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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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William sich entschließen konnte, was zu tun war, trat Samantha zwischen die beiden Kampfhähne. »Ich habe das Gefühl, als sei ich ein Knochen, um den drei Hunde sich streiten.
    Aber ich bin weder ein Knochen noch, unabhängig von meinen vergangenen Sünden, eine Verräterin.« Sie fixierte William. In einem geduldigen Tonfall, der ihm den Rest seiner Gelassenheit nahm, obgleich davon sowieso kaum etwas übrig war, sagte sie:
    »Du streitest dich mit Duncan über eine Sache, in der du keine Wahl hast. Zu diesem Zeitpunkt, auf dieser Gesellschaft, gibt es keine anderen Taschendiebe. Dies ist eine sehr delikate Sache.
    Ihr braucht einen Professionellen. Ich bin eure einzige Rettung.« Sie sah ihm direkt in die Augen, genau, wie sie es letzte Nacht getan hatte. Aber darin lag nichts von der Zuneigung der vergangenen Nacht. Dieses Weib war kühl, konzentriert und logisch.
    Alles, was eine Frau niemals sein sollte.
    Indem sie sich zu Duncan und Teresa umwandte, sagte Samantha: »Also. Suchen wir uns einen Ort, wo wir planen können, und dann erledigen wir diese Sache, damit ich danach sogleich verschwinden kann – und niemals wieder das Gesicht von Colonel Gregory sehen muss.«
    »Bravo!« Mit spöttischem, gemessenem Tonfall klatschte Teresa Beifall.
    »Sehr gut, Miss Prendregast.« Duncan bot ihr seinen Arm.
    »Die Gartenlaube, denke ich.«
    Teresa hätte eigentlich William unterhaken müssen, aber sie übersah ihn geflissentlich und ergriff Duncans anderen Arm.
    Die drei gingen davon, ein strenges und entschlossenes Triumvirat.
    »Da William uns bei unserer Planung nicht von Nutzen sein wird, lassen wir ihn patrouillieren, um sicherzustellen, dass niemand uns belauscht.« Über seine Schulter fragte Duncan:
    »Kannst du wenigstens das tun, William?«
    William stakste hinter ihnen her, zum ersten Mal in seinem Leben froh darüber, die Nachhut zu bilden. In dieser Situation konnte er nicht die Führung übernehmen. Er konnte Samantha nicht vertrauen, dass sie das Richtige tat.
    Er konnte ja nicht einmal
sich selbst
trauen, das Richtige zu tun. Er befand sich in einem überdimensionalen Gefühlsaufruhr. Er, der Mann, der Frauen als erfreuliche Ablenkung betrachtete, aber nicht als integralen Bestandteil am Leben eines Mannes. Er, der sich selbst als mit dem Militär verheiratet betrachtete, auf der Suche nach Gerechtigkeit, aber nie als jemand, der wirklich leidenschaftliche Liebe wollte.
    Samantha hatte ihn entmannt – und Duncan hatte Recht.
    William hatte seine Perspektive verloren. Er hatte jede Vorsicht vergessen, als er gesprochen hatte, er hatte nur mit seinem Schwanz gedacht. Er konnte die Risiken der Mission nicht umsichtig abschätzen. Er traute sich nicht zu, das Kommando zu übernehmen.
    Die Gartenlaube tauchte vor ihnen auf, und ohne einen einzigen Blick zurück, betraten Duncan, Teresa und Samantha sie.
    William umrundete das achteckige Gebäude, überprüfte jeden Rosenbusch. Sie waren allein. Allein und geschützt vom Nebel.
    Er schloss die Augen und legte eine Hand auf die Wand neben der Tür. Er war verloren. Noch nie in seinem Leben hatte er
nicht
gewusst, was das Richtige war, was er tun sollte oder welches der richtige Weg dahin wäre. Es war alles
ihre
Schuld …
    und er hasste Männer, die irgendjemand anderem als sich selbst die Schuld für ihre Probleme gaben.
    Was war nur aus ihm geworden?
    Er hörte, wie Samantha sagte: »Sie ist in ihrer Damentasche.
    Die Karte ist in ihrer Damentasche.«
    Sein Kopf ruckte vor, und er sagte, ohne seinen Hohn zu verbergen: »Woher willst du das wissen?«
    »Halt den Mund, William«, sagte Duncan.
    Samantha überging ihn. Ihn! »Dieses mit schwarzen Pailletten besetzte Damentäschchen. Sie trägt es zu allem, und, was noch wichtiger ist, sie befingert es die ganze Zeit. Ich habe erst gedacht, dass sie eine Laudanum-Abhängige ist und dass sie darin ihre Tropfen aufbewahrt.« Sie zuckte die Achseln. »Die Karte ist in ihrer Damentasche.«
    Duncan nickte. Teresa nickte. Sie schienen beide Samanthas Schlussfolgerung uneingeschränkt zu akzeptieren.
    William zog seinen Kopf wieder ein, lehnte sich an die Gartenlaube und blinzelte in den Nebel. Immer noch besser, als Duncan und Teresa anzustarren. Und Samantha.
    Duncan fragte: »Können Sic den Austausch machen?«
    William strengte sich an, etwas zu verstehen, aber Samantha blieb stumm.
    Duncans Stimme klang jetzt drängender: »Können Sie die richtige Karte gegen die falsche austauschen?«
    »Natürlich kann

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