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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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zu.«
    Danas zuckte unter der Rüge zusammen. »Ich werde dienen, wie du es befiehlst.«
    Zufrieden wandte sich Gabriel an die anderen. »Es wird Zeit zu gehen.«
    Seine Hand deutete auf die Lichter der kleinen Stadt.
    »Kommt.«

15.
    Der Abend war hereingebrochen, ohne dass es Lara und Ben bemerkt hätten. Als unten die Tür klapperte und die Heimkehr ihrer Mutter verkündete, sprang Lara vom Bett auf und zog Ben mit sich.
    »Komm, lass uns etwas unternehmen.«
    »Worauf hast du denn Lust?«
    »Wie wäre es mit Eisessen?«
    Er lachte. »Jetzt. Mitten im Winter?«
    »Warum nicht? Wenn dir das zu frostig ist, kannst du ja eine Portion mit heißen Himbeeren bestellen oder du nimmst gleich einen Kakao.«
    »Okay, keine schlechte Idee.« Ben grinste breit. »Nicht das mit dem heißen Kakao oder so, aber Eisessen war ich schon lange nicht mehr …« Er zögerte.
    »Was ist?«
    »Allerdings treffe ich mich heute Abend noch mit ein paar Leuten.«
    »Was für Leute? Kann ich mitkommen?«
    »Kumpels halt. Jungs und Mädchen, die ich kennengelernt habe.«
    »Kenne ich sie? Sind sie von unserer Schule?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Woher kommen sie?«
    »Keine Ahnung, Lara. Ehrlich, ich habe sie nicht gefragt. Von irgendwoher kommen sie bestimmt, wahrscheinlich aus den Nachbarkäffern, aber wen interessiert das schon?«
    »Mich würde es interessieren.«
    Ben stöhnte gespielt auf. »Bleib locker und lass dich überraschen.«
    Lara sah ihn ernst an. »Hey, ich sage es dir gleich, wenn mir die Typen nicht passen, gehe ich.«
    »Dein gutes Recht, aber so weit wird es nicht kommen, die Leute sind alle cool drauf.«
    Lara verdrehte die Augen. Wie oft schon hatte sie solche Sprüche gehört? Sie seufzte.
    »Was ist denn?«, wollte Ben wissen.
    »Nichts, lass uns gehen.«
    Besser, als zu Hause herumzusitzen, ist es allemal.
     
    Dampfende Wärme schlug ihnen entgegen, als sie die Glastür zum Eiscafé »Montenegro« öffneten. Lara merkte sofort, wie sie ins Schwitzen geriet. Schnell wickelte sie den dicken Schal von ihrem Hals, nahm die Wollmütze ab und zog den Mantel aus. Ben tat es ihr gleich.
    Trotz der Jahreszeit war das Café gut besucht. Überall drängten sich Jugendliche und Eltern mit ihren Kindern an die Tische. Das leise Murmeln zwangloser Unterhaltungen erfüllte den Raum.
    »Ganz schön was los«, meinte Ben.
    »Schau mal, dorthinten ist noch ein Tisch frei.« Lara deutete in die Ecke neben der Treppe, die nach oben in den zweiten Stock führte. Aber dort oben würden alle Tische besetzt sein, denn man hatte einen herrlichen Ausblick auf den Marktplatz, dessen Laternen den Schnee funkeln ließen.
    Hinter ihnen drängten weitere Gäste herein. »Okay, schnappen wir uns den Tisch, bevor es jemand anderes tut«, lachte Ben, nahm Laras Hand und zog sie mit sich. Lara genoss das Gefühl, seine weiche, aber dennoch kräftige Hand zu spüren.
    Warum kann es nicht einfach sein?
    Weil Liebe kompliziert ist, flüsterte eine Stimme in ihr.
    Ben zog einen Stuhl zurück und bot ihn ihr wie ein Gentleman an. Lara setzte sich. Die Geste ließ sie lächeln und verdrängte die grüblerischen Gedanken.
    Ben nahm ebenfalls Platz. Er lehnte sich auf seine typisch selbstbewusste Art im Stuhl zurück und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Lara sah, dass er mehreren Personen zunickte, aber sie wollte sich nicht umdrehen, um nachzuschauen, wen er da grüßte.
    »Fabian und Isabel sind da«, raunte er ihr über den Tisch hinweg zu.
    Lara hob überrascht die Augenbrauen. »Ich dachte, sie hat mit ihm Schluss gemacht, um mit irgendeinem Typen aus der Zwölften zusammen zu sein.«
    Ben grinste. »Offensichtlich ist der schon wieder Vergangenheit, denn gerade küsst er sie ziemlich heftig.«
    »Richtig? Du meinst …«
    »Ja, mit allem, was dazugehört, und vollem Einsatz.«
    Lara warf einen Seitenblick durch den Raum, bevor sie antwortete. »Aber hier sind doch jede Menge Kinder.«
    »Das scheint die beiden aber nicht zu stören.«
    »Ich finde das peinlich.«
    »Warum?«
    »Na, so in aller Öffentlichkeit.«
    »Was ist schon dabei? Sie mögen sich.«
    Lara wollte nachsetzen, aber die Bedienung kam an den Tisch und fragte nach ihrer Bestellung. Es war ein junges Mädchen, vielleicht sechzehn Jahre alt, mit grell geschminkten Lippen und langen künstlichen Fingernägeln. Sie öffnete ihren Mund, ließ makellos weiße Zähne sehen und lächelte Ben an. Ihre braunen Augen funkelten, als sie sich vorbeugte, Ben danach fragte, was er

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