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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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beobachteten. Duncan schaute finster drein. Und Samantha hatte ihnen den Rücken zugekehrt. Wollte Teresa seine Hand erzwingen?
    »Also!«, sagte sie munter. »Möglicherweise glaubst du tatsächlich, dass du ohne eine Frau leben kannst. Zweifellos lieferst du den Beweis ja auch seit einigen Jahren.«
    Er antwortete nicht, was ihm zu spät bewusst wurde. Das war grob und unhöflich, dennoch … was sollte er sagen? Er konnte schließlich nicht in aller Öffentlichkeit um ihre Hand anhalten. Hatte sich noch nicht einmal Gedanken darüber gemacht, wie er das bewerkstelligen wollte … was ganz und gar unüblich für ihn war. Er war ein Mann, der im Voraus plante.
    Aber in dieser wichtigen Angelegenheit war er im Verzug.
    Wegen eines einzigen Kusses, den er mit einer anderen Frau ausgetauscht hatte. Mit Verspätung antwortete er Teresa nun.
    »Ich schmeichele mir selbst, dass ich meine Sache in den Jahren gut gemacht habe, was meine Bediensteten angeht – bis jetzt.
    Ich hoffe inständig, dass nichts mehr verschwindet.«
    Jetzt hatte er Teresa beleidigt, denn sie schürzte die Lippen und sprach viel zu schnell. »Ich auch. Kann ich dich einen Moment allein lassen, damit du dich unter die Leute mischst, während ich überprüfe, ob die Seidenstoffe, die ich für den Ball bestellt habe, eingetroffen sind?«
    »Seidenstoffe?«
Was würden die ihn kosten?
    »Um die Decke des Ballsaals zu schmücken. Keine Sorge, deine Gäste werden höchst beeindruckt sein.«
    »Dessen bin ich mir sicher«, murmelte er und versuchte, den Eindruck zu erwecken, als würde ihn das interessieren.
    Offensichtlich war ihm das misslungen, denn sie entspannte sich und lachte. »Eins verspreche ich dir. Ich werde dich nicht mit weiteren Details belästigen.«
    »Vielen Dank.« Als sie wegschlenderte, beobachtete er erneut die versammelte Menschenmenge. Seine Töchter hatten die anderen eingeladenen Kinder, zwölf an der Zahl, auf den Rasen geführt, um Krocket mit ihnen zu spielen. Die Damen hatten sich gut in der Menge verteilt, ihre hohen Stimmen vermischten sich auf angenehme Weise mit den tieferen männlichen Stimmen. Alles auf dieser Gesellschaft war perfekt arrangiert – auch der Köder für die Falle.
    Er begegnete Duncans sorgenvollem Blick. Lord und Lady Featherstonebaugh fehlten noch. Seine Männer hatten ihm ihre Ankunft in Maitland rapportiert. Seine persönliche Einladung war hinausgeschickt worden. Dennoch hatte er keine Antwort darauf erhalten, und sein Magen hüpfte unangenehm. Wenn sein Plan nicht funktionierte, müssten sie Lord und Lady Featherstonebaugh aufgrund einer Schuldvermutung verhaften, und das wäre nicht annähernd so erfreulich – oder unstrittig –, wie zuerst Paschenka mit falschen Informationen zu versehen und ihn dann damit auf den Weg zu schicken.
    Andererseits – er straffte sich –, da Lord und Lady Featherstonebaugh noch nicht aufgetaucht waren, hatte er Zeit, mit Samantha zu sprechen.
    Die Ansammlung von Gentlemen um sie herum hatte sich ein wenig gelichtet, als drei der jungen Offiziere sich entfernten und sich in einen scheinbaren Ringkampf verstrickten. Sie schien nicht zu bemerken, dass William sich näherte, aber als er sie über ihre Schulter hinweg ansprach, wandte sie ihm etwas zu betont gelassen ihr Gesicht zu.
    Aha. Sie war sich seiner doch bewusst gewesen!
    »Sehen Sie, Miss Prendregast?« In dem Bewusstsein, dass ein Dutzend weiblicher Augenpaare jede seiner Bewegungen verfolgten, achtete er sorgfältig darauf, sie nicht zu berühren. »Ich sagte Ihnen ja, dass Sie Ihre Sache sehr gut machen werden auf meiner Gesellschaft.«
    »Hat Ihnen nie jemand gesagt, dass
Ich sagte Ihnen ja
eine schreckliche Ausdrucksweise ist?«
    Er fing sich wieder, bevor er lachte. »Nur Menschen, denen ich es sage.«
    Sie lächelte, aber nicht auf die jungenhafte, offene Weise, die ihn in ihren Bann geschlagen hatte. Sie sah ihn auch kaum an.
    Sie blickte eher an ihm vorbei, hinter ihn. Für jeden Zuschauer verband die beiden nichts weiter als das Band eines Dienstverhältnisses. »Wenn Sie sich diese Unart nicht abgewöhnen, fürchte ich, dass Ihre Chancen auf einen Walzer mit einer dieser schönen Ladys stark dahinschmelzen.«
    »Dennoch werde ich meinen Walzer mit Ihnen tanzen.«
    Bei dieser leise geäußerten Ankündigung huschte ihr Blick über sein Gesicht, verharrte dort für einen einzigen, langen, schockierten Moment und wandte sich wieder ab.
    Er war zufrieden. Mit diesem einen Blick hatte sie ihm ihre

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