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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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selbst. Ich bin eine Ausgestoßene, von allen verlassen und vergessen, wie ich einst meinen armen Wechselbalg verlassen und vergessen habe. Ich verdiene es nicht, unter meiner Sonne zu sterben.
Sie hatte ihre Assistenten entlassen und sie gut bezahlt, damit sie sich in irgendeiner Ecke der Galaxis verlieren konnten. Es gehörte mit zu ihrem Geschäft der Weltenzerstörung, daß alle, die ihr je dabei geholfen hatten, in alle Winde zerstreut wurden, so daß niemand irgendwelche Zerstörungen mit ihnen in Verbindung bringen konnte. Daß eine der Freien Amazonen sie dabei beobachtet hatte, wie sie einen Sterilisator vergrub, tat sie mit einem verächtlichen Achselzucken ab. Was weiß eine einfache Frau schon!
Sie hatte die fatale Gabe, überall, wo sie nur kurze Zeit blieb, Zuträger zu finden. Von denen erfuhr sie, daß zahlreiche Reitergruppen durch die Berge zogen, und bei allen waren ein paar der Telepathenkaste. Sie schienen nach Thendara zu reiten, vielleicht zur alten Burg der Comyn, die einst der Sitz des Rates war.
Von anderer Seite hatte sie gehört, daß die Terraner einen Ruf über die ganze Galaxis ausgeschickt hatten, mit dem sie funktionierende Telepathen suchten. Sie hatte sogar mit dem zynischen Gedanken gespielt, sich selbst zu melden, aber sie durfte die Existenz ihrer Rasse nicht aufdecken. Alle anderen ihres Volkes waren längst tot und vergessen. Warum alles noch einmal aufrühren?
Wenn jemand herausfinden konnte, was mit Darkover geschah, dann waren es diese Telepathen. Voll persönlicher Wut dachte sie an Regis Hastur. Wie war es diesem jungen Mann gelungen, vierzehn Anschlägen auf sein Leben zu entgehen? Hatte sie vielleicht die Telepathen der Comyn unterschätzt?
Nun, eines war sicher: Wenn sie sich zu irgendeinem bestimmten Zweck alle irgendwo versammelten, dann gaben sie ein wundervolles Ziel ab. Also wartete sie weiter. Außerdem mußte ein Massenmord von diesen Ausmaßen äußerst gründlich vorbereitet werden. Sie hatte einen ganzen langen Darkovanerwinter dafür Zeit.
Niemand würde übrigbleiben. Niemand. Tod und Verderben, und keiner bleibt übrig. Nur ich. Aber nicht lange.
    *
    Besucher waren bei Missy noch immer nicht zugelassen, und nicht einmal Conner durfte sie sehen. Am siebenten Tag protestierte er bei Jason und David.
„Conner, bist du dir denn nicht klar darüber, daß sie keinen Menschen sehen will, auch dich nicht?” fragte Jason mitleidig. „Sie reagiert auf niemanden. Sie ist… wahnsinnig.” „Das bin ich auch nach der offiziellen Verlautbarung des Imperiums”, antwortete Conner. „Mensch, so setz dich doch endlich!” fuhr ihn Jason an, um seine eigene Verstörtheit zu kaschieren. „Verstehst du denn noch immer nicht? Beinahe hätte sie Keral getötet, und seine Hände fangen eben zu heilen an. Sie hat eine Zelle im Gefängnis der Spaceforce und unseren Unfallraum total verwüstet.”
„Und dich hätte sie auch um ein Haar umgebracht, Jason”, ergänzte David. „Du lieber Himmel, nur den vereinten Kräften von Desideria und Linnea gelang es, sie so weit zu beruhigen, daß sie unter Drogeneinwirkung gebracht werden konnte. Offen gestanden, Conner, wir wagen es nicht, die Drogen zu streichen und sie zu Bewußtsein kommen zu lassen.”
„Mir tut sie nichts”, behauptete Conner stur. „Sie braucht mich. Und ich liebe sie.” „Conner, wir haben versucht, dir nichts davon sagen zu müssen, weil du sie liebst. Aber du weißt doch, daß sie sich verändert hat. Sie ist… jetzt nicht einmal mehr eine Frau. Ich weiß, wie du auf Missy reagiert hast. Wir alle wissen es, nicht wahr? Ich wollte dir Einzelheiten ersparen. Aber sieh her, was aus ihr geworden ist, aus deiner… Freundin.” Er reichte ihm ein Foto, das von der bewußtlosen Missy gemacht worden war. In seinem Mitleid mit diesem Mann wurde er brutal. „Liebe? Schau, Conner, sie kann nicht einmal mehr als Frau auf dich reagieren …”
Conner wurde graublaß und schluckte heftig. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie so etwas passiert, aber ich weiß, daß sie mich jetzt mehr braucht als je vorher. Für mich ist sie Missy, und ich liebe sie. Alles übrige ist mir egal. Ich will für sie sorgen. Daß sie einen Körper hat, interessiert mich nur am Rand. Ich liebe sie. Ich hoffe, das ist jetzt klar.”
„Verzeih, Dave … Ich dachte nicht, daß es so… so wäre”, sagte David. Er wandte sich an Jason. „Wir müssen ihn wohl zu Missy lassen. Wenn er zu ihr durchdringt, brauchen wir uns ihretwegen

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