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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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den Lippen hervor. Mit Mühe richtete er sich auf, atmete tief ein und wieder aus. »Lass uns gehen.«
    Langsam stiegen sie die Treppe hoch. Stufe für Stufe. Lara spürte beinahe seine Schmerzen, aber er hielt sich aufrecht, lächelte gezwungen.
    Während sie ihre Jacke und seinen Mantel von der Garderobe holte, stand er mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. Seine Augen folgten jeder ihrer Bewegungen. Dann war sie zurück.
    »Ich helfe dir in den Mantel«, sagte Lara. Sie hielt den Mantel, während er quälend langsam erst den einen Arm, dann den anderen hineinschob. Er knirschte mit den Zähnen, aber schließlich war es geschafft.
    Als sie zum Ausgang kamen, erwartete Lara, dass der Türsteher sie ansehen würde, da es ungewöhnlich war, dass man so früh ging, aber er blickte die Straße entlang, wo mehrere Taxis auf das Felix zuhielten.
    Lara führte Damian in die entgegengesetzte Richtung, wo ihr Fahrzeug parkte. Zum Glück waren es nur wenige Meter. Sie lehnte Damian gegen den Opel, während sie die Beifahrertür aufschloss. Dann half sie ihm beim Einsteigen. Es dauerte einen Moment, bis Damian sich in den Sitz fallen lassen konnte und sie seine Beine in den Innenraum gehoben hatte. Schließlich war es geschafft. Lara stieg ein, schob den Autoschlüssel ins Zündschloss – und … Sie blickte durch die Fahrzeugscheibe in die Nacht hinaus.
    Wo war das Hotel?
    In welche Richtung musste sie sich halten?
    Damian war hierher gefahren und sie hatte nicht auf die Umgebung geachtet. Lara fluchte stumm.
    Im Kopf versuchte sie, die Strecke zu rekonstruieren, die sie auf der Herfahrt genommen hatten.
     
    Kaum hatte das Taxi angehalten, drückte Ben dem Fahrer ein paar Geldscheine in die Hand und öffnete die Tür. Hinter ihm glitten Jessi, Beknathar und Nakamesh aus dem Fahrzeug. Ben orientierte sich kurz. Zufrieden registrierte er zwei weitere Taxis, die nun anhielten und denen ein Teil seiner dämonischen Jäger entstieg. Es waren fünf. Genug, um Damian zu überwältigen oder jedweder Bedrohung standzuhalten. Im Abstand von zehn Metern zur Eingangstür blieb er stehen und winkte die Jäger heran. Nakamesh und Beknathar stellten sich neben ihn.
    »Wir müssen uns aufteilen. Eine so große Gruppe erregt Aufmerksamkeit. Der Türsteher schaut schon misstrauisch in unsere Richtung. Also nehmen wir ihm seine Sorge. Ich gehe mit Jessi und den dunklen Engeln sofort hinein. Ihr anderen wartet hier draußen. Wenn wir Hilfe brauchen, rufen wir euch auf dem Handy an, dann verliert ihr keine Zeit und kommt rein, Türsteher hin oder her. Habt ihr das verstanden?«
    Er blickte in ihre Gesichter. Sie alle nickten.
    »Dann zieht euch jetzt ein wenig zurück. Niemand muss euch sehen.«
    Die anderen gingen wortlos.
    Ben sah die dunklen Engel an.
    »Bereit?«
    Beknathar knurrte Zustimmung, Nakamesh reagierte nicht. Jessi wirkte zornig. Ben wusste, sie würde gehorchen, aber trotzdem wollte er sie im Auge behalten. Marcs Tod war nicht vergessen. Wenn sie die Gelegenheit bekam, würde sie sich an Damian und Lara rächen.
    »Du hältst dich zurück«, sagte er zu ihr. »Keine Alleingänge.«
    Jessi blickte ihn an. In ihren Augen funkelte es.
    »Ja, Herr.«
    Ben spürte, dass sie log. Ihre Antwort war zu schnell gekommen. Sie plante etwas, und so wie es aussah, war sie bereit, jedes Risiko für ihre Rache einzugehen.
    Er überlegte, ob er ihr befehlen sollte, draußen zu bleiben, entschied sich aber dagegen. Zum einen würden drei Männer, die in Begleitung einer schönen Frau waren, leichter an dem Türsteher vorbeikommen, zum anderen konnte er sie so besser im Auge behalten. Ben traute ihr zu, dass sie auch allein nach ihm und den dunklen Engeln hineingehen würde, um sich Lara und Damian vorzunehmen.
    Er sah sie noch einmal eindringlich an, damit sie wusste, dass er ihr Vorhaben ahnte, dann nickte er in Richtung Eingang.
    »Lasst uns gehen.«
     
    Jaak’al stand mit den anderen Jägern abseits der Straße im Schatten eines Gebäudes und dachte nach. Als sie aus dem Taxi gestiegen waren, hatte er für einen kurzen Moment einen Blick auf ein ungewöhnliches schwarzes Auto werfen können. Einen Oldtimer. Er kannte die Marke nicht, aber das Fahrzeug hatte irgendetwas in ihm ausgelöst. Jaak’al war sich sicher, dass er diesen Wagen schon einmal gesehen hatte, aber sosehr er auch grübelte, ihm wollte nicht einfallen, wo das gewesen war.
     
    Lara fuhr durch die Nacht. Obwohl sie sich in einer Großstadt befand, die anscheinend niemals

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