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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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mir eben passiert ist.«
    Dieser kleine Scheißer sprach ihn jedes Mal mit Begriffen an, von denen er glaubte, sie machten ihn menschlicher. Er war nichts anderes als eine weitere Ausgeburt der Hölle, so wie er selbst. Er lebte in einer Welt, in die er nicht gehörte, ernährte sich von Abfällen und versuchte, sich vor den dunklen Engeln zu verbergen, die sie zurück in die Hölle, in ein Sklavendasein voller Pein und Schmerzen schleppen würden.
    »Was ist los?«, sagte er viel zu laut ins Telefon. »Und erzähl mir jetzt nicht wieder irgendeinen Bullshit von einer tollen Braut, die sich in dich verliebt hat. Der Mist interessiert mich nicht.«
    »Nein, nein …«, kam es aus dem Hörer zurück.
    Jaak’al, der sich als Mensch Phillip nannte, musste sich anstrengen, um überhaupt etwas zu verstehen.
    »… obwohl die Alte wirklich heiß ist, aber um sie geht es mir gar nicht. Rate mal, mit wem sie sich herumtreibt?«
    »Was sollen diese Scheißrätselfragen?«, brüllte Jaak’al ins Telefon. »Sag mir, was du zu sagen hast, und verschwende nicht meine Zeit.«
    »Alter, du bist heute echt mies drauf.«
    Jaak’al fluchte stumm und schwor sich, den anderen bei der nächstbesten Gelegenheit zu erwürgen. Der sprach ungerührt weiter.
    »Mann, sie ist mit einem Engel unterwegs«, kam es aus dem Hörer. »Ein richtiger Engel. Scheiße, hast du schon mal einen Engel in einer Disco gesehen? Also …«
    »Wo bist du?«
    »Wie, wo bist …«
    »Sag mir sofort, wo du bist, du blöder Arsch, oder du wirst es für den Rest deiner Tage bereuen«, donnerte Jaak’al ins Telefon.
    »Im Felix. Alter, das weißt du doch. Ich bin donnerstags immer im Felix. «
    Jaak’al verfluchte sich selbst. Natürlich, dieser Idiot hatte es ihm oft genug erzählt, aber er hatte nie richtig zugehört.
    »Ich sage dir jetzt, was du tun sollst. Mach keine Fehler! Tu genau das, was ich dir sage, und ich reiße dir vielleicht nicht die Eingeweide heraus, wenn ich dich das nächste Mal treffe.«
    »Wieso bist du heute so ätzend?«, fragte Sebastian. »Und was sollen diese Drohungen?«
    Jaak’al brauchte nur dreißig Sekunden, um ihm zu erklären, was vor sich ging. Danach hatte sogar dieser Idiot begriffen, dass es besser war, keine Fehler zu machen. Jaak’al beendete die Verbindung und wählte die Nummer seines neuen Herren.
    Die Jagd konnte beginnen.
     
    Lara war Musik, sie war Rhythmus und Gefühl. Die Welt um sie herum war vergessen, denn sie tanzte. Damian lächelte sie an und sie sah, dass auch er glücklich war. Die Beats der Songs ließen ihren Körper vibrieren und zum ersten Mal seit Langem fühlte sie sich wieder sorglos.
    Mitten in eine von Damians Bewegungen hinein trat sie auf ihn zu, packte ihn am Hemdkragen, zog ihn zu sich und küsste ihn lang und innig. Als sie sich von ihm löste, lachte sie hell auf.
    Damian zwinkerte ihr zu. Seine Lippen formten stumme Worte. »Ich liebe dich.«
    Sie strahlte ihn an.
    Ich liebe dich auch!
     
    Ben klappte zufrieden das Handy zu. Ein Engel und ein Mädchen in einer bekannten Berliner Diskothek, das konnten nur Lara und Damian sein. Endlich, endlich hatte sich das Glück auf seine Seite geschlagen.
    Allerdings hatte er das Problem, dass die genannte Diskothek ganz woanders lag als ihr bisheriger Suchradius. Um so schnell wie möglich dorthin zu kommen, mussten sie ein Taxi nehmen. Ihr Auto würden sie stehen lassen, denn sie kannten sich in Berlin nicht aus und hatten noch nicht mal eine Straßenkarte der Stadt. Zudem spielte Geld keine Rolle. Wichtig war allein, schnell zum Ziel zu kommen.
    Seine dämonischen Jäger hatte er nacheinander angerufen und sie zum Felix befohlen. Da sie aber inzwischen über ein großes Gebiet verstreut waren, würden nicht alle gleichzeitig am Zielort eintreffen. Bei manchen konnte es sein, dass es eine Weile dauerte, bis sie ein Taxi fanden, das war ihm bewusst. Er musste mit den Dämonen auskommen, die bei seinem Eintreffen die Diskothek schon erreicht hatten.
    Beknathar und Nakamesh wussten Bescheid. Die beiden dunklen Engel hatten keine Miene verzogen, als er ihnen die Nachricht überbracht hatte.
    Arschlöcher.
    Er wusste, dass eine Auseinandersetzung mit ihnen unvermeidlich war. Die Höllenkrieger hatten andere Interessen als er. Ihnen ging es einzig darum, dass Lara morgen Nacht pünktlich um vierundzwanzig Uhr am Portal war, um Satan gegenüberzutreten. Doch genau dies musste er verhindern. Wenn er ein eigenes Reich mit Laras Hilfe errichten wollte,

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