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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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Verity zur Hochzeit geschenkt.
    Er warf noch einen Blick auf die Notiz, die er geschrieben hatte, entschied sich dagegen und verließ leise den Raum.
    Als Verity sich im Schlaf herumdrehte, stieß sie mit ihrer Nase an etwas. Dadurch wachte sie auf. Sie ließ das Gefühl der herrlichen Schwerelosigkeit hinter sich und wurde sich nach und nach ihrer Umgebung und ihrer selbst bewusst.
    Sie öffnete die Augen. Etwas Seltsames versperrte ihr den Blick. Sie stützte sich auf einen Arm und untersuchte es.
    Auf dem Bett lag eine hübsche Holzkiste, die mit blauem Samt ausgeschlagen war. Sie stand offen, und darin lag eine mehrreihige Kette kleiner cremeweißer Kugeln, die sich in Textur und Farbe von ihrem Zuhause abhoben.
    Die Perlen.
    Ein Diener hatte sie gebracht, als sie sich vor zwei Jahren für die Hochzeit angekleidet hatte. Nancy war von ihrer Schönheit und ihrem Wert hingerissen gewesen, und hatte darauf bestanden, dass Verity sie während der Zeremonie trug. Und diese hatte sie getragen, so wie sie auch alles andere getan hatte, das an jenem Tag von ihr verlangt worden war. Aber auch die Schönheit und Seltenheit dieses Schmuckstücks hatte sie nicht glücklicher machen können.
    Also war die Kette das Erste gewesen, das sie nach dem Empfang abgelegt hatte, da sie befürchtete, sie zu zerreißen. Eine Erinnerung kam ihr in den Sinn, eine der deutlichsten an jenen Tag. Sie sah vor sich, wie Nancy auf sie zugekommen war, während sie die Perlen auf den Ankleidetisch im anderen Raum gelegt hatte.
    Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss. So hatte Nancy die Unterhaltung begonnen, die ihre Wut und nachfolgende Flucht provoziert hatte.
    Sie hob die Kette an. Kein Diener würde sie auf diese Art auf ihr Kissen legen. Hawkeswell musste hier gewesen sein.
    Er hatte ihr sein Hochzeitsgeschenk zurückgebracht, damit sie es besaß, als hätte sie an jenem Tag niemals dieses Haus und das Anwesen verlassen. Sicherlich erwartete er, dass Verity sie heute Abend trug. Es würde ihn beleidigen, wenn sie es nicht tat.
    Die Kette glitt über ihre Hand und ihren Arm herab. Die Art, wie sich Perlen anfühlten, ihr Gewicht, ihre Oberfläche, ihr diskreter Luxus, unterschied sich von allem anderen auf der Welt. Diese hier waren bestimmt ein Vermögen wert.
    Sie würde sich einen Abend lang ihrer Schönheit hingeben. Doch sie konnte sie nicht behalten.
    Als Verity zum Abendessen herunterkam, war sie wie verwandelt. Hawkeswell konnte seine Augen nicht von ihr nehmen, als sie den Salon betrat.
    Er hatte sie in den letzten Tagen nie in etwas anderem gesehen als in ihren schlichten Kleidern. Selbst die Erinnerung an ihr Hochzeitskleid war von schmucklosem, praktischem Musselin ausgelöscht worden.
    Nun war sie in eine lange, enge Hülle aus faszinierender rosa-brauner Seide gekleidet, die sie Eleganz ausstrahlen ließ. Die Spitze an den Ärmeln, dem Saum und dem tiefen Ausschnitt kontrastierte schön mit der ungewöhnlichen Farbe und ließ das Ensemble frisch wirken.
    Über ihren Armen ruhte ein opulentes Tuch in einer blasseren Variante der gleichen Farbe. Mehrere Perlenreihen schmückten ihren Hals und betonten die Eleganz ihrer Erscheinung und dieser besonderen Art, wie sie ihren Kopf in stummer Frage oft neigte.
    Auch jetzt neigte er sich, als sie sich zu ihm gesellte. Sie bemerkte seinen Blick auf die Kette, hob ihre Hand und berührte sie einen Augenblick. In ihren Augen lag das Wissen, worum es sich bei dem Schmuckstück handelte und wie es seinen Weg zu ihr zurückgefunden hatte.
    »Es ist ein schöner Abend. Wir werden informell auf der Terrasse speisen«, kündigte er an.
    »Das würde mir gefallen.«
    Und ihm auch. Später würde noch genug Zeit sein für die erdrückenden Formalitäten ihres neuen Zuhauses. Sie mussten dieses erste Mahl nicht in einem Raum abhalten, der vierzig Personen fassen konnte.
    Sie gingen auf die Terrasse, wo ein Tisch eingedeckt worden war. In der milden Brise flackerten Kerzen, deren Licht sich im Silberbesteck und dem Porzellan spiegelte. Dann wurde das Essen serviert, und es war, was Gänge und Geschmack anging, etwas aufwendiger, als es normalerweise der Fall war. Mrs Bradley und der Koch hatten entschieden, dass die Rückkehr ihrer Herrin gefeiert werden musste und dass man für diesen einen Abend die übliche Sparsamkeit vernachlässigen konnte.
    Verity blickte durch die beginnende Dämmerung in den Garten. »Ich habe ihn größer in Erinnerung. Weiter.«
    »Die Wildnis hat die Hälfte

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