Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
Vom Netzwerk:
dem Jäten fort. Stille breitete sich aus. Vielleicht sollte er sich doch besser entschuldigen.
    »Es war nicht meine Absicht, Ihnen Schmerzen zuzufügen, Verity. Wenn ich das getan haben sollte …«
    »Ich kenne Ihre Absichten nur allzu gut, mein Herr. Die guten und die schlechten.«
    Und je weniger darüber gesprochen wurde, desto besser. Das merkte er nun. Er war nicht so töricht, darauf zu antworten.
    »Was Schmerzen anbelangt, wurde mir gesagt, dass welche zu erwarten seien. In Wahrheit konnte ich heute ohne Probleme gehen. Danke der Nachfrage!«
    Sie beugte sich vor, wickelte ein weiteres hohes Büschel um ihren Arm und riss daran.
    »Wissen Sie schon, was Sie in diesem Teil des Gartens pflanzen möchten?«, fragte er.
    »Blumenzwiebeln. Ich werde sie im Herbst für den nächsten Frühling einpflanzen.«
    »Der Gärtner kann die Erde dafür vorbereiten.«
    »Er ist zu alt. Das ist harte Arbeit.«
    »Dann stellen wir vor dem Herbst ein paar jüngere Gärtner ein.«
    »Ich möchte es selbst tun. Es ist gut, eine Aufgabe zu haben.«
    Er zog seinen Gehrock aus und legte ihn auf den Boden. Sie erstarrte in ihrer Bewegung. Halb gebeugt und mit einer Ranke um den Arm gewickelt, sah sie ihn misstrauisch an.
    Natürlich, er hatte gestern das Gleiche getan, kurz bevor er über sie hergefallen war. »Lady Hawkeswell muss sich keine Gedanken machen. Ihr Gatte hat nicht vor, sie heute erneut in diesem Garten zu nehmen.« Er betrachtete das überwachsene Beet, während er seine Ärmel hochkrempelte. »Soll das alles weg? Auch dieser kleine Baum dort?«
    »Ja, alles. Wir müssen neu anfangen.«
    Er stellte sich neben sie, beugte sich vor und riss einen Schössling heraus.

13
    Drei Tage lang hielten sich die neugierigen Nachbarn zurück. Am vierten Tag begannen sie ihnen Besuche abzustatten. Nachmittags wechselten sich die Kutschen praktisch ab. Die Damen musterten Verity, und die Gatten lächelten nachsichtig. In ihren Blicken funkelte mehr Neugier, als sie in Worten auszudrücken wagten.
    Verity gewöhnte sich an, früh am Morgen im Garten zu arbeiten, sich dann frisch zu machen und für die Besuche anzukleiden. Manchmal ging sie einen Stapel Zeitungsausschnitte durch und ordnete sie nach dem Datum der Ereignisse, statt nach dem Veröffentlichungstag. Außerdem schrieb sie, während sie wartete, regelmäßig Briefe; an Audrianna in Essex und an ihre lieben Freundinnen in Middlesex.
    Sie selbst erhielt ebenfalls Post. Daphne teilte ihr mit, dass Katherine sicher angekommen sei und immer noch bei ihr zu Besuch sei. Dann berichtete sie, dass The Rarest Blooms von vier Häusern in Mayfair beauftragt worden war, Blumen und Topfpflanzen zu liefern. Audrianna schrieb ebenfalls und teilte ihr mit, dass sie nach London zurückkehren würde, sobald Verity das täte.
    Doch aus dem Norden kamen keine Briefe. Audrianna leitete nichts weiter. Verity hatte gehofft, dass der Vikar sie zumindest wissen lassen würde, dass ihr Brief angekommen und Katy vorgelesen worden war. Sie schrieb an Mr Travis, doch auch er kam ihrer Bitte, die Situation in der Eisenhütte zu beschreiben, nicht nach. So konnte sie sich nicht einmal sicher sein, dass ihre Briefe überhaupt ihr Ziel erreicht hatten.
    Frustriert und besorgt schrieb sie schließlich an Mr Thornapple, fragte nach Mr Travis und der Eisenhütte und bat ihn, ihr dabei zu helfen, etwas über ihre alten Freunde dort zu erfahren. Zumindest hoffte sie, dass Mr Thornapple für sie herausfinden konnte, ob Michael Bowman noch dort arbeitete, Katy unterstützte und seine Kunstfertigkeit vervollkommnete oder ob er verhaftet und verurteilt worden war.
    Mr Thornapples Antwort kam an ihrem sechsten Morgen in Surrey an. Sein Brief war gleichzeitig ermutigend und enttäuschend. Nachdem er ihr versichert hatte, dass Mr Travis noch seine Pflichten erfüllte, erinnerte er sie daran, dass die Einzelheiten das Unternehmen betreffend nun in den Händen ihres Mannes lagen. Er schlug ihr höflich, aber bestimmt vor, dass sie sich besser ihren häuslichen Verpflichtungen widmen sollte.
    Sie musste sofort nach Hause, das war klar. Es war die einzige Möglichkeit, um zu erfahren, was sie wissen wollte. Sie würde Hawkeswell dazu überreden müssen, es ihr zu erlauben. Es ärgerte sie, dass nun jeder einzelne Schritt ihres Plans von seiner Erlaubnis abhing. Sie hatte gehofft, zumindest ein paar Dinge aus Briefen erfahren zu können, während sie diese Reise arrangierte. Doch das Schicksal wollte es anders.
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher