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Die Wiederkehrer

Die Wiederkehrer

Titel: Die Wiederkehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kooky Rooster
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vorn. Sex mit einem Mann … das durfte man nicht überstürzen. So von jetzt auf gleich, spontan, ohne mentale Vorbereitung, das ging doch nicht.
    „Spricht etwas dagegen?“, konterte Bernd mit tiefer Stimme und zuckte mit den Schultern. Als ihm Nikos panischer Blick auffiel, ließ er die Anspannung aus dem Körper fahren, wirkte nicht mehr wie auf der –
Jagd
– nahm eine lässige Haltung ein und meinte: „Ich wollte dich nicht vom Laufen abhalten. Tut mir leid … ich … wünsche dir viel Spaß. Du weißt ja wo du mich findest, falls …“ Ein scheues Lächeln huschte über sein Gesicht – irgendwie traurig und peinlich berührt. „Na dann …“, sagte er leise und eilte rasch los zu seiner Wohnung. Oh Fuck!
    „Okay“, hörte sich Niko rufen. Was war mit dem Plan, joggen zu gehen? Rasch sprintete er die Stufen hoch, bremste sich oben ab und blickte in den Hausflur. Bernd stand dort vor seiner Wohnungstür und der Schlüssel klimperte in seiner Hand. Erstaunt blickte er hoch, ein Funkeln zauberte sich in seine Augen und ein aufgeregtes Lächeln spannte sich in sein Gesicht. Er seufzte mit froher Entschlossenheit und vergaß ganz, dass er soeben aufsperren hatte wollen. Niko marschierte mir weichen Knien auf ihn zu. Oh Gott, was machte er denn da? Hatte er etwa gerade zugesagt, mit Bernd Sex zu haben? Und das als eine Art …
Sporteinheit?
Das hieß, es würde so richtig zur Sache gehen! Mit jedem Schritt, den Niko auf seinen Nachbarn zu machte, in dem Wissen,
warum
er auf ihn zu marschierte,
weswegen
er ihm in die Wohnung folgte, schwoll die Erregung zwischen seinen Schenkeln an.
    Als Niko ihn erreicht hatte, wandte sich Bernd wieder der Tür zu und sperrte auf. Auch wenn Niko erst ein einziges Mal hier gewesen war, so empfing ihn der typische Geruch dieser Wohnung, ihre ganz besondere Lichtstimmung, mit betörender Vertrautheit. Für einen Augenblick zog Niko in Erwägung wegzulaufen, seine Pläne, joggen zu gehen doch noch umzusetzen. Er würde schnell sein, Rekorde brechen. Laufend würde er das ganze Land umrunden, …
    „Ist alles in Ordnung?“, drang auf einmal Bernds fürsorgliche Stimme an sein Ohr. Alles in Ordnung? Himmel!
'Nein – ja – vielleicht – weiß nicht – hab Angst'
, dachte Niko und nickte kurz.
    „Sehr gut“, sagte Bernd leise und starrte Niko einige Sekunden an, als wolle er etwas Wichtiges sagen. Er entschied sich anders, wandte sich rasch ab, streifte die Schuhe von den Füßen und tapste auf Socken in die Küche, wo er den Einkauf abstellte.
    Niko könnte immer noch abhauen. Er bräuchte einfach nur die Tür aufzureißen, hinauszustürzen und schon wäre er weg. Andererseits war er unheimlich geil und unfassbar neugierig. Einige Augenblicke lang blieb er unschlüssig und wie gelähmt stehen, hin- und hergerissen zwischen den zwei immens starken Impulsen: Fluchtreflex und Sexualtrieb. Letzterer war stärker. Zumindest in diesem Moment und so bückte sich Niko, um die Schuhe auszuziehen. Er schlich ins Wohnzimmer und sah von dort aus zu, wie Bernd in der Küche routiniert den Einkauf verstaute. Wow. Dieser Mann hatte einen schönen Körper! Schlank und männlich. Breite Schultern zum
F
e
sthalten
, einen festen Hintern zum
K
neten
und Schenkel zum
A
nknabbern.
Niko fuhr mit einer Hand zu seinem Schritt und verbesserte die räumlichen Gegebenheiten. Vielleicht hatte Harry ihm für das neue Leben eine Art schwules Karma mitgegeben. Niko hatte bisher noch nie so über einen Männerkörper gedacht – ihn auf diese Weise betrachtet. Es fühlte sich so normal an, Bernd auf diese Weise anzusehen und es war aufregend. Außerdem hatte dieser Mann Nerven wie Drahtseile! Wie konnte er Niko für Sex hereinbitten, und dann in aller Ruhe den Einkauf verstauen? Niko hatte schon Schwierigkeiten, Atmung und Herzschlag so zu koordinieren, dass er nicht hyperventilierte oder einfach ohnmächtig wurde. Nie im Leben hätte er jetzt herausfinden können, welches Produkt in den Kühlschrank musste oder in die Vorratskammer.
    „Coke?“, fragte Bernd, drehte sich zu Niko herum und zeigte ihm die Flasche. Wenn Bernd beinahe fünfzig und eventuell schon immer schwul gewesen war, hatte er vielleicht schon so viel Sex mit Männern gehabt, dass er das so cool handhabte wie ein nettes Nachbarschafts
pläuschchen
.
    „Gern.“ Niko näherte sich vorsichtige der Küche, als wäre Bernd ein gefährliches Tier, das ihn jederzeit anspringen könnte, wenn er sich zu schnell bewegte. Seelenruhig

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