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Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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an, dass ihr mich nun besser Verity nennen solltet. Ich muss mich wohl wieder daran gewöhnen.«
    Audrianna wirkte plötzlich sehr enttäuscht, als ob sie sich bis dahin noch an die Vorstellung geklammert hätte, dass dies alles nur ein Missverständnis war.
    »Dann hat er also recht«, sagte Daphne. Ihr Ton deutete darauf hin, dass auch sie auf eine Verwechslung gehofft hatte. »Es lag kein Fehler vor. Du bist wirklich Hawkeswells vermisste Braut.«
    »Kam dir niemals der Gedanke?«, fragte Verity.
    »Nein. Vielleicht war ich blind. Diese Tragödie schien weit entfernt und in einer anderen Welt stattgefunden zu haben. Nicht ein Mal habe ich vermutet, dass die junge Frau, der ich damals in der Nähe der Themse begegnet bin, das vermisste Mädchen sein könnte.«
    »Ich habe es mir gedacht. Oder eher vermutet«, warf Celia ein. »Die Möglichkeit ist mir ein- oder zweimal in den Sinn gekommen.«
    Audrianna starrte die hübsche blonde Celia an. Diese ergriff Veritys Hand und tätschelte sie. »Aber dann habe ich mir gesagt, nein, es kann nicht sein. Dieses Mädchen ist bestimmt tot. Es kann nicht Lizzie sein, außer sie hätte das Gedächtnis verloren. Eine Frau läuft nicht so einfach an ihrem Hochzeitstag davon, um in Armut und Bedeutungslosigkeit zu leben. Besonders dann nicht, wenn es sich um eine Erbin handelt und ihr frisch Angetrauter ein Earl ist.«
    Niemand sagte etwas. Es gab eine Regel in diesem Haus. Man fragte niemanden aus. Man verlangte keine Erklärungen. Darum war sie in der Lage gewesen hierzubleiben. Doch nun, das wusste sie, waren alle nur an Erklärungen interessiert.
    »Warum?«, stieß Audrianna hervor.
    »Ich bin sicher, dass es einen guten Grund gab«, kam Daphne ihr zu Hilfe.
    Verity erhob sich vom Bett. Sie suchte nach ihrem Spiegel und begutachtete den Schaden, den die Haube ihrer Frisur zugefügt hatte. Sollte sie sich zurechtmachen, bevor sie nach unten ging und sich Hawkeswell stellte? Das wäre nur höflich. Doch sie fürchtete, dass sie durch diese Geste noch stärker im Nachteil sein würde.
    Als ihr diese Überlegungen bewusst wurden, musste sie schmunzeln. Sie nahm an, dass jede Frau im Nachteil war, was Hawkeswell anging, und dass er dieses Ungleichgewicht für naturgegeben hielt. Er war ein gut aussehender Mann, groß, schlank und muskulös. Er hatte breite Schultern und erinnerte an einen jungen Gott. Selbst ohne sein attraktives Gesicht mit den verwegenen Bartstoppeln würden seine blauen Augen ausreichen, um die meisten Frauen zum Stottern zu bringen.
    Es waren diese Augen gewesen, die ihr verraten hatten, dass sie aufgeflogen war. Als er den Garten betreten und sie sich kurz umgedreht hatte, war das alles gewesen, was sie gesehen hatte, und sie hatte ihn sofort erkannt. Selbst an einem hellen Sonnentag auf der anderen Seite des Gartens war das Saphirblau seiner Augen nicht zu übersehen gewesen.
    »Ich habe mir diese Ehe nicht ausgesucht.« Sie begann den dunklen Haarknoten zu richten, den die Haube durcheinandergebracht hatte. Celia kam zu ihr herüber, schob Veritys Hände fort und half ihr. »Mein Cousin Bertram hat mich genötigt. Er wollte mich zwingen, aber ich habe mich gesträubt. Schließlich hat er mich hereingelegt. Direkt nach der Zeremonie habe ich herausgefunden, wie er es angestellt hatte. Ein Versprechen, das gegeben wurde, um meine Einwilligung zu erhalten, war nicht mehr als eine Lüge gewesen.«
    »Was für ein Versprechen brachte dich dazu, einen solch unwiderruflichen Schritt zu machen?«, fragte Daphne verwundert.
    Zwei Jahre der Diskretion hatten eine Gewohnheit geschaffen, und Verity zögerte, es ihnen zu erzählen. Sie wollte Daphne keinen weiteren Ärger bereiten. Doch sie befürchtete auch, dass sie ihren Charakter nun neu beurteilten und sich vielleicht fragten, ob es sich bei dem Versprechen um eine kleine, unwichtige Sache gehandelt hatte.
    »In der Nähe meines Zuhauses lebt eine Frau, die ich wie eine Mutter liebe. Bertram drohte, ihren Sohn wegen seiner politischen Ansichten in eine Strafkolonie schicken zu lassen. Oder Schlimmeres. Mein Cousin hat einen gewissen Einfluss und noch einflussreichere Freunde. Ich zweifelte nicht daran, dass er dieser Frau und ihrem Sohn schaden konnte, wenn er wollte. Doch gleich nach der Hochzeit erfuhr ich, dass Bertram seine Drohung ungeachtet seines Versprechens wahr gemacht und dem Sohn Schaden zugefügt hatte. Und mit ihm auch seiner Mutter.«
    Alte, vergessen geglaubte Wunden rissen wieder auf, die Verity

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