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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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beweisen kann. Aber ich halte es für sehr wahrscheinlich, weil Sie in dem Moment, da Mr. Soames den Rücken kehrte, den Mann, der sich im Schlafzimmer versteckt hielt, befreit haben.«
      Bannister leckte über die trockenen Lippen.
      »Da war kein Mann, Sir.«
      »Ach, das ist schade, Bannister. Bis jetzt konnte es sein, daß Sie die Wahrheit gesagt haben, aber von nun an weiß ich, Sie lügen.«
      Das Gesicht des Mannes überzog feindseliger Trotz.
      »Da war kein Mann, Sir.«
      »Aber, aber, Bannister!«
      »Nein, Sir, da war niemand.«
      »Dann können Sie uns also weiter keine Auskunft geben. Würden Sie bitte im Zimmer bleiben? Stellen Sie sich dorthin, neben die Schlafzimmertür. Nun, Soames, möchte ich Sie bitten, zum jungen Gilchrist hinaufzugehen und ihn in Ihr Zimmer einzuladen.«
      Kurz darauf kam der Tutor in Begleitung des Studenten zurück. Es war ein gutaussehender Mann, groß, schlank, lebhaft, mit federnden Schritten und einem angenehmen, offenen Gesicht. Er sah jeden von uns aus besorgten blauen Augen an und ließ den Blick dann in offener Bestürzung auf dem in der hintersten Ecke des Zimmers stehenden Bannister ruhen.
      »Schließen Sie die Tür«, sagte Holmes. »Nun, Mr. Gilchrist, wir sind ganz unter uns, und nie mand braucht je ein Wort von dem zu erfahren, was zwischen uns besprochen wird. Wir können also vollkommen offen miteinander sein. Wir möchten wissen, wie Sie, ein Ehrenmann, dazu kamen, gestern so etwas zu tun.«
      Der unglückselige junge Mann taumelte zurück und warf einen Blick voller Schrecken und Vorwurf auf Bannister.
      »Nein, nein, Mr. Gilchrist, Sir, ich habe kein Wort gesagt – nicht ein einziges Wort!« rief der Diener.
      »Aber jetzt haben Sie es gesagt«, konstatierte Holmes. »Sir, Sie müssen einsehen, daß Ihre Position nach Bannisters Worten hoffnungslos ist; Ihre einzige Chance liegt in einem offenen Geständnis.«
      Gilchrist hob die Arme, und einen Augenblick lang war er bemüht, seine verzerrten Gesichtszüge unter Kontrolle zu bringen. Im nächsten Moment warf er sich neben dem Tisch auf die Knie und brach, das Gesicht hinter den Händen verborgen, in einen Sturm leidenschaftlichen Schluchzens aus.
      »Nun, nun«, sagte Holmes freundlich, »Verirrungen sind menschlich, und es kann Ihnen wenigstens keiner nachsagen, Sie seien ein hartgesottener Verbrecher. Vielleicht wäre es für Sie einfacher, wenn ich Mr. Soames erzähle, was vorgefallen ist, und Sie unterbrechen in dem Falle, daß ich mich irre. Soll ich? Gut, Sie brauchen nicht zu antworten. Hören Sie zu, und Sie werden sehen, daß ich Ihnen nicht unrecht tue.
      Von dem Moment an, Mr. Soames, als Sie mir sagten, niemand, nicht einmal Bannister, konnte erzählt haben, daß der gedruckte Text in Ihrem Zimmer sei, begann in meinem Kopf das Geschehnis eine bestimmte Form anzunehmen. Den Drucker durfte man natürlich ausschließen. Er war in der Lage, das Papier in seinem eigenen Büro zu studieren. Den Inder verdächtigte ich auch nicht. Wenn der Abzug zusammengerollt war, wie hätte er wissen sollen, was die Rolle enthielt? Auf der anderen Seite mußte ich es für ein undenkbares Zusammentreffen halten, daß irgendein Mann das Wagnis beging, in Ihr Zimmer einzutreten, und ausgerechnet an dem Tag, wo der Prüfungstext auf dem Tisch lag. Ich schloß das also auch aus. Derjenige, der in den Raum kam, wußte, daß das Papier dort lag. Woher aber wußte er es?
      Auf dem Weg zu Ihrer Wohnung untersuchte ich das Fenster. Sie amüsierten mich mit Ihrer Annahme, ich dächte über die Möglichkeit nach, daß irgend jemand am hellen Tag und unter den Augen der Leute aus den gegenüberliegenden Zimmern sich da durchgezwängt haben könnte. Eine solche Vorstellung war absurd. Ich hatte abgeschätzt, wie groß jemand sein mußte, um im Vorübergehen festzustellen, was sich auf dem Tisch in der Mitte befand. Ich bin sechs Fuß groß und konnte es mit einiger Anstrengung sehen. Ein Kleinerer hätte keine Chance gehabt. Schon hatte ich also Grund anzunehmen, daß der von Ihren drei Studenten besonders ins Auge gefaßt werden müßte, der ungewöhnlich hochgewachsen ist.
      Als ich dann Ihr Wohnzimmer sah, legte ich Ihnen dar, was ich in bezug auf den kleinen Tisch am Fenster dachte. Was den Tisch in der Mitte des Raums anging, so konnte ich nichts mit ihm anfangen, bis Sie bei der Beschreibung von Gilchrist erwähnten, daß er ein Weitspringer sei. Da fiel es mir wie

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