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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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haben. Sie wussten nicht, wer ich bin. Ich hätte gerne Ihr Versprechen, dass Sie nichts tun werden, um sie in Schwierigkeiten zu bringen.«
    »Mein Interesse gilt einzig und allein Ihrem Verhalten, nicht dem Ihrer Freundinnen. Doch das ist ein Thema, dem wir uns besser später widmen sollten, wenn wir wieder zu Hause sind.«
    »Ich mag vielleicht keine andere Wahl haben, als mit Ihnen zu gehen, aber ich werde es nicht freiwillig tun.«
    Sie zögerte nicht, ihm diesen Fehdehandschuh hinzuwerfen, auch wenn ihr Benehmen sanft und ruhig blieb. Sie ließ ihm keine andere Wahl, als zu argumentieren und sie zu überreden, was ihm angesichts der Tatsache, dass er schuldlos war, ungerecht vorkam. Die Alternative bestand darin, Gewalt anzuwenden und genau der Grobian zu sein, für den Mrs Joyes ihn bereits hielt.
    Selbst sein Zorn konnte das nicht rechtfertigen. Und Summerhays würde sich weigern, ihm zu helfen. Verity hatte die Beschränkungen, die ihm diese Situation auferlegte, genau eingeschätzt und war bereit, sie auszunutzen. Was bedeutete, dass sie keineswegs naiv war. Zumindest jetzt nicht mehr.
    Er deutete auf ein Kanapee. »Wollen Sie sich nicht setzen? Wenn wir schon hier und jetzt darüber reden müssen, können Sie es sich auch genauso gut bequem machen.«
    Sie nahm die Einladung an, setzte sich jedoch nicht auf das Kanapee. Stattdessen ließ sie sich auf einem hölzernen Stuhl nieder.
    »Sie haben uns alle glauben lassen, dass Ihnen etwas zugestoßen sei, Verity. Haben Sie niemals daran gedacht, dass Ihre Tat anderen Kummer bereiten würde?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Cousin und seine Frau nicht um mich getrauert haben. Was Sie angeht – haben Sie um mich getrauert, Lord Hawkeswell? Unsere Verbindung war kurz und förmlich, und es war keine Liebesheirat.«
    Er spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss. Nein, er hatte nicht getrauert. Das kühle Geschick, mit dem sie ihn ins Hintertreffen brachte, stachelte sein Temperament weiter an.
    »Ich habe vielleicht nicht getrauert, Verity, aber ich war besorgt. Äußerst besorgt.«
    »Das tut mir leid. Ich dachte, dass man mich nach ein paar Monaten für tot erklären würde. Spätestens nach dem Auftauchen des Beweises, dass ich in die Themse gefallen bin. Ich hätte niemals gedacht, dass ich nach zwei ganzen Jahren immer noch lediglich als vermisst gelte.«
    »Sie sprechen mit erstaunlicher Überzeugung von diesem Beweis. Ich nehme an, Sie haben ihn selbst deponiert.«
    »Oh ja! Ich wollte verhindern, dass Sie oder Bertram nach mir suchen, also dachte ich, dass es am besten wäre, wenn man mich eine Weile für tot hält.«
    Ja, ich habe es getan. Tut mir leid, dass du das durchmachen musstest.
    »Doch ein paar Personen haben wahrscheinlich wirklich um mich getrauert«, sagte sie und zeigte endlich etwas Reue. »Ich bedauere den Schmerz, den ich denjenigen zugefügt habe.«
    »Also eine Schwachstelle in Ihrem Plan.«
    »Ja. Das ist bei meiner vorzeitigen Entdeckung durch Sie mein einziger Trost. Jetzt kann ich dafür sorgen, dass diese Personen schnell die Wahrheit erfahren.«
    Er lief im Zimmer auf und ab und versuchte zu entscheiden, wie er mit den vielen Fragen beginnen sollte, die in seinem Kopf herumschwirrten. Er fühlte ihren Blick auf sich und spürte darin eine seltsame Mischung aus Vorsicht und Groll. Letzteres half nicht gerade, seine eigene düstere Stimmung im Zaum zu halten.
    »Versuchen Sie die angemessenen Worte zu finden, um sich über den Zustand meiner Jungfräulichkeit zu erkundigen, Lord Hawkeswell? Ich nehme an, dass dies eine der drängendsten Fragen für Sie ist.«
    Ihre Direktheit erstaunte ihn. »Es ist eine von vielen, die ich habe, Verity.«
    »Dann erlauben Sie mir, zumindest diese Sorge zu zerstreuen. Es gab keine große Affäre, nicht mal eine kleine. Meine Ehre blieb unangetastet.«
    Er war froh, das zu hören, auch wenn ihre Jungfräulichkeit das Thema nicht vollständig ausräumte. Es konnte immer noch ein anderer Mann mit im Spiel gewesen sein. Es war die logischste Erklärung, aber all das konnte an einem anderen Tag geklärt werden.
    »Und Sie, Lord Hawkeswell? Wo wir schon mal beim Thema sind: Wie war es denn während meiner Abwesenheit um Ihre Tugend bestellt?«
    Und wieder erstaunte sie ihn. Seine überraschte Reaktion ließ Spott in ihren Augen funkeln.
    »Ich lese alle Zeitungen und Skandalblätter«, sagte sie. »Meine Nähe zu London erlaubte es mir, Neuigkeiten aus dem ganzen Land zu erfahren und immer

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