Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die widerspenstige Braut (German Edition)

Die widerspenstige Braut (German Edition)

Titel: Die widerspenstige Braut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
Vom Netzwerk:
Joyes davon überzeugt, dass es gute Gründe dafür geben kann, warum Frauen ihre Vergangenheit vollkommen hinter sich lassen.«
    »Ich kann mir keinen vorstellen.«
    »Wirklich nicht?«
    Hawkeswell blieb stehen und starrte Summerhays wütend an. »Wenn du damit andeuten willst, dass sie sich vor mir fürchten musste, werde ich dich zum Duell herausfordern. Sie kannte mich doch kaum, verdammt!«
    »Ich nehme an, das allein kann einer Frau schon Angst machen.«
    »Jetzt redest du aber Unsinn.«
    Summerhays zuckte mit den Schultern. »Du bist erst bei fünfundvierzig.«
    »Es geht mir gut.«
    »Lass uns auf Nummer sicher gehen.«
    Hawkeswell marschierte fünf Schritte weiter. »So. Jetzt bin ich vollkommen beruhigt. Bitte teile Mrs Joyes mit, dass ich verdammt noch mal mit meiner Frau sprechen will!«
    Summerhays verschränkte seine Arme und betrachtete ihn genau. »Noch mal fünfzig, denke ich.«
    Lizzie saß auf ihrem Bett und lauschte den ungehaltenen Ausrufen von unten. Schon bald würde sie hinuntergehen müssen. Ein paar Minuten, dachte sie, würde man ihr sicherlich nachsehen. Um zu packen und sich mit der Aussicht auf eine Haftstrafe vertraut zu machen, bevor sich die Gefängnistore hinter ihr schlossen.
    Eine sentimentale Närrin war sie gewesen. Sie hätte gehen sollen, sobald Audrianna eingewilligt hatte, Lord Sebastian zu heiraten. Oder spätestens letzte Woche nach ihrem einundzwanzigsten Geburtstag. Sie hatte gewusst, dass sie einen Kampf auszufechten haben würde, sobald sie volljährig war. Doch nun würde sie vielleicht nicht mal mehr in der Lage sein, einen einzigen Schuss abzufeuern.
    Wenn sie in die Welt zurückgekehrt wäre, hätte Hawkeswell sie früher oder später sowieso gefunden. Es hätte gar keine Möglichkeit gegeben, das zu vermeiden. Doch sie hatte vorgehabt, unter Menschen zu sein, die sie kannte und die ihr helfen würden. Und sie wäre auf ihn vorbereitet gewesen. Doch das lange Verweilen in diesem Haus hatte schließlich zu dieser Katastrophe geführt, und möglicherweise würde sie nun, trotz all ihrer Bemühungen, es zu vermeiden, in dieser Ehe gefangen sein.
    Sie sollte aufhören, sich weiter zu geißeln. Es war nicht nur Rührseligkeit allein gewesen, die sie ihre Abreise immer wieder hatte verschieben lassen. Sie war keine wirkliche Närrin gewesen. Die Liebe hatte sie hiergehalten, mehr Liebe, als sie in vielen Jahren erfahren hatte. Man konnte es ihr nachsehen, der verlockenden Aussicht auf eine letzte Woche mit ihren lieben Freundinnen nachgegeben zu haben. Die Neuigkeit, dass Audrianna zu Besuch kommen würde, war an genau jenem Tag eingetroffen, an dem sie sich hatte verabschieden wollen. Und es hatte ausgereicht, um ihren schwachen Entschluss und ihre wachsende Angst zu überwinden.
    Von unten hallte das Geräusch eines aufstampfenden Stiefels wider, gefolgt von einem weiteren Fluch. Hawkeswell war an diesem Abend gut in Form.
    Das war von jedem Mann zu erwarten, der eine solch unerwartete Entdeckung machen musste, aber sie hatte immer schon die Vermutung gehabt, dass er mehr von diesem männlichen Zorn in sich trug als die meisten anderen. Schon bei ihrer ersten Begegnung war ihr klar gewesen, dass sie nicht zueinanderpassten. Nun würden sie das erst recht niemals, so viel war sicher. Er war in dieser Sache natürlich mit Bertram im Bunde. Und sie hatte dadurch Schande über ihn gebracht, dass sie weggelaufen und nicht wirklich gestorben war.
    Ein zaghaftes Klopfen an ihrer Tür ertönte. Sie wollte sich ihren Freunden ebenso wenig stellen wie dem Mann, der dort unten vor sich hin fluchte, aber keines von beidem war zu vermeiden. »Herein!«
    Die Ausdrücke in ihren Gesichtern waren so, wie sie es erwartet hatte. Audriannas Augen waren unter ihrem modisch frisierten kastanienbraunen Haar vor Erstaunen weit aufgerissen. Aber sie war auch viel zu gut, um sich vorzustellen, dass eine Frau zu so etwas fähig war. Celia, die sich wahrscheinlich eine Menge vorstellen konnte, zu was eine Frau so alles in der Lage war, schien nur äußerst neugierig zu sein. Und Daphne … nun, Daphne war so schön und blass und gefasst wie immer und schien gar nicht besonders überrascht zu sein.
    Daphne setzte sich neben sie auf das Bett, Celia auf die andere Seite. Audrianna blieb vor ihr stehen.
    »Lizzie …«, begann Audrianna. Dann wurde ihr klar, dass dies nicht Lizzies richtiger Name war, und sie errötete.
    »Ich habe selbst zwei Jahre lang nur als Lizzie von mir gedacht. Doch ich nehme

Weitere Kostenlose Bücher