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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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dass wir zueinanderpassen. Man kann nicht nachträglich seine Meinung ändern. Und ich habe das auch nicht getan.«
    »Sie und ich waren uns mit gar nichts einig. Das hier ist doch die erste private Unterhaltung, die wir überhaupt führen. Wenn Sie sich damals die Mühe gemacht hätten, mich näher kennenzulernen, hätten Sie recht schnell erkannt, dass wir nicht zueinanderpassen, und meine Gründe dafür verstanden, warum ich den Antrag das erste Mal abgelehnt habe.«
    Seine Zurückhaltung begann dahinzubröckeln, aber er klammerte sich trotz ihrer äußerst ärgerlichen Sturheit weiter daran. »Sie haben mehr als deutlich gemacht, dass Sie diese Ehe für eine Art Hölle halten, Verity. Ich kann darauf nur erwidern, dass Sie besser eine Möglichkeit finden, die Flammen zu ertragen, denn was geschehen ist, ist geschehen. Sie wurden entdeckt, und das kann man nicht mehr rückgängig machen. Ich habe Sie angehört, und ich verstehe Ihre Ansichten nur zu gut. Dennoch werde ich in Cumberforth eine Mietkutsche bestellen, und wir werden unverzüglich nach London abreisen.«
    Trotzig hob sie ihr Kinn, und ihre Augen funkelten vor Wut. »Freiwillig werde ich nicht mit Ihnen kommen. Diese Hochzeit hätte niemals geschehen dürfen. Sie hätten niemals geschehen dürfen.«
    »Als ob mich das auch nur einen Deut interessiert!«, blaffte er. »Sie packen besser ein, was Sie mitnehmen wollen, sonst gehen Sie mit nichts als den Kleidern auf dem Leib.«
    Sie betrachtete ihn vom Kopf bis zu den Zehenspitzen, wie um Maß zu nehmen. Dies war ein Rückschlag, der ihre Entschlossenheit aber nicht beeinträchtigen würde.
    »Ich nehme an, dass Sie die Stärke haben werden, mich in diese Kutsche zu zwingen, wenn es so weit ist. So sei es. Doch bis dahin werde ich mich an die Orte in diesem Heim zurückziehen, wo ich seltenen Frieden genossen habe, und darauf warten, dass Sie Ihre Rechte geltend machen.«

4
    Die neu gezüchtete Pelargonie wirkte ein wenig angeschlagen. Zwei ihrer Blätter waren vergilbt.
    »Sie hat zu viel Sonne abbekommen. Du musst mir versprechen, sie bis in den späten September nachmittags hineinzustellen«, sagte Verity zu Celia. »Neue Züchtungen sind in diesen Dingen so unberechenbar.«
    »Ich werde es Daphne sagen.«
    Sie gingen weiter zwischen den Tischen hindurch, auf denen Topfpflanzen und Veritys gärtnerische Experimente standen.
    Es war entweder Glück oder Schicksal gewesen, dass Daphne ihr an jenem Tag begegnet war und diese ihr schließlich ein Zuhause mit angeschlossenem Gewächshaus angeboten hatte. Auch wenn ihr Blumen immer schon gefallen hatten, hatte Verity erst hier mit dem Gärtnern angefangen. Nun tat sie es mit Leidenschaft und war am glücklichsten, wenn sie entweder draußen oder hier drin war, ihre Pflanzen begutachtete und Tag für Tag das Wunder des Wachsens beobachten konnte.
    »Als ich an der vorderen Stube vorbeigegangen bin, hat Lord Sebastian gerade versucht, Hawkeswell davon abzubringen, überstürzt zu handeln«, sagte Celia.
    »Ich bezweifle, dass Lord Sebastian dabei viel Erfolg haben wird. Oder dass er, wenn es so weit kommen sollte, sich für mich Hawkeswell entgegenstellt. Ich werde jede Freiheit verlieren, die ich zu haben geglaubt habe, und werde dieses Zuhause vielleicht niemals wiedersehen.«
    »Du wirst Hawkeswell davon überzeugen, dich uns besuchen zu lassen, genau wie es Audrianna bei Sebastian gelungen ist.«
    »Hawkeswell ist ein Earl, und er ist stolz auf seine Privilegien und sein Erbe. Er hat unter seinem Stand geheiratet, aber er wird mir nicht gestatten, das zu behalten, was ich kenne, denn das könnte ihn in ein schlechtes Licht rücken. Du warst es, die mir diese Dinge über die Hochwohlgeborenen beigebracht hat, Celia, also beschönige es jetzt nicht, damit ich mich besser fühle. Wir wissen beide, dass es mir dieser Mann nicht gestatten wird, dich oder sonst jemanden aus meiner Vergangenheit zu besuchen.«
    Noch schlimmer war, dass ihm ihre Zeit in diesem Haus wie eine Beleidigung vorkommen musste und ihn nun in Verlegenheit brachte. Er gab Daphne die Schuld daran, weil sie Verity aufgenommen hatte, dabei hatte diese keine Ahnung gehabt.
    Sie fragte sich, was Lord Hawkeswell sagen oder denken würde, wenn er von dieser ersten Begegnung zwischen Daphne und ihr an der Themse wissen würde.
    Es war kühl geworden, als der Planwagen, auf dem sie sich eine Mitfahrgelegenheit erfleht hatte, die Brücke überquert hatte. Sie war lange genug unterwegs gewesen, um den

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