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Die Weltverbesserer

Die Weltverbesserer

Titel: Die Weltverbesserer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd jr. Biggle
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zwei, und dort wurden die Säcke wieder aufgeteilt. Dorf Nummer fünf, Nummer sechs – ein neues Versteck von Getreidesäcken – Farraris Armee wuchs von Dorf zu Dorf. Im Morgengrauen folgten ihm gehorsam tausend Ols, und mehrere Durrls mußten konsterniert feststellen, daß ihre Arbeitskolonnen verschwunden waren.
    Am Rand einer Wiese, an deren anderem Ende sich ein Durrl-Quartier befand, hielt er an und bedeutete den Ols, im Quartier zu essen und zu trinken. Als sie die Wiese überquerten, trat der Durrl aus seinem Haus und starrte der Ol-Invasion fassungslos entgegen. Farrari verbarg sich hinter einer Zrilmhecke und verfluchte seine eigene Dummheit. Wenn das Wort eines falschen Durrl-Assistenten genügte, um tausend Ols in Bewegung zu setzen, dann könnte das Wort eines echten Durrls sie sicher wieder heimschicken.
    Als er vorsichtig hinter seiner Hecke hervorspähte, sah er, daß der Durrl und seine Assistenten samt ihren Familien in offenbar panischer Angst flohen. Sie schienen um ihr Leben zu rennen, stürmten einen Hügel hinauf und versteckten sich hinter Zrilmhecken. Farrari formierte seine Armee neu und befahl den Ols, die Lager des Durrls zu plündern und einige Lagerfeuer anzuzünden. Bald saßen die Ols um die Feuer versammelt. Farrari beobachtete aufmerksam die Zrilmhecken, hinter denen sich die Rascs versteckten. Als der Durrl und sein Gefolge erkannte, daß sie nicht verfolgt wurden, tauchten sie schließlich aus ihrem Versteck auf und liefen davon.
    Als die Ols ihre Mahlzeit beendet hatten, verteilte er Rationen, die sie in ihren Getreidesäcken mitschleppten. Es gab zwar noch genug andere Durrl-Quartiere, die sie ausrauben konnten, aber so hatten die Ols wenigstens etwas zu tragen.
    Der Marsch ging weiter, Farrari rekrutierte Ols, die auf den Feldern arbeiteten, und jedes Durrl-Quartier, das er passierte, war verlassen. Die ersten Flüchtlinge mußten Alarm geschlagen haben, und die Nachricht von der Ol-Armee hatte sich offensichtlich schnell verbreitet.
    Als Farrari eine Hauptstraße erreichte, ließ er die Frauen und Kinder im Schatten von Zrilmhecken zurück. Auf der Straße begegneten Farrari und seiner Armee weder Soldaten noch Zivilisten. Offensichtlich betrachteten die Rascs das seltsame Heer als bösartiges Monstrum und hatten Warnungen in alle Richtungen geschickt.
    Als sie zu einem verlassenen Kornspeicher kamen, befahl Farrari seinen Ols, ihre Säcke zu füllen, und schickte sie dann in ihre Heimatdörfer zurück. Wenn eine Armee des Kru auf dem Anmarsch war, so würde sie bei ihrer Ankunft im Hilngol-Tal nur friedlich auf den Feldern arbeitende Ols vorfinden. Und Farraris Ols würden für den Winter und Frühling genug zu essen haben. Seine erste Operation war geglückt.
    Er füllte seine eigenen Getreidesäcke, lud sie auf ein Begleit-Gril und ritt auf der südlichen Abzweigung, die von dem großen Steinhaus nach Süden führte, weiter.
     
    Als der Morgen graute, spürte er, daß sein Reittier müde war. Er legte eine Rastpause ein, um die Grils zu füttern und zu tränken. Als er weiterritt, überholte er Flüchtlinge – einen Durrl, seine Assistenten mit Frauen und Kindern, die ein paar Habseligkeiten auf Wagen gepackt hatten. Die Männer ritten auf Grils. Es war zu spät, ihnen auszuweichen. Sie hatten ihn bereits gesehen, und so ritt er rasch an ihnen vorbei.
    Freudige Erregung stieg in ihm hoch. Die Rascs flohen vor den Ols!
    Am zweiten Tag sah er auf der Straße vor sich die Kavallerie des Kru. Er verließ die Straße und wartete in der Sicherheit einer Wiese, bis die Truppe an ihm vorbeigezogen war. Später begegnete er weiteren Kavallerie-Truppen, und am folgenden Tag machte er einen weiten Bogen um die Garnisonsstadt, die die Flüchtlinge anzustreben schienen.
    Er ritt weiterhin in südliche Richtung, kam tagsüber rasch voran, indem er von Zeit zu Zeit die Grils wechselte. Nachts führte er sie am Zügel. Irgendwo im Westen lag die Stadt Scorv auf ihrem Hügel, und er brannte vor Ungeduld, sie zu erreichen.
    Im südöstlichen Winkel von Lilorr begann er erneut. Er stahl Getreidesäcke, versteckte sie, und wieder führte er mit seinem Zauberwort: »Kommt!« ein ganzes Ol-Dorf von seinem abendlichen Feuer weg. Und noch eines. Und noch eines. Im Morgengrauen schickte er die zu jungen Ols, die Kranken, die Frauen und ihre Kinder heim, denn seine Armee hatte noch einen sehr weiten Weg vor sich. Er führte die Ols nach Norden, rekrutierte ständig neue und suchte verlassene

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