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Die Weltenzerstörer - 18

Die Weltenzerstörer - 18

Titel: Die Weltenzerstörer - 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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vielleicht keine Sorgen mehr zu machen.”
„Und wenn sie rabiat wird?” wandte Jason ein.
„Das laßt meine Sorge sein”, erwiderte Conner. „Missy brachte mich lebend aus der Hölle zurück. Glaubt ihr jetzt, ich ließe mich davon abhalten, sie aus ihrer persönlichen Hölle zu holen?”
Nein, schön ist sie nicht mehr, dachte Conner, als er sie sah. Aber was macht das schon? Man ließ die Drogenwirkung abklingen und machte eine biologische Bestandsaufnahme: Hormonausschüttung unausgewogen; Schilddrüsenfunktion und die der Schleimhäute gestört; Rezession des Brustgewebes, Atrophie der weiblichen Genitalien … Conner griff aus nach ihrem gepeinigten, angstverzerrten Geist, fühlte ihre Furcht und den Schock über den Zusammenbruch ihrer persönlichen Welt:
… im Raum schwebend, drehend, ein Punkt des Nichts im Nichts; der Körper bleibt zurück und der Geist greift aus.
    Missy, Missy, ich. bin bei dir. Was bedeutet uns der Körper? Wir können uns seiner erfreuen oder es sein lassen. Aber wir sind untrennbar miteinander verbunden …
Er löste vorsichtig den Kontakt, und da schlug Missy die großen, grauen Augen auf. „Dave?” wisperte sie und lächelte. Seine dunkle Hand umschloß ihre blasse. „Mir ist egal, wer oder was du bist, Missy”, flüsterte er. „Ich liebe dich, und ich brauche dich. Vielleicht können wir einander helfen. Jetzt, da wir einander gefunden haben, ist alles andere unwichtig.”
Sie war sehr schwach, aber sie wandte ihm ihr Gesicht zu und drückte ihre Lippen auf seine Hand. Dann schlief sie ein, und ihre Hand lag noch immer in der seinen.
    11.
    Einzeln und in größeren Gruppen strömten die rothaarigen Darkovaner-Telepathen in die Stadt: Comyn und einfache Leute, Städter, Bauern und Bergbewohner. Und alle erzählten die gleichen Geschichten von einer Welt, die dem Ruin und dem Tod entgegenging. Die Erde war zu Staub zerfallen, auf dem nicht einmal mehr Unkraut wuchs; in den Bergen gab es weder Nebel noch Regen, und von den giftigen Dünsten gingen sogar die Tiere ein. Die Bäume verloren vorzeitig ihr Laub und gaben keine Samen. Die sonst so scheu-, en Waldmänner traten an den Rand ihrer Wälder und baten um Nahrung. Alle kamen aus einer sterbenden Welt.
Die Terraner stellten Lebensmittel bereit, doch es mangelte an Transportmöglichkeiten. Regis füllte die finanzielle Lücke mit seinem Privatvermögen auf, aber man mußte jetzt in erster Linie herausfinden, wo der Hebel der Hilfe anzusetzen war. . Für das Telepathenprojekt hatte er Jetzt keine Zeit. Er überließ es Jason und David. Wenn Jason Hilfe brauchte, konnte er sich ja melden. Linnea war nicht nach Arilinn zurückgekehrt. Ihre Anwesenheit war Trost und Qual zugleich, denn auch für sie gab es keine Sicherheit. Der größte Teil von Regis’ Projektarbeit fiel an David. Natürlich war sein Hauptstudienobjekt Missy, und zusammen mit Keral überprüfte er immer wieder die bei ihr sichtbar gewordenen Veränderungen. Da sie schwer krank war, setzte man Hormone ein, aber sie allein konnten die neue Veränderung an ihr nicht bewirkt haben. Sie näherte sich wieder unauffällig ihrer weiblichen Phase, und das schrieb man in erster Linie dem Kontakt mit Conner zu.
Auch Keral unterlag einer Verwandlung: Seine Haut wurde feiner, leuchtender und schimmerte von innen heraus. Dazu kam eine Passivität, die sich immer mehr ausprägte. „David, könntest du nicht den Wandel bei mir richtig zur Auslösung bringen?” bat er eines Tages. „Du sagtest doch, die Hormone seien sehr ähnlich.”
„Bei Missy ging es um Leben oder Tod … Wir müssen warten. Wie lange dauert gewöhnlich diese Umwandlung?”
„Nicht lange, wenn die Anregung stark ist. Vielleicht eine Nacht und einen Tag. Genau weiß ich es nicht.”
„Und was ist der eigentliche Auslöser?”
„Davon sprachen meine Eltern nicht, aber ich glaube, es ist der Kontakt der Liebe. Ich habe es noch nicht erlebt, und deshalb kann ich es nicht aus eigener Erfahrung sagen.” Die Vorstellung, die sich David von Keral als Mädchen machte, war ungeheuer bunt und lebendig. Missy und ihre etwas grobe Sinnlichkeit hatte er ja noch kennengelernt. Von Keral hatte er viel delikatere Vorstellungen.
Zu seiner großen Überraschung hatte sich aber bei Missy diese grobe Sinnlichkeit so abgeschwächt, daß sie jetzt zwar noch immer ungemein anziehend, aber nicht mehr herausfordernd wirkte. Darüber war David Conners wegen sehr froh. Jetzt schien sie vor der Vollendung ihrer weiblichen

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