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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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streng auseinander. Er ließ sie ein, da er sie nicht auf der Straße stehen lassen konnte. Sie erzählte ihm, wie sie ihn aufgestöbert hatte, sie machte ihm Vorhaltungen, ein Wort gab das andere, und da der Dolch so bequem zu erreichen war, kam das Ende bald. Trotzdem war es keine Sache von Sekunden, denn alle Stühle waren dorthinüber verschoben, und er hielt einen Stuhl umklammert, so als hätte er versucht, sie abzuwehren. Uns ist jetzt alles so klar, als ob wir dabeigewesen wären.«
      Holmes zog die Brauen hoch.
      »Und doch haben Sie mich rufen lassen?«
      »Das geht um eine andere Sache – nur eine Kleinigkeit von der Art, die Sie immer interessiert –, etwas Sonderbares, Wunderliches, wenn Sie so wollen. Mit der Hauptsache hat es nichts zu tun – kann nichts damit zu tun haben, wie es aussieht.«
      »Worum handelt es sich denn?«
      »Nun, Sie wissen, daß wir bei einem Verbrechen wie diesem darauf bedacht sind, alles zu belassen, wie wir es vorgefunden haben. Also wurde hier nichts von der Stelle bewegt. Tag und Nacht war ein Polizist anwesend. Heute morgen, nachdem der Mann beerdigt und die Untersuchung, was das Zimmer angeht, abgeschlossen war, dachten wir, wir sollten mal ein bißchen aufräumen. Der Teppich da. Der ist nicht am Fußboden befestigt, einfach so hingelegt. Deshalb konnten wir ihn hochheben. Und da entdeckten wir…«
      »Was haben Sie entdeckt?«
      Holmes sah vor Unruhe ganz gespannt aus. »Sie werden in hundert Jahren nicht dahinterkommen, was wir entdeckt haben. Sehen Sie den Fleck dort auf dem Teppich? Nun, eigentlich hätte eine gehörige Portion Blut durchsickern müssen. Oder nicht?«
      »Auf jeden Fall.«
      »Sie werden überrascht sein, zu hören, daß sich auf dem hellen Parkett kein Fleck befindet, der dem auf dem Teppich entspricht.«
      »Kein Fleck! Aber da muß doch…«
      »Sollte man annehmen. Doch Tatsache ist: Es gibt keinen.«
      Er hob eine Ecke des Teppichs hoch, um zu beweisen, daß dem so war.
      »Aber der Fleck zeigt sich auch auf der Unterseite. Also muß es auf dem Fußboden ebenfalls eine Spur geben.«
      Lestrade kicherte, weil es ihm gelungen war, den berühmten Experten zu verwirren.
      »Ich werde Ihnen die Erklärung zeigen. Es gibt einen zweiten Fleck, aber der befindet sich nicht an derselben Stelle wie der andere. Sehen Sie selbst.« Er schlug einen anderen Teil des Teppichs zurück, und da war deutlich sichtbar ein roter Fleck auf dem hellen altertümlichen Parkett. »Was sagen Sie dazu, Mr. Holmes?«
      »Die Erklärung ist ganz einfach. Die beiden Flecke gehören zusammen, nur ist der Teppich gedreht worden. Da er ziemlich quadratisch und nicht am Boden befestigt ist, war das leicht zu bewerkstelligen.«
      »Die Polizei braucht Sie nicht, Mr. Holmes, um erklärt zu bekommen, daß der Teppich gedreht wurde. Denn es ist offensichtlich, daß die beiden Flecke übereinstimmen, wenn Sie den Teppich in seine ursprüngliche Lage bringen. Ich möchte nur wissen: Wer hat den Teppich gedreht, und warum hat er das getan?«
      Ich sah an Holmes’ starrer Miene, daß er innerlich vor Erregung zitterte.
      »Hören Sie mal, Lestrade«, sagte er, »hat der Konstabler draußen auf dem Flur die ganze Zeit über hier Dienst getan?«
      »Ja.«
      »Gut, wenn ich Ihnen raten darf, dann befragen Sie ihn gründlich. Nicht in unserem Beisein. Wir warten hier. Gehen Sie mit ihm ins Hinterzimmer. Wenn Sie mit ihm allein sind, können Sie ihn eher zu einem Geständnis bringen. Fragen Sie ihn, wie er es wagen konnte, Leuten den Zutritt zu gestatten und sie in diesem Zimmer allein zu lassen. Fragen Sie ihn nicht, ob er das getan hat. Behaupten Sie es einfach. Sagen Sie, daß Sie wissen , jemand sei hier gewesen. Setzen Sie ihn unter Druck. Erklären Sie ihm, daß nur ein volles Geständnis ihm Straffreiheit bringen kann. Gehen Sie genauso vor, wie ich es Ihnen sage.«
      »Wenn das so gewesen ist, bei Gott, dann kriege ich es aus ihm heraus!« rief Lestrade. Er stürzte in die Halle, und einige Augenblicke später hörten wir seine einschüchternde Stimme aus dem Hinterzimmer.
      »Jetzt, Watson, geht es los!« rief Holmes mit ungezügelter Begier. Die ganze dämonische, hinter Gleichmut verborgene Besessenheit des Mannes brach sich in einem Anfall von Tatkraft Bahn. Er riß das Drogett beiseite, ließ sich auf Hände und Knie fallen und tastete den Parkettboden ab. Ein Holzstück kippte zur Seite, als er die

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