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Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3

Titel: Die Wiederkehr von Sherlock Holmes, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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grauhaarigen Frau vor, deren abgehärmtes, von tiefen Furchen durchzogenes Gesicht mit der Angst in der Tiefe der rotgeränderten Augen von Jahren der Mühsal und schlechter Behandlung sprach. Neben ihr stand die Tochter, ein blasses, blondes Mädchen; ihre Augen blitzten uns herausfordernd an, als sie sagte, sie sei froh, daß ihr Vater tot sei, und sie segne die Hand, die ihn niedergestreckt habe. Peter Carey hatte ein fürchterliches Regiment geführt, und erleichtert seufzten wir, als wir wieder ins Sonnenlicht traten und unseren Weg über den Pfad nahmen, den die Füße des Toten gebahnt hatten.
      Das Häuschen war die einfachste Unterkunft, die man sich vorstellen kann: Hölzerne Wände umschlossen den einzigen Raum, ein Fenster war neben der Tür angebracht, das andere in der ge genüberliegenden Wand. Stanley Hopkins hatte den Schlüssel aus der Tasche gezogen und bückte sich zum Schloß, hielt dann aber mit sichtlicher Aufmerksamkeit und Überraschtheit inne.
      »Jemand hat sich daran zu schaffen gemacht«, sagte er.
      Die Tatsache war unbezweifelbar. Das Holz zeigte Kratzer, die hell durch die Farbe schimmerten, als wären sie gerade erst entstanden.
      Holmes untersuchte das Fenster.
      »Hier hat auch jemand mit Gewalt einzudringen versucht. Wer immer es gewesen sein mag, er ist nicht hineingekommen. Das war ein sehr schlechter Einbrecher.«
      »Das ist außergewöhnlich«, sagte der Inspektor. »Ich könnte darauf schwören, daß die Kratzer gestern noch nicht da waren.«
      »Vielleicht ein Neugieriger aus dem Dorf«, vermutete ich.
      »Sehr unwahrscheinlich. Kaum einer hätte den Mut, den Fuß auf dieses Grundstück zu setzen, viel weniger noch, in die Kajüte einzudringen. Was halten Sie davon, Mr. Holmes?«
      »Ich denke, wir sind vom Glück begünstigt.«
      »Meinen Sie, die Person wird es wieder versuchen?«
      »Das ist sehr wahrscheinlich. Er hatte angenommen, die Tür sei nicht verschlossen. Er versuchte, sich mittels der Klinge eines kleinen Taschenmessers Einlaß zu verschaffen, und es gelang nicht. Was also wird er tun?«
      »In der kommenden Nacht wiederkommen, mit einem geeigneteren Werkzeug.«
      »Das glaube ich auch. Es ist unsere Schuld, wenn wir dann nicht zugegen sind, um ihn zu empfangen. Zeigen Sie mir inzwischen das Innere der Kajüte.«
      Die Spuren der Tragödie hatte man beseitigt, doch die Einrichtung des kleinen Raums stand noch so wie in der Nacht des Verbrechens. Zwei Stunden lang untersuchte Holmes mit konzentrierter Aufmerksamkeit einen Gegenstand nach dem anderen, aber an seinem Gesicht ließ sich erkennen, daß seine Nachforschungen nicht erfolgreich waren. Nur einmal unterbrach er sein geduldiges Suchen.
      »Haben Sie etwas von dem Regal heruntergenommen, Hopkins?«
      »Nein, ich habe nichts bewegt.«
      »Es ist etwas weggenommen worden. Hier in der Ecke des Regals findet sich weniger Staub als überall sonst. Es kann ein Buch gewesen sein, das auf dem Deckel gelegen hat. Vielleicht war es auch ein Kasten. Nun, mehr kann ich nicht ausrichten. Lassen Sie uns in den wunderschönen Wäldern spazierengehen, Watson, und ein paar Stunden den Vögeln und den Blumen widmen. Später treffen wir uns wieder hier, Hopkins, und schauen, daß wir ein bißchen näher mit dem Gentleman bekannt werden, der den nächtlichen Besuch abgestattet hat.«
      Es war nach elf Uhr, als wir uns auf die Lauer legten. Hopkins war dafür gewesen, die Tür nicht abzuschließen, aber Holmes hatte die Meinung vertreten, daß dadurch der Verdacht des Fremden erregt werden könnte. Es war ein ganz einfaches Schloß, und man benötigte nur eine starke Messerklinge, um es zu öffnen. Holmes hatte auch vorgeschlagen, nicht in der Hütte zu warten, sondern draußen in den Büschen, die das hintere Fenster umwucherten. So konnten wir sehen, wenn der Mann ein Licht anzündete, und beobachten, was das Ziel seines heimlichen nächtlichen Besuchs war.
      Es wurde eine lange, trübsinnige Nachtwache, und doch brachte sie so etwas wie die Erregung mit sich, die der Jäger fühlt, wenn er neben der Wasserstelle liegt und dem durstigen Raubtier auflauert. Was mochte das für ein wildes Geschöpf sein, das aus der Dunkelheit auftauchen würde? War es ein wütender Tiger des Verbrechens, den man nur überwältigen konnte, wenn man hart mit Zähnen und Klauen kämpfte, oder bloß ein Schakal, der sich anschleicht und nur den Schwachen und Ungeschützten gefährlich

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