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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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durfte sie auf keinem Fall Satan in die Hände fallen. Ob die dunklen Engel etwas von seinem Vorhaben ahnten, konnte er nicht sagen, spürte aber ihr Misstrauen in jedem Wort, das sie sagten.
    »Das Taxi wird in fünf Minuten da sein«, erklärte er.
    »Wie lange dauert die Fahrt?«, wollte Beknathar wissen.
    »Nicht lange.«
    »Und dann?«
    »Gehen wir rein und holen sie raus.«
    »Damian ist ein großer Krieger, es wird nicht so einfach sein, wie du sagst.«
    Ben blickte ihn an. »Ihr seid auch furchterregende Krieger und wir haben jede Menge Dämonen auf unserer Seite. Die Übermacht ist eindeutig.«
    »Werden andere Engel da sein?«, fragte Nakamesh.
    »Davon hat der Jäger nichts gesagt.«
    »Versuche nicht, uns zu betrügen. Wenn wir in eine Falle laufen, bist du der Erste, der stirbt.«
    »Das hattet ihr schon deutlich gemacht.«
    »Was versprichst du dir von deiner Hilfe?«, hakte Nakamesh nach.
    Ben presste die Zähne zusammen. Die Frage hatte irgendwann kommen müssen und seine Antwort stand schon lange fest.
    »Satan wird mich reich belohnen, wenn ich ihm seine Tochter bringe.«
    »Du träumst von Macht.« Nakamesh grinste. »Davon, über die Welt zu herrschen. Glaube mir, es gibt nur einen Herrscher. Wir anderen sind nur Diener.«
    Ben funkelte ihn an. Er musste weiter seine Rolle spielen. »Lass das Satan entscheiden. Sprich nicht für ihn, das steht dir nicht zu.«
    Ein schwarzes funkelndes Schwert erschien in der Hand des Höllenkriegers. »Ich könnte dich hier und jetzt töten.«
    Ben trat vor. Die Klinge hob sich, er machte einen weiteren Schritt, bis die Spitze der Waffe seinen Kehlkopf berührte.
    »Ihr braucht mich«, sagte Ben ruhig. »Ihr glaubt zwar, dass Lara morgen am Portal erscheinen wird, aber sicher könnt ihr euch nicht sein. Vieles kann bis dahin passieren. Die Engel könnten sich ihrer bemächtigen, Dämonen sie entführen oder töten. Ich bin der Einzige, der in der Lage ist, sie zu finden, wenn sie uns erneut entkommt.« Er schob das Schwert verächtlich zur Seite. »Droh mir besser nicht, wenn du nicht willst, dass dir Satan die Augen ausreißt, weil du versagt hast.«
    Nakamesh schnaubte. Die Waffe in seiner Hand zitterte vor unterdrückter Wut. Dann entspannte sich seine Miene und das Schwert verschwand.
    »Du und ich«, sagte er ruhig. »Wenn das alles vorbei ist, wird es nur noch dich und mich geben. Und unsere Schwerter.«
    In der Ferne tauchten die Lichter eines Fahrzeugs auf.
    Ben wandte den Kopf und blickte ihm entgegen.
    »Das wird das Taxi sein«, sagte Ben. Obwohl die Drohung ihm bewusst gemacht hatte, auf welchem schmalen Grat er wanderte, gelang es ihm, selbstsicher zu klingen. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«

46. – 0.20 Uhr
    Plötzlich blieb Damian mitten in der Tanzbewegung stehen. Sein Gesicht verzerrte sich, schien zu einer Fratze zu gefrieren.
    Lara stockte der Atem. Sie wusste sofort, was das bedeutete. Die Schmerzen waren zurückgekehrt. Und diesmal mit voller Wucht. Ihre Hand fasste nach seinem Arm. Um sie herum tanzten die Menschen weiter zum dröhnenden Beat des neuen Usher-Songs. Niemand schien zu bemerken, was sich auf der Tanzfläche abspielte. Jeder war damit beschäftigt, den Alltag zu vergessen.
    Damian machte einen stolpernden Schritt auf sie zu. Sie packte fester zu und zog ihn zu sich. Als er direkt vor ihr stand, klammerte er sich wie ein Ertrinkender an ihr fest. Sein schmales Gesicht drückte all die Pein aus, unter der er litt. Einer Maske gleich, mit zusammengepressten Zähnen wirkte Damian nun viele Jahre älter. Sie stützte ihn, führte ihn durch das Gedränge auf dem Dancefloor.
    Lara beugte sich vor, bis ihr Mund fast sein Ohr berührte. »Du hast wieder Schmerzen«, stellte sie fest und wunderte sich darüber, wie ruhig ihr die Worte von den Lippen kamen. Er nickte bloß. Schweiß erschien auf seiner Stirn. Er wirkte, als habe er Fieber.
    »Ich bringe dich zum Wagen«, sagte Lara. »Wenn ich dich stütze, kannst du dann gehen?«
    Er nickte erneut.
    »Bitte versuch, dir nichts anmerken zu lassen, wenn jemand mitbekommt, wie es dir geht, denken sie, du bist betrunken oder verletzt. Wir können uns keine Aufmerksamkeit leisten.«
    Die Worte schmerzten sie, da sie sah, wie er litt. Sie verlangte fast Unmögliches von ihm, aber in diesem Moment schien es ihr, als habe eine andere Person die Kontrolle über sie übernommen und tat, was getan werden musste, traf Entscheidungen und setzte sie um.
    »Ich versuche es«, presste er zwischen

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