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Die Wesen (German Edition)

Die Wesen (German Edition)

Titel: Die Wesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Lux
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ein. Sie genoss den Luxus, sich durch diese wunderbare Landschaft fahren zu lassen.
    Sam hatte eine günstige Position im Strom gefunden, in der er dahintrieb und nicht so viel rudern musste. Er steuerte nur leicht gegen, indem er mal auf der einen, mal auf der anderen Seite sein Paddel eintauchte.
    „Warum ist der junge Dropa so schnell verschwunden?“, fragte Laima.
    „Ich denke, er hatte Angst. Die gleiche Angst, die wir vielleicht spüren. Ich kann nur nicht sagen wovor. Ich habe so etwas noch nie erlebt.“
    „Glauben sie an die Geschichte der Dropa?“
    „Dass sie von den Sternen kommen?“
    „Ja.“
    „Ich weiß nicht. Ich brauche meistens handfeste Beweise. Ich bin zwar ein Fantast, aber eben auch Wissenschaftler. Ich nutze die eine Fähigkeit, um mir eine möglichst utopische Idee vorzustellen und die andere, um die nötigen Dinge zu finden, sie umzusetzen.“
    „Meinen sie, wir kommen über diesen Fluss aus dem Gebirge heraus?“, fragte Laima.
    „Die meisten Flüsse führen ins Meer. Auch wenn wir von diesem weder eine Beschreibung noch eine Karte haben, sollte es hier nicht anders sein.“
    „Und die Stadt der Götter? Wäre das ein Beweis für sie?“
    „Möglich. Wenn wir sie überhaupt finden. Es wäre sicher interessant zu sehen, was damit gemeint war. Sie kennen doch am besten die Vorstellung der Menschen über Götter.“
    „Glauben sie an Gott?“
    „Nicht wirklich. Irgendetwas ist da vielleicht. Aber Gott? Ein Mann mit einem langen weißen Bart. Das ist eine komische Vorstellung. Vielleicht erinnert mich das auch zu sehr an etwas anderes. Ich stelle mir dann immer vor, wenn er ein rotes Kostüm anhätte. Dann sähe er aus wie der Weihnachtsmann.“
    Laima schmunzelte.
    Als sie sich zurückfallen ließen, waren alle Schlauchboote für einen Moment auf gleicher Höhe. Sie besprachen, bei der nächsten Möglichkeit eine Mittagsrast einzulegen. Die Gelegenheit bot sich schnell. Die Stelle glich einem kleinen, flachen Strand und befand sich hinter einer breiten Biegung des Flusses. Zum Anlegen ließen sie sich einfach auf den Sand gleiten und stiegen aus.
    Laima war nass vom Spritzwasser. Als Erstes leerten sie mit ihren Tassen die Boote aus. Dann suchten sie Treibholz und Slinkssons fischte zusammen mit Sam. Bald hatten sie wieder ein herrliches Mittag zusammen.
    Laima und die andren legten die nassen Sachen zum Trocknen auf die Felsen in die Sonne. Dieses Mal war es eine andre Sorte Fisch. Ein andrer Köder, wie Figaro Slinkssons und Sam ‚The Rock’ Jackson ihnen erklärten. Sam bereitete eine Kräutermischung zu, mit der er die ausgenommenen Fische füllte. Dann ummantelte er sie mit Lehm, der unweit des Strandes freigespült war. Als das Feuer herunterbrannte, legten sie die Brocken einfach in die Glut.
    Als die Fische fertiggebacken waren, brachen sie die harten Krusten auf. Saftig und dampfend lag der gegarte Fisch vor ihnen. Es duftete köstlich. Alles war fein abgestimmt. Die genaue Zusammensetzung der Kräuter wollte Sam auch unter Bitten und Flehen nicht preisgeben.
    „Ist ein Rezept meiner Großmutter. Und wenn ich hier alles verrate, versaue ich mir doch meine Geschäftsgrundlage als Expeditionskoch. Alles Betriebsgeheimnis.“
    Es schmeckte noch besser als es duftete. Alle hatte großen Hunger.
    Ihre Sachen trockneten schnell. An ihrer Landungsstelle war das Wasser so seicht, dass sich einige der Männer zu einem Bad in die kühlen Fluten warfen. Niemand schwamm weit hinaus, aber sie legten sich ins flache Wasser.
    Während die Anderen badeten, nahm sich Gerold von Stein Zeit, sich um Laimas Hände zu kümmern.
    „Setzen sie sich dort hin. Das hier ist ein Vorläufer des Bione-Scanners. Das Basismodell wird in Kliniken rund um die Welt eingesetzt. Die Arbeit mit Licht als Heilungsstimulanz ist neu und basiert doch auf alten Traditionen. Dieser Ansatz verändert unser Verständnis über uns selbst. Wenn wir begreifen, dass das, was wir als Materie ansehen, weitaus anders funktioniert, als wir immer geglaubt und gelernt haben, tun sich völlig neue Dimensionen auf.“
    „Ist es schmerzhaft?“, fragte Laima.
    „Natürlich nicht. Die neue Art der Medizin funktioniert auf einer andren Basis. Reichen sie mir ihre Hand!“
    Dann schaltete er das Gerät ein, das wie ein kleiner Bione-Scanner aussah.
    „Was passiert jetzt?“, fragte Laima, die das gelbe Licht auf ihrer Hand sah.
    „Wir orientieren uns an den Farben der Chakren. Die Zuordnung der Farbe in der alten Tradition

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