich an Joshs Gesichtsausdruck erkannte,
dass ihm diese Vorstellung nicht behagte, schwieg er. Vermutlich war ihm meine
Sicherheit mehr wert, als das Leben von den Spähern, die mich am liebsten tot
sehen wollten. Für mich sprang er über seinen Schatten und war bereit, Grenzen
zu überschreiten. Alex erklärte weiter, dass er, nachdem er die Späher
umgebracht hätte, in seine Welt zurückkehren würde. Dort würde er mit den
Machthabern sprechen. Sein Plan sah vor, dass die Gruppe auf der bösen Seite
von der Regierung zerschlagen würde. Gestern hatte er bereits mit einem in
einer höheren Machtposition gesprochen. Er versicherte ihm, dass dies klar
ging. Da sie selbst ein Interesse daran hatten, das Gleichgewicht zu schützen,
hatte Alex keinen Zweifel daran, dass die Regierung seiner Seite Wort halten
würde. Über die Gruppe auf Joshs Seite, die ebenfalls das Gleichgewicht
aufheben wollte, machte er sich keine Sorgen.
    Josh pflichtete ihm bei, dass
diese Gruppe eher klein sei und nicht wirklich in Aktion trete, soweit er
wusste. Aber er versprach Alex, dass seine Regierung diese im Auge behalten
würde. Doch derzeit gingen sie davon aus, dass von ihnen keine Gefahr drohte.
Sie hätten erst einmal zur bösen Seite wechseln müssen, um einen Menschen zu
töten. Und falls sie dies tun würden, würde die Regierungstruppe der bösen
Seite eingreifen.
    Sein Plan klang in meinen Ohren
perfekt. Ich machte mir keine Sorgen, dass Alex dabei etwas passierte. Die
Späher würde er ohne Probleme beseitigen und wenn er in seine Welt zurückkehrte,
erledigten andere den Job. Doch bis zu diesem Moment hatte ich noch nicht
vollkommen begriffen, was es bedeutete und was sein Plan außerdem beinhaltete.
Erst, als er die Worte aussprach, erkannte ich den Haken an der Sache.
    „Um niemanden auf die Idee zu
bringen, das Gleichgewicht doch wieder in dieser Welt zu suchen, werde ich
nicht mehr zurückkehren. Im besten Fall bringe ich beide Regierungen dazu, die
Portale zu schließen“, sagte er.
    Seine Worte sickerten in mein
Bewusstsein und mir kullerten Tränen über die Wangen.
    Josh stellte sich hinter meinen
Stuhl und legte seine Hände auf meine Schultern.
    Doch diese Geste konnte mich
nicht trösten, auch wenn ich sie zu schätzen wusste. Ich würde Alex nie
wiedersehen. Diesmal gab es daran keinen Zweifel. Ich schluchzte bei dem
Gedanken laut auf.
    „Ist schon gut, Kleine! Wenn
ich dir fehle, kannst du doch einfach bösen Jungs den Arsch aufreißen und dabei
an mich denken“, versuchte Alex, mich auf seine Art zu trösten.
    Zwar musste ich kichern, aber
es trocknete meine Tränen nicht. Er nahm meine Hand und drückte sie. Ich
schaute ihn mit immer neuen Tränen in den Augen an, und er zwinkerte mir zu.
    Josh kochte uns

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