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Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Die Wiederkehr des gefallenen Engels

Titel: Die Wiederkehr des gefallenen Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Wekwerth
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Kreis der anderen und trat einen Schritt vor. Seine ganze Haltung drückte Gewaltbereitschaft und Aggression aus, aber dann entdeckte er hinter Bens Rücken die Höllenkrieger in ihren langen schwarzen Mänteln. Sofort wich die Kampflust einem unterwürfigen Gesichtsausdruck. Er senkte das Haupt und blickte zu Boden. Die anderen taten es ihm nach.
    Ben blieb vor ihm stehen. Er blickte sich um, dann streckte er seine Hand aus und ein rotes Schwert mit gebogener Klinge erschien darin.
    »Wie ist dein Name, Dämon?«
    »Haal’al.«
    »Nur damit wir uns richtig verstehen, Haal’al«, sagte er leise, fast flüsternd. »Entweder ihr unterwerft euch uns oder ihr werdet in den nächsten Augenblicken euer klägliches Dasein verlieren.«
    »Wie kann ich dienen, Herr?«, winselte der andere.
    Ben sah ihn hochmütig an. »Wir suchen einen Mann und ein Mädchen. Er ist ein Engel, sie ein Mensch. Habt ihr sie gesehen?«
    Haal’al schüttelte den Kopf, aber aus dem Hintergrund meldete sich ein Mädchen zu Wort.
    »Ich habe sie gesehen«, sagte sie aufgeregt. »Er hat lange schwarze Haare. Ihr Haar ist braun mit vielen Locken, die bis über die Schultern fallen. Sie sieht echt hübsch aus, aber er ist ein Hammer von Mann.«
    Ben knurrte ärgerlich. Er war nicht in der Stimmung, sich Loblieder über seinen Feind anzuhören. »Wo sind sie hingegangen?«
    Das Mädchen deutete die Straße entlang. »In diese Richtung.«
    Ben sah Beknathar und Nakamesh an, die nach wie vor finster dreinblickten, dann wandte er sich wieder an den Jungen.
    »Sind noch mehr von euch Kreaturen in der Nähe?«
    »Nein, Herr … ich meine, ja, Herr. Nicht weit von hier in einem leer stehenden Haus lebt ein Dutzend von uns.«
    Ben überlegte kurz, dann entschied er. »Führ uns zu dem Haus und versuch keine Tricks, die mich verärgern könnten.«
    Er wandte sich an den Rest der Gruppe. »Ihr alle kommt mit. Wer uns folgt, wird reich belohnt werden, wer sich weigert, stirbt.«
    Niemand widersprach.
     
    Das Haus, in dem die Dämonen lebten, befand sich von außen betrachtet in einem guten Zustand. Nichts wies darauf hin, dass es leer stand. Ben blickte zu Fenstern auf, hinter denen sogar noch Gardinen hingen. Neben ihm gab Jessi einen Laut der Verblüffung von sich.
    »Und ihr seid sicher, dass es hier ist«, fragte er Haal’al.
    Der nickte eifrig. »Ja, Herr.«
    Ben ging zum Eingang hinüber und drückte gegen die Haustür. Unverschlossen. Er schob die Tür auf und trat ein. Ein unglaublicher Gestank schwappte ihm entgegen. Es roch nach verfaultem Fleisch, Blut und Exkrementen. Er musste würgen und hielt sich die Hand vor den Mund.
    »Bei allen Höllenhunden, was stinkt hier nur so barbarisch?«, fluchte er. Niemand antwortete ihm. Hinter Ben traten Nakamesh und Beknathar ein. Sie warfen einen verächtlichen Blick in den Treppenaufgang und verzogen angewidert das Gesicht.
    Ben machte einen Schritt. Es knirschte unter seinen Füßen. Als er herabblickte, entdeckte er auf dem Boden neben jeder Art von Müll auch unzählige Tierknochen. An manchen hingen noch Fleischfetzen, aber die meisten waren sauber abgenagt.
    »Haal’al«, rief er nach hinten. »Komm her!«
    Der Dämon schlich heran.
    »Wo sind sie?«
    »Im Keller.«
    »Du gehst vor, falls uns irgendwelche Überraschungen erwarten.« Das Schwert erschien in seiner Hand. Er hob die Klinge so, dass Haal’al die Spitze in seinem Nacken spüren konnte. »Solltest du vorhaben, uns reinzulegen, stirbst du als Erster. Ich hoffe, dieser Punkt ist klar.« Haal’al nickte. »Macht Euch keine Sorgen, Herr.«
    Ben grinste. »Die mache ich mir nie.« Unsanft stupste er den Dämon an. »Los jetzt!«
     
    Es war kein Dutzend Dämonen, sondern es waren lediglich neun Höllenkreaturen. Sie hockten auf dem Boden in ihren dämonischen Gestalten und zogen einer toten Katze das Fell ab. Anscheinend war gerade Essenszeit. Ben war das nur recht, denn so konnte er unbemerkt den Raum betreten.
    Zufrieden registrierte er, dass neben den allgegenwärtigen kleineren Dämonen zu der Gruppe auch zwei mächtige Feuerdämonen und ein riesiger Golem gehörten. Unschätzbar, wenn es zum Kampf mit den Engeln kommen sollte, aber auch wertvoll in der Auseinandersetzung mit Nakamesh und Beknathar.
    Ben hatte beschlossen, die beiden so bald wie möglich loszuwerden. Wenn er erst einmal Lara in den Händen hatte, würden Satans Kämpfer nicht zögern, sie ihm wegzunehmen und in die Hölle zu schleppen. Dann war es zu spät für eine

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