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Die widerspenstige Lady

Die widerspenstige Lady

Titel: Die widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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die Füße getreten, trotzdem hat es großen Spaß gemacht. Es ist …“ Offenbar suchte sie nach dem treffenden Wort. „Wie ein Traum.“ Ihre Wangen leuchteten feuerrot. Der Hausherr hatte also eine weitere Eroberung gemacht.
    „Also, Juliet“, erklärte Annabell entschlossen. „Ich bin bereit.“ Es klang wie die Worte eines Märtyrers, den man zum Scheiterhaufen führte. Juliet sah sie erstaunt an. „Ich bin wirklich keine besondere Tänzerin“, fügte Annabell rasch erklärend hinzu.
    Schon begann die Musik, und Hugo legte seiner neuen Partnerin den Arm um die Taille.
    Es verschlug Annabell den Atem.
    „Die Dame legte dem Herrn die linke Hand auf die Schulter“, flüsterte er amüsiert.
    „Gut.“
    Sie tat, wie ihr geheißen, und sofort wurde ihr heiß, weil sie das Spiel seiner Muskeln durch den Stoff des Gehrocks fühlen konnte.
    Dann nahm er ihre rechte Hand in die seine. „Wenn wir uns die ganze Zeit mit der Armstellung aufhalten, ist die Musik vorbei, bevor wir den ersten Schritt gemacht haben.“ Schon begann er, sich schwungvoll mit ihr über die Tanzfläche zu drehen.
    Verzweifelt bemühte sie sich, den vorgegebenen Schritten zu folgen, aber seine Nähe machte es ihr fast unmöglich.
    „Sie müssen sich entspannen, um gut Walzer zu tanzen“, riet er.
    Statt zu antworten, bemühte sie sich, nicht daran zu denken, welche Empfindungen er in ihr weckte. Es ist nur ein Tanz, sagte sie sich immer wieder. Er wird dich nicht küssen oder verführen. Er hat dir lediglich den Arm um die Taille gelegt und wirbelt dich herum. Nichts weiter. Es bedeutet nicht das Geringste.
    Aber es hatte keinen Sinn.
    „Glauben Sie mir, wenn Sie sich nur ein wenig entspannen, wird es Ihnen gefallen“, versuchte er es erneut.
    „Das könnte man über eine ganze Reihe von Dingen sagen“, antwortete sie. „Leider fällt mir das sehr schwer.“
    „Versuchen Sie, ruhig ein- und auszuatmen. Dann denken Sie weniger ans Tanzen“, schlug er vor.
    Sie lachte freudlos. „Das wage ich zu bezweifeln. Ich werde bestimmt nicht vergessen, dass Sie den Arm um mich gelegt haben und meine Hand in der Ihren ruht.“
    „Tatsächlich?“ Er hob die Brauen.
    Himmel, warum hatte sie das nur gesagt? Obwohl es natürlich stimmte. Als er sie nun näher an sich heranzog, folgte sie ohne Widerstand, unfähig, der Leidenschaft, die dieser Mann in ihr entfachte, länger zu widerstehen.
    „Sie duften nach Wildblumen und süßen Geheimnissen“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Um ihre Verlegenheit zu überspielen, lachte sie gezwungen auf. Es war nicht zu fassen, welchen Einfluss dieser Mann auf sie hatte. Ihr war beinah schwindlig, als stünde sie an einem tiefen Abgrund.
    Wieder wirbelte er sie herum und nahm sie noch fester in die Arme. Ihre Brüste streiften ihn zart, und ihr war, als würde ein Blitz sie durchzucken. Unsicher sah sie zu ihm auf. Erging es ihm ebenso?
    Ja, daran konnte kein Zweifel bestehen.
    In seinen grünen Augen schienen Flammen zu züngeln, die noch heller loderten, als ihre Blicke sich jetzt trafen. „Ich will dich“, erklärte er leise.
    Ungläubig musterte sie ihn. Es war bestimmt ein Irrtum, denn er konnte unmöglich ausgesprochen haben, was sie da eben gehört hatte. Nicht einmal er würde sich eine solche Offenheit gestatten. Natürlich, er hatte sie gestern Abend in sein Bett gebeten. Aber das war doch noch etwas anderes, als es hier im Musikzimmer auszusprechen.
    „Ich will Dinge im Dunkel der Nacht mit dir tun, von denen du nicht einmal zu träumen wagst.“
    Sie schluckte. „Sie sollten … nicht solche Sachen zu mir sagen.“
    „Das stimmt. Aber wie könnten du sonst ahnen, wie sehr ich dich begehre?“
    Mit Mühe gelang es ihr, dem Blick aus seinen grünen Augen nicht auszuweichen. Das Verlangen, das daraus sprach, ließ ihr das Herz schneller schlagen. Doch sie würde widerstehen.
    „Wenn Sie mit dem Unsinn nicht sofort aufhören, muss ich den Tanz abbrechen, und das dürfte bei den anderen eine Aufmerksamkeit erregen, die wir beide uns wohl kaum wünschen.“
    Hätte sie nicht so sehr wie Susan geklungen, sie wäre stolz auf sich gewesen. Himmel, in seiner Anwesenheit verblödete sie schlicht. Vor lauter Begierde konnte sie keinen klaren Gedanken fassen.
    „Für den Augenblick will ich schweigen. Später allerdings …“, flüsterte er.
    Er führte sie in eine schwungvolle Drehung, die ihr fast den Atem raubte. Sie schloss die Augen. Endlich gelang es ihr, sich ganz der Musik

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