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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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junger Mann, den ich für Wilder, den Privatsekretär, hielt. Er war klein, nervös, lebhaft, hatte intelligente hellblaue Augen und ein bewegliches Gesicht. Er war es, der sofort in einem schneidigen, bestimmenden Ton das Gespräch eröffnete.
      »Ich habe Sie heute morgen aufgesucht, Dr. Huxtable, zu spät, um Sie an der Fahrt nach London zu hindern. Ich hörte, daß Sie zu Mr. Sherlock Holmes gehen und ihn bitten wollten, den Fall zu übernehmen. Seine Gnaden ist überrascht, Dr. Huxtable, daß Sie einen solchen Schritt getan haben, ohne sich mit ihm ins Benehmen zu setzten.«
      »Als ich erfuhr, daß die Polizei keinen Erfolg hatte…«
      »Seine Gnaden sind keineswegs davon überzeugt, daß die Polizei keinen Erfolg hat.«
      »Aber, Mr. Wilder…«
      »Sie wissen sehr genau, Dr. Huxtable, daß Seiner Gnaden sehr daran gelegen ist, jeden öffentlichen Skandal zu vermeiden. Er sieht es lieber, sowenig Menschen wie möglich ins Vertrauen zu ziehen.«
      »Die Sache kann leicht rückgängig gemacht werden«, sagte der eingeschüchterte Direktor. »Mr. Sherlock Holmes kann mit dem Frühzug nach London zurückfahren.«
      »Kaum, Doktor, kaum«, sagte Holmes in seinem mildesten Ton. »Diese Luft hier im Norden ist so stärkend und angenehm, daß ich mich entschlossen habe, ein paar Tage in den Mooren zu verbringen und meinen Geist zu tummeln. Ob ich unter Ihrem Dach oder dem des Dorfgasthofes leben werde, steht natürlich bei Ihnen.«
      Ich sah, daß der unglückliche Direktor das letzte Stadium der Unentschlossenheit erreicht hatte. Daraus errettete ihn die tiefe, sonore Stimme des rotbärtigen Duke, die wie ein Dinner-Gong erdröhnte.
      »Ich stimme mit Mr. Wilder überein, Dr. Huxtable, daß es klug gewesen wäre, wenn Sie sich mit mir ins Benehmen gesetzt hätten. Aber da Sie Mr. Holmes schon ins Vertrauen gezogen haben, wäre es wirklich unsinnig, wenn wir uns seine Dienste nicht zunutze machten. Nur mit dem Dorfgasthof wird es nichts, Mr. Holmes. Ich wäre erfreut, wenn Sie bei mir in Holdernesse Hall Quartier nähmen.«
      »Ich danke Euer Gnaden. Aber ich denke, es wird für meine Nachforschungen besser sein, wenn ich auf der Szene der mysteriösen Vorgänge bleibe.«
      »Wie Sie wünschen, Mr. Holmes. Alle Informationen, die Mr. Wilder oder ich Ihnen geben können, stehen Ihnen natürlich zur Verfügung.«
      »Es wird wahrscheinlich nötig sein, Sie in Holdernesse Hall aufzusuchen«, sagte Holmes. »Jetzt möchte ich Sie nur eines fragen, Sir: Sind Sie schon zu irgendeiner Erklärung für das geheimnisvolle Verschwinden Ihres Sohnes gekommen?«
      »Nein, Sir.«
      »Entschuldigen Sie, wenn ich auf etwas für Sie Schmerzliches zu sprechen kommen muß, aber mir bleibt keine Wahl. Glauben Sie, daß die Duchess irgend etwas mit der Angelegenheit zu tun hat?«
      Der große Minister zögerte merklich.
      »Das glaube ich nicht«, sagte er schließlich.
      »Die andere sehr einleuchtende Erklärung wäre die, daß das Kind entführt wurde, um Lösegeld zu erpressen. Ist man mit einer solchen Forderung an Sie herangetreten?«
      »Nein, Sir.«
      »Noch eine Frage, Euer Gnaden. Ich habe erfahren, daß Sie an dem Tag, an dem sich der Zwischenfall ereignete, einen Brief geschrieben haben.«
      »Nein. Ich schrieb ihn am Tag zuvor.«
      »Gewiß. Aber er erhielt ihn an dem Tag.«
      »Ja.«
      »Stand in dem Brief etwas, das den Jungen hätte aus dem Gleichgewicht bringen, ja ihn veranlassen können, einen solchen Schritt zu tun?«
      »Nein, Sir, auf keinen Fall.«
      »Brachten Sie den Brief selber zur Post?«
      Der Sekretär kam der Antwort des Edelmanns zuvor, und er sprach ziemlich hitzig.
      »Seine Gnaden pflegt Briefe nicht selbst zu besorgen«, sagte er. »Dieser Brief lag mit anderer Post auf dem Tisch im Arbeitszimmer, und ich habe ihn eigenhändig in den Postsack gesteckt.«
      »Sind Sie sicher, daß der fragliche Brief darunter war?«
      »Ja, ich sah ihn.«
      »Wie viele Briefe haben Euer Gnaden an dem Tag geschrieben?«
      »Zwanzig oder dreißig. Ich führe eine ausgedehnte Korrespondenz. Aber das ist wohl unerheblich.«
      »Nicht ganz.«
      »Ich meinerseits«, fuhr der Duke fort, »habe die Polizei angewiesen, die Aufmerksamkeit auf Südfrankreich zu richten. Ich habe schon gesagt, ich glaube nicht, daß die Duchess eine solche Ungeheuerlichkeit anregen würde, aber der Bursche hat die seltsamsten Ideen im Kopf, und so

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