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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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in einer fließenden Bewegung zurück und stach zu. Tief fuhr die Klinge in die Brust des Dämons. Xam’al röchelte. Schwarzes Blut erschien auf seinen Lippen, dann kippte er nach hinten, fiel direkt neben Martha Hermsdorf in den Schnee, die noch immer bewusstlos am Boden lag. Ben grinste zufrieden. Nun konnte er die Verfolgung aufnehmen. Allerdings waren da noch die Kämpfer der Hölle, die ihm Schwierigkeiten bereiten konnten. Vielleicht war es an der Zeit, die Taktik zu ändern. Warum sollte er sich nicht ihre Macht zunutze machen. Er konnte mit ihnen zusammenarbeiten. Sie zu hintergehen, dafür würde später noch genug Gelegenheit bleiben.
    Er brüllte seinen Dämonen einen Befehl zu. Sofort wichen sie von den dunklen Engeln zurück, hetzten zu ihm herüber und gruppierten sich schützend um ihn. Nur noch sechs Jäger waren ihm geblieben. Mona war vergangen, aber Marc und Jessi waren noch am Leben, ebenso wie vier andere, die wie er nun menschliche Gestalt annahmen.
    Die dunklen Engel traten heran. Ihre ehemals glänzenden Rüstungen waren mit Dämonenblut beschmiert. Die ausdruckslosen Gesichter verschmutzt.
    »Wo ist das Mädchen?«, fragte Nakamesh mit eiskalter Stimme.
    Ben lächelte bitter. »Während ihr uns bekämpft habt, hat sie Damian entführt.«
    »Damian«, wiederholte Nakamesh leise. »Der Verräter hat sich von Satan abgewandt. So wie es aussieht, wurde diese Ungeheuerlichkeit belohnt und er gehört nun wieder zu den Brüdern im Himmel.«
    Ein Schauer lief über Bens Rücken. »Ihr kennt ihn?«
    »Er sollte Lara in die Hölle bringen, aber hat sich diesem Befehl widersetzt und Asiszaar getötet.«
    »Asiszaar ist tot?«, stieß Ben hervor, fing sich aber gleich wieder.
    Nakameshs Augen wurden zu Stahl. »Was interessiert dich das? Ich weiß nicht, was du bist. Vielleicht gehörst du einer neuen Dämonenart an oder du bist ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten, aber du wirst nicht lange genug leben, um es mir zu erklären.«
    Das Schwert des gefallenen Engels flammte auf, als er einen Schritt vortrat. Sofort zog sich der Kokon der Dämonen enger um Ben zusammen.
    »Versteck dich nicht hinter diesen Kreaturen. Komm und kämpfe mit mir.«
    »Ich bin Asiszaars Sohn«, sagte Ben und richtete sich zu voller Größe auf. »Halb dunkler Engel, halb Mensch. Seht ihr nicht die Rüstung und das Schwert, das ich trage. Ich bin einer von euch.«
    Nakamesh sah ihn überrascht an. Der Blick des dunklen Engels bohrte sich in Bens Augen, aber er hielt stand.
    »Ja«, knurrte der Krieger. »Ich sehe ihn in dir, aber mir gefällt nicht, was ich sehe. Du bist eine minderwertige Kreatur, ohne Sinn in dieser Welt, für dich gibt es keine Bestimmung, selbst ein Dämon ist mehr wert als du.«
    Er ließ sein Schwert verschwinden. »Asiszaar war wie ein Vater für mich und Beknathar. Er hat uns das Kämpfen gelehrt. Aus Achtung vor ihm werde ich dich nicht töten. Nicht jetzt. Nicht hier. Aber sollten wir uns noch einmal begegnen, werde ich dich vom Antlitz der Erde fegen.«
    Ben raffte seinen ganzen Mut zusammen. »Ihr seid auf meine Hilfe angewiesen. Ich kenne mich hier aus. Ihr seid nicht von dieser Welt, euch wird es unendlich schwerfallen, Lara aufzuspüren, ihr braucht mich.«
    »Wir werden sie finden«, sagte Beknathar.
    »Und wenn ihr sie nicht findet, wenn es Damian gelingt, sie vor euch zu verbergen?«
    »Sie muss sich am 6 666. Tag ihres Menschendaseins ihrer Bestimmung stellen. Sie kann uns nicht entkommen, denn sie muss ihrem Schicksal folgen und Satan gegenübertreten, am einzigen Ort auf dieser Welt, wo sie sich begegnen können – in Berlin. Dort steht das große Tor, das letzte Portal, das diese Welt mit der Hölle verbindet. Fällt das Portal in die Hände der Dämonen, ist das Ende der Welt gekommen. Nur Lara und Satan haben die Macht, dies zu verhindern, die Macht, das Portal für immer zu versiegeln.«
    Ben runzelte die Stirn. Warum war sich der dunkle Engel so sicher, dass sich Lara nicht verstecken würde, bis dieser ominöse Tag vorüber war. Was wusste er, das er selbst nicht wusste?
    In seinem Kopf jagten sich die Gedanken. Irgendwie musste er all das zu seinem Vorteil nutzen. Aber wie? Vielleicht würde er improvisieren müssen. So oder so, er war fest entschlossen, seinen Vorteil aus der Sache zu ziehen.
    Wichtig war jetzt nur, Lara aufzuspüren.
    »Ich kann sie finden«, sagte Ben. »Ich kenne mich hier aus, kenne die Menschen und Orte, an die sie gehen wird, um Hilfe zu finden. Außerdem

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