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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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keine Mühe, ihn zu erkennen. Es war der junge Stanley Hopkins, ein vielversprechender Detektiv, an dessen Karriere Holmes schon einige Male sehr praktische Anteilnahme bezeigt hatte.
      »Ist er zu Hause?« fragte er drängend.
      »Kommen Sie herauf, mein lieber Herr«, rief Holmes von der Tür. »Ich hoffe, Sie haben in einer solchen Nacht keinen Anschlag auf uns vor.«
      Der Detektiv stieg die Treppe hinauf. Unsere Lampe warf Glanz auf seinen nassen Wettermantel. Ich half ihm aus dem Mantel, während Holmes im Kamin stocherte, daß eine Flamme aus den Holzkloben schoß.
      »Kommen Sie hierher, mein lieber Hopkins, und wärmen Sie sich die Füße«, sagte er. »Nehmen Sie eine Zigarre, und der Doktor weiß ein Rezept, wie man aus heißem Wasser und Zitrone eine gute Medizin für eine Nacht wie diese machen kann. Es muß etwas Wichtiges sein, das Sie in den Sturm hinausgetrieben hat.«
      »Es ist wirklich etwas Wichtiges, Mr. Holmes. Das war schon ein aufregender Tag, das kann ich Ihnen versichern. Haben Sie in den letzten Zeitungsausgaben etwas über den Yoxley-Fall gelesen?«
      »Heute ist mir nichts Jüngeres als das fünfzehnte Jahrhundert vor die Augen gekommen.«
      »Nun, es stand nur ein Absatz drin, der überdies ganz falsch war, so haben Sie nichts versäumt. Ich habe kein Gras unter meinen Füßen wachsen lassen. Das Haus liegt unten in Kent, sieben Meilen von Chatham und drei von der Eisenbahnlinie entfernt. Das Telegramm bekam ich Viertel nach drei, erreichte ›Yoxley Old Place‹ um fünf, führte meine Untersuchungen durch, erwischte den letzten Zug nach Charing Cross, und von dort nahm ich eine Droschke, geradewegs zu Ihnen.«
      »Was bedeutet, daß Sie mit Ihrem Fall nicht ganz ins reine gekommen sind, nehme ich an?«
      »Es bedeutet, daß ich nicht weiß, was bei dem Fall hinten und was vorn ist. Soweit ich es beurteilen kann, handelt es sich um eine so verworrene Angelegenheit, wie sie mir noch nie untergekommen ist, und doch schien sie am Anfang so einfach zu sein, daß man gar nicht fehlgehen konnte. Es gibt kein Motiv, Mr. Holmes. Das beunruhigt mich, daß ich kein Motiv zu fassen bekom me. Ein Mann ist tot – das steht außer Zweifel –, aber soviel ich sehe, gibt es in aller Welt keinen Grund, warum irgend jemand ihm hätte Böses wünschen sollen.«
      Holmes zündete sich eine Zigarre an und lehnte sich im Sessel zurück.
      »Lassen Sie uns hören«, sagte er.
      »Die Tatsachen sind ziemlich klar«, sagte Stanley Hopkins. »Jetzt möchte ich nur noch wissen, was sie bedeuten. Die Geschichte, wie sie sich mir darstellt, ist folgende: Vor einigen Jahren wurde dieses Landhaus, ›Yoxley Old Place‹, von einem älteren Mann übernommen, der sich Professor Coram nennt. Er ist Invalide, muß die Hälfte der Zeit im Bett zubringen und humpelt die andere Hälfte an einem Stock ums Haus oder wird vom Gärtner in einem Rollstuhl umhergefahren. Er ist beliebt bei den Nachbarn, die ihn besuchen, und er steht in dem Ruf, ein sehr gelehrter Mann zu sein. Mit ihm im Haus lebten fürs erste nur eine ältere Haushälterin, Mrs. Marker, und ein Dienstmädchen, Susan Tarlton. Diese beiden waren von Anfang an mit ihm zusammen, und sie scheinen Frauen von ausgezeichnetem Charakter zu sein. Der Professor schreibt an einem wissenschaftlichen Buch, und vor ungefähr einem Jahr hielt er es für nötig, einen Sekretär einzustellen. Die ersten beiden Männer, mit denen er es versuchte, erwiesen sich als unbrauchbar; aber der dritte, Mr. Willoughby Smith, ein ganz junger Mann, der frisch von der Universität kam, scheint ihm zugesagt zu haben. Die Aufgabe des Sekretärs bestand darin, den ganzen Morgen nach dem Diktat des Professors zu schreiben, und den Abend brachte er gewöhnlich damit zu, Verweise und Textpassagen herauszusuchen, die für die Arbeit des nächsten Tages gebraucht wurden. Gegen diesen Willoughby Smith spricht nichts, weder aus den Jahren, als er Schüler in Uppingham war, noch aus seiner Studentenzeit in Cambridge. Ich habe seine Zeugnisse gesehen, und vom ersten an wird bescheinigt, daß er ein wohlanständiger, ruhiger hart arbeitender Bursche war, ohne eine einzige schwache Stelle. Und doch ist dies der Mann, den heute morgen im Arbeitszimmer des Professors der Tod ereilte, und zwar unter Umständen, die nur auf Mord deuten.«
      Der Wind heulte und pfiff um die Fenster. Holmes und ich rückten näher zum Feuer, während der junge Inspektor langsam seine

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