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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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warf einen Blick zu den Fenstern und lauschte der Stille. Hatten sich die Diener wirklich zurückgezogen? Selbst wenn, konnten sicherlich alle leicht erraten, was sich hier gerade zugetragen hatte. Sie war schließlich zwei Jahre lang fort gewesen. Man erwartete von ihrem Herrn, dass er seine Rechte einforderte.
    Sie war froh, dass er nicht sprach, während sie zu ihren Gemächern gingen. Sie wusste jedenfalls nichts zu sagen. Doch als sie vor ihrer Zimmertür ankamen, hatte sich bei ihr ein Zorn eingeschlichen, nachdem der Schock ein wenig nachgelassen hatte.
    Er beugte sich zu ihr vor, küsste sie auf die Wange, und sie ließ es zu.
    »Ich denke, dass Sie sich gerade sehr unehrenhaft verhalten haben«, sagte sie, damit er nicht dachte, dass sie nicht verstand, was geschehen war und warum.
    »Die Perlen waren schuld. Die Kette wirkte so entzückend über Ihren nackten Brüsten, Verity. Sie sahen auf gefährliche Weise provokant aus, und ich habe zwischenzeitlich meinen gesunden Menschenverstand verloren.«
    Wieder küsste er sie, dann ging er zu seiner eigenen Tür. Sie öffnete ihre und ging hinein.
    Die Perlen waren schuld. Was für ein Unsinn!
    Hawkeswell schlief lange und erwachte wunderbar zufrieden. Er ließ sich ein Bad bereiten, trödelte im Wasser herum, bis es erkaltet war, zog sich an und frühstückte, während er einen Diener über die Geschehnisse auf dem Land ausfragte. Währenddessen dachte er darüber nach, was er zu Verity sagen würde, wenn er sie sah.
    Er war nicht der Meinung, dass eine Entschuldigung angebracht war. Sie war schließlich seine Ehefrau. Doch er war nicht so vorsichtig mit ihr gewesen, wie er beabsichtigt hatte. Seltsame Sache.
    Normalerweise gelang es ihm, während des Liebesaktes die erforderliche Selbstbeherrschung aufzubringen, um auch seiner Partnerin Lust zu verschaffen. Doch ob das gestern der Fall gewesen war, wusste er nicht. Die Einzelheiten verloren sich in Erinnerungen an rasende Begierde und eine fast überirdische Erlösung.
    Leider, vermutete er, deutete die Intensität seines Erlebnisses darauf hin, dass er anscheinend nicht besonders rücksichtsvoll gewesen war. Er war über sie hergefallen, und auch wenn er wenig Erfahrung mit Jungfrauen hatte, wusste er doch, dass ein solcher Überfall nicht die richtige Art war, sie zu behandeln.
    Als der Mittag lange vorbei war, ging er zu Veritys Gemächern. Er entschied, dass heute wohl ein Tag war, an dem er besser anklopfen sollte. Während er auf ihre Antwort wartete, verschlechterte sich seine gute Laune immer mehr. Er konnte sich nun an weitere Einzelheiten erinnern. Es waren genug, um ihn vermuten zu lassen, dass ihm ein ziemlich eisiger Wind entgegenwehen würde, sobald sich die Tür öffnete.
    Doch als es so weit war, stand nicht sie dort, sondern eine junge blonde Dienerin, die in der einen Hand Veritys Kleid des gestrigen Abends hielt und in der anderen eine Nadel.
    »Meine Herrin ist nicht hier, Sir. Sie war schon fort, als ich zu ihr kam.«
    Doch Verity war an diesem Morgen auch nicht unten erschienen. Eine schreckliche Gewissheit durchfuhr ihn. Sie war wieder fortgelaufen. Er hatte versucht, ihr die Niederlage aufzuzwängen. Schlimmer noch, die Verführung war am Ende plump gewesen, und er hatte ihr wehgetan. Nun hatte sie durch ihre Flucht verkündet, dass sie niemals aufgeben würde.
    Während er sowohl Zorn als auch Besorgnis zu unterdrücken versuchte, marschierte er hinunter und rief nach Krippin und Mrs Bradley. Während er wartete, lief er auf und ab und plante den Brief, den er an Summerhays schicken würde, sowie den weitaus schärferen, der für Daphne Joyes bestimmt war. Erst als Krippin und Bradley in die Bibliothek geeilt kamen, wurde ihm klar, dass er offenbar nach ihnen gebrüllt hatte.
    »Ich will genau wissen, wo meine Frau heute Morgen gesehen wurde. Befragen Sie die Diener, sprechen Sie mit den Stallburschen! Tun Sie, was immer Sie können, um herauszufinden, wohin sie verschwunden ist!«
    Krippin warf Mrs Bradley einen Blick zu. Diese duckte sich.
    »Mein Herr«, begann Krippin. »Lady Hawkeswell ist heute Morgen früh erwacht, kam herunter, bat um etwas Tee und nahm ihn im Morgensalon ein. Dann ist sie in den Garten gegangen. Dort ist sie auch jetzt. Ich glaube, sie ist die ganze Zeit dort gewesen.«
    Der Garten. Natürlich.
    Hawkeswell, der sich wie ein Idiot fühlte und viel erleichterter war, als er zugeben wollte, trat auf die Terrasse hinaus.
    Er erspähte sie im hinteren Teil des

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