Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
unvorstellbar. Und wir haben ohne Miss Prendregast keine Möglichkeit, auch nur eine dieser Aufgaben zu lösen.«
    »Du glaubst, sich mit dieser … dieser liederlichen Frau einzulassen ist die Antwort?« William wies mit einem zitternden Zeigefinger auf Samantha, dann versteckte er seine Hände hinter dem Rücken. Als Kommandeur war er der Beste. Er war kaltblütig. Er war unvoreingenommen. Er wusste, es war unklug, derartige Gefühle zu zeigen, aber im Moment konnte er sich nicht beherrschen.
    Samantha beobachtete ihn gleichmütig, ihre Hände ganz entspannt, als hätten sie beide nicht die Nacht eng umschlungen verbracht. Als würde das, was er sagte, ihr egal sein.
    »Sie ist keine liederliche Frau – oder war es jedenfalls nicht bis gestern Nacht«, schnauzte Teresa ihn an. »Und dieses schändliche Verhalten darfst du dir zuschreiben, William. Und ich mir, zu meiner ewigen Beschämung.« Sie nahm Samanthas Arm, hakte sie unter und funkelte ihn mit äußerster Missbilligung an. »Du bist nicht der Mann, den ich mir vorgestellt habe.«
    William hätte sie am liebsten angeschrien. Teresa, die Frau, die zu heiraten er für passend erachtet hatte.
    Aber er konnte den Gedanken, sie zu heiraten, nicht ertragen, und er wagte es zudem nicht, sie anzuschreien. Teresa hatte, wenn sie wollte, ein ziemlich herrisches Gebaren.
    »Natürlich ist er der Mann, den du dir vorgestellt hast.«
    Duncan hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie so hingebungsvoll wie ein Liebender. »Heute Morgen wusstest du, dass er außer sich vor Wut geraten würde, wenn er Miss Prendregasts spezielle Fähigkeiten entdeckte.«
    Samantha senkte ihren Kopf.
    Aber William sah, dass sie grinste! Sie betrachtete Duncan und Teresa mit einer Zuneigung, die beide umfasste. Und ihm wurde bewusst… es war sehr früh am Morgen. Teresa sah zerzaust aus. Duncan sah absolut verrufen aus, unrasiert und nach wie vor in den Kleidern von gestern Nacht, und er sah aus … ja, er sah genauso aus, wie William selbst aussah.
    Sie waren Liebende. Teresa hatte ihn zu Samantha geschickt, damit sie sich mit Duncan befassen konnte. William müsste eigentlich erbost sein. Stattdessen … stattdessen fand er, dass ihm Teresa und Duncan herzlich gleichgültig sein konnten. Er konnte nur an eins denken. An eine Person. Samantha, die ihn so schwer betrogen hatte. Triumphierend holte er das eine Argument hervor, das, wie er sicher war, seine Freunde umstimmen würde. »Sie hat mich bestohlen. Sie hat Marys Porträt genommen. Das Porträt meiner Frau!«
    Samanthas Augen blitzten gefährlich auf. Sie hob ihre Fäuste.
    Eine Sekunde dachte William, dass sie ihn ins Gesicht schlagen würde.
    Dann entspannten sich ihre Hände wieder, und sie ließ ihre Arme sinken. Dennoch widersprach sie nicht seiner Anschuldigung.
    Und etwas in ihm trauerte. Aber er verleugnete dieses Gefühl und wandte sich geradezu triumphierend an den schweigsamen Duncan und die ebenfalls schweigsame Teresa. »Würdet ihr einem solchen Schurken diese Mission anvertrauen?«
    »Du bist wirklich ein vollendeter Idiot«, beschied Teresa ihn.
    Ihre Verachtung traf ihn fast körperlich. William wurde klar, dass nichts, absolut nichts ihre Meinung über Samantha ändern würde. Also tat er das, was er am besten konnte. Er übernahm die Verantwortung. »Ich sage, wir werden Miss Prendregast nicht einsetzen.«
    Duncan trat vor und musterte William streng. Er nahm Haltung an, aber er kapitulierte nicht, so wie William es erwartet hatte. Er sagte: »Dann, Colonel Gregory, entbinde ich Sie hiermit von Ihren Pflichten.«
    »Was?«, brüllte William.
    »Du bist so außer dir und dermaßen jenseits deines klaren Verstands« – Duncans graue Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen –, »dass du unsere Mission und unser Ziel zu einem Zeitpunkt lautstark erwähnt hast, wo unser am meisten gefürchteter Feind nur drei Meter entfernt stehen und zuhören könnte.«
    Duncans Kühnheit raubte William den Atem – und seine Offenheit brachte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Duncan sagte die Wahrheit. Jeder könnte nah genug stehen, um sie verstehen zu können, und sie wüssten nicht, wer es war. Nicht gerade Lady Featherstonebaugh. Sie humpelte zu sehr. Aber Lord Featherstonebaugh. Oder Paschenka. Oder jeder andere aus den Myriaden von Spionen, die es in den Lake District gezogen hatte durch die Präsenz ihres Herrn und Meisters.
    William und Duncan starrten sich an.
    Duncan hielt Williams Blick mühelos stand.
    Bevor

Weitere Kostenlose Bücher