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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Kopf. »Ich finde, sie ist recht dünn. Gibst du ihr auch genug zu essen, William?«
    »Darüber gibt es keinen Zweifel.« Er erinnerte sich sehr gut an die Mengen, die Miss Prendregast vertilgen konnte. »Sie langt kräftig zu beim Abendessen.«
    »Sie nimmt das Abendessen gemeinsam mit dir ein?« Teresas Stimme nahm jetzt einen schrillen Ton an.
    »Genau wie die Kinder.« Er lächelte sie an. »Heute Abend wirst du ebenfalls da sein und uns mit deiner Anwesenheit beglücken.«
    »Ja. Ja, natürlich.« Sie blinzelte, aber es war nicht das sexy Klappern mit den Augenwimpern, sondern ein verblüfftes Blinzeln. »Die Kinder? Ich habe ja immer schon gesagt, dass du ein Original bist, Darling.«
    Er überlegte, was sie wohl damit meinte.
    Sie lächelte ihn liebenswürdig an. »Vielleicht kann ich dir nächstes Mal helfen, wenn du wieder eine Gouvernante einstellen musst.«
    »Ich danke dir, Teresa, aber Miss Prendregast hat mir garantiert, dass sie mindestens ein Jahr bleiben wird, und ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann.« Er führte Teresas Hand an seine Lippen. »Warte, bis du sie besser kennen lernst. Du wirst dann verstehen, was ich meine.«
    »Ich kann es kaum erwarten, Darling. Ich kann es wirklich kaum erwarten.«
    Rupert, Lord Featherstonebaugh, beschwerte sich über die altertümliche Kutsche und den Staub und die Pferde, bis Valda, Lady Featherstonebaugh, fast angefangen hätte zu kreischen, aber Kreischen war nicht ihr Stil. Stattdessen wandte sie sich mit ausgesuchter sanfter Bosheit mit der Frage an ihn: »Hättest du lieber den Zug genommen, mein Lieber?«
    »Das wäre sehr viel sinnvoller gewesen!«
    »Es wäre sinnvoller gewesen, genau das zu tun, was das Innenministerium erwartete, dass wir es tun würden? Die schnellste und luxuriöseste Reisemöglichkeit zu wählen? Ich habe sie belauscht. Sie sind hinter uns her!«
    »Pah.« Er winkte mit seiner blau geäderten Hand verächtlich ab. »Warum sollten sie nach all diesen Jahren hinter uns her sein?«
    »Weil wir bisher sagenhaftes Glück gehabt haben.« Mit deutlicher Niedergeschlagenheit in der Stimme fügte sie hinzu: »Es konnte einfach nicht ausbleiben.«
    »Die Kutsche rüttelt meine gesamten Knochen durch. Und dann auch noch diese Straße!« Rupert spähte durch die Gardinen, die vor den Kutschenfenstern hingen. »Sie besteht ausschließlich aus Löchern. Wenn ich das nächste Mal mit dem Premierminister rede, werde ich ihm klarmachen –«
    »Wenn du jemals wieder dem Premierminister begegnest, dann nur zu dem Anlass, dass er dein Urteil verkündet. Er will uns verhaften lassen. Sie wollen uns töten.« Sie sprach zu schnell, versuchte, ihn mit der schieren Kraft ihres Willens zu überzeugen. Aber Wille hatte ja nie etwas genützt bei Rupert.
    Deshalb riss sie sich zusammen und artikulierte sorgfältig jedes Wort: »Und wenn die Engländer uns nicht töten, dann werden es die Russen tun.«
    »Jetzt überreagierst du aber, meine Liebe.« Er tätschelte ihre behandschuhte Hand. »Leidest du wieder unter diesen Hitzewallungen? Damen in deinem Alter produzieren häufig Wahnvorstellungen.«
    Sie wählte mit eiserner Beherrschung ihre Worte sorgsam.
    »Ich leide nicht unter Wahnvorstellungen. Ich habe sie belauscht. Ich habe den jungen Throckmorton gehört. Wir sind am Ende mit unserem Geschäft. Ich habe mich schon lange, nämlich seit wir damit begonnen haben, auf diesen Moment vorbereitet. Wir fliehen aus England, und wenn alles gut geht – und das wird es –, werden wir in weniger als einem Monat unter falschem Namen in einem Palazzo in Italien leben.«
    »Du hättest ruhig etwas besser planen können. Ich mag diese Kutsche nicht.« Er verschränkte seine Arme über seiner Brust, und sein verknittertes Gesicht verzog sich schmollend.
    »Sie ist unelegant.«
    Vielleicht war Kreischen doch ihr Stil.

Kapitel 12
    Als es an ihre Schlafzimmertür klopfte, hob Samantha verdutzt ihren Kopf von dem Stundenplan. Wer konnte um diese Uhrzeit noch stören? Draußen herrschte bereits Dunkelheit, und das Feuer in ihrem Kamin konnte die Kälte eines Gebirgsabends nicht vollständig vertreiben. Sie saß aufrecht in ihrem Bett mit der warmen Federmatratze, eingemummelt in ihre Bettdecke. Ihr weißes Baumwollnachthemd war bis zum Hals zugeknöpft, ihr blondes Haar zu einem Zopf geflochten, und sie hasste es, aufstehen zu müssen und jemanden hereinzulassen, wer auch immer es war. Deswegen rief sie mit ziemlich abweisender Stimme: »Herein, wenn es denn

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