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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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suchten Zuflucht hinter Samanthas Rücken und trippelten hinter ihr her.
    Da ihr keine Inspiration kam, hoffte Samantha, dass Zuversicht ihren Platz einnehmen würde. Als sie sich auf Hörweite genähert hatten, setzte Samantha ein strahlendes Lächeln auf.
    »Colonel! Was für ein glücklicher Zufall. Ich wollte Sie gerade aufsuchen.« Man konnte nicht direkt sagen, dass das eine Lüge war, weil die Definition für »gerade« nun mal von Person zu Person differierte. »Die Kinder hatten einen klein en Unfall und sind … ähem … in eine Pfütze gefallen.«
    »Das … sehe … ich.« Klatsch. Klatsch.
    »Aber keine wurde verletzt, und keine hat Schaden genommen.«
    Klatsch. Stirnrunzeln. Klatsch. »Sie scheinen von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt zu sein.«
    »Tatsächlich?« Samantha hielt seinem Blick unverwandt stand. »Das habe ich gar nicht bemerkt.«
    »Ihre Kleidung ist ruiniert.« Seine Augen blickten sie inzwischen wie glühende Kohlen an, musste Samantha zu ihrer Bestürzung feststellen.
    »Ein bisschen Seife … ein bisschen kaltes Wasser …«
    Er trat um sie herum, um seine Kinder in Augenschein zu nehmen, die eins nach dem anderen tapfer versuchten, seinem Blick nicht auszuweichen, aber sie schafften es nicht. »Ich habe Miss Prendregast gleich am ersten Morgen nach ihrer Ankunft gesagt, was ich von ihr erwarte. Ich habe von ihr erwartet, den vorgegebenen Stundenplan einzuhalten.« Er peitschte wieder seine Stiefel und fuhr mit schneidender Stimme fort: »Ich erwarte das Gleiche von euch. Und was steht jetzt gerade auf dem Stundenplan?«
    Henrietta drängelte sich nach vorn. »Vater, wir sind dabei, Miss Prendregast besser kennen zu lernen.«
    Er überhörte sie. »Was steht jetzt gerade auf dem Stundenplan?« Er musterte sie erneut, eine nach der anderen. Jede ließ den Kopf sinken, und keine traute sich zu sprechen. »Agnes?«
    »Agnes, tu es nicht!«, sagte Vivian mit einem warnenden Unterton.
    Samantha wandte sich um und musterte das Mädchen. Die Versuchung, durch eine Mischung aus Gehässigkeit und Ehrlichkeit Kontrolle über die Situation zu gewinnen, musste geradezu unwiderstehlich sein, aber Agnes warf einen Blick auf ihre Schwestern. Sie starrten sie an, und auf ihren Gesichtern spiegelte sich sowohl Angriffslust als auch Flehen, und offensichtlich erkannte sie die Gefahr, denn sie murmelte nur: »Wir sollten jetzt im Klassenzimmer sein.«
    »Das ist richtig.« Klatsch. Klatsch. »Ihr solltet lernen. Und warum tut ihr das nicht?«
    Mara nahm ihren ganzen Mut zusammen und sagte: »Miss Prendregast wollte wissen, was wir bereits gelernt haben, um es nicht zu wiederholen.«
    Emmeline eilte zu ihm, wobei ihr bei jedem Schritt Schlamm abbröckelte, und sie blieb nur stehen, weil sein ausgestreckter Arm es ihr befahl. »Bitte, Vater, lass sie nicht weggehen.«
    Er umkreiste die kleine erdverkrustete Gruppe. Mit der Hand unterm Kinn betrachtete er sie nachdenklich. »Ich kann nicht sagen, dass ich glücklich hierüber bin. Ich habe einen Stundenplan aufgestellt, und ich erwarte von euch Kindern, dass ihr ihn befolgt.«
    Agnes öffnete ihren Mund.
    Er wendete sich an sie. »Ja, Agnes? Du wolltest etwas sagen?«
    Mit ein em wütenden Stirnrunzeln verkündete Agnes: »Miss Prendregast mag die Berge nicht.«
    Agnes konnte einfach nicht aufhören, Fehler zu machen. Mit einer Stimme, die so kühl war wie ein Bergbach, sagte Samantha:
    »Ich mag die Berge ungefähr so wenig wie Kinder, die andere bei ihrem Vater verpetzen.«
    »Miss Prendregast hat ihre ablehnende Haltung, was frei lebende Tiere und freie Natur betrifft, bereits geäußert, aber ich denke, diese Haltung ist reiner Ignoranz zuzuschreiben.«
    Samantha holte schon Luft, um eine scharfe Erwiderung zu formulieren, aber dann sah sie davon ab. Über einige Dinge lohnte es sich nicht zu streiten.
    »Wir werden sie eines Besseren belehren.« Er schlenderte e rneut um seine Kinderschar herum und begutachtete sie. »Eure Kleider werden nie wieder dieselben sein.«
    Sie sahen an sich herunter.
    Mara murmelte: »Ein bisschen Seife … ein bisschen kaltes Wasser …«
    Colonel Gregory drehte sich schnell um, und Samanth a befürchtete, dass er ihr Grinsen bemerkt hatte, bevor sie es unterdrücken konnte.
    »Vielleicht wird ein bisschen Seife und kaltes Wasser das Kunststück vollbringen, möglich.« Er winkte den aufgereihten Dienern, Lakaien und Dienstmädchen zu, hinunter z um See zu kommen, alle mit zwei Eimern bewaffnet. Sie amüsierten sich

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