Die wilde Geschichte vom Wassertrinker
zutiefst
mißfällt.
Wider besseres
Wissen habe ich mich doch dazu entschlossen, dir ein Darlehen zu gewähren. NB : Es ist kein Geschenk. Beiliegender Scheck über $ 5000 sollte
ausreichen, um dich wieder auf die Beine zu stellen. Ich will nicht so
unmenschlich sein, einen bestimmten Zinssatz oder ein festes Datum für die
Rückzahlung festzulegen. Es sollte genügen, darauf hinzuweisen, daß du mir
gegenüber bezüglich dieser Summe eine gewisse Verpflichtung eingehst und diese
Pflicht hoffentlich mit einem Ernst übernimmst, den ich in deinem früheren
Verhalten leider vermissen mußte.
Dad
Bogus konnte sich allerdings sehr wohl noch daran erinnern, daß
er diesen Scheck nicht auch zerrissen und in den Keller geworfen hatte.
Am nächsten Morgen humpelte Trumper mit geschwollenen Füßen zur
Bank. Er verbrachte den ganzen Tag mit Transaktionen, darunter folgende:
Einreichen eines Schecks über fünftausend Dollar, was Glückwünsche des
Leitenden Direktors der Bank, Mr. Shumways persönlich, zur Folge hatte; eine
zwanzigminütige Wartezeit in Shumways Büro bei dessen nun sehr freundlicher
Sekretärin, während die Bank ihm ein neues Scheckheft ausstellte (das alte lag
zu Hause bei Biggie); eine Barabhebung von dreihundert Dollar, und der
Diebstahl von vierzehn Werbe-Streichholzbriefchen aus dem kleinen Korb am
Kassenschalter (»Dies ist ein Überfall«, raunte er dem verblüfften Kassierer zu
und grabschte nach den Streichholzbriefchen).
Trumper hinkte
zur Post und stellte Schecks an folgende Empfänger aus:
[270] Humble
Oil & Refining Co.
Sinclair
Refining Co.
Iowa-Illinois Gas & Electric
Klempnermeister Krotz
Northwestern Bell Telephone Co.
Milo Kubik (Peoples Market)
Sears, Roebuck & Co.
University of Iowa, Geschäftsstelle
Lone Tree Genossenschaftskreditanstalt
Shive & Hupp
Addison & Halsey
Cuthbert Bennett
The Jefferson International Travel Agency
Es fehlte noch ein Scheck über mehrere tausend Dollar, die er
der Staatlichen Kreditbank schuldete– wegen der finanziellen Förderung seiner
Berufsausbildung, die das US Department of Health, Education
and Welfare übernommen hatte. Dafür schrieb er dem H.E.W. einen Brief, in dem
er sich als »weder in der Lage noch gewillt, diese Schulden zu begleichen«
bezeichnete, »da meine Berufsausbildung unzulänglich war«. Dann ging er zu
›Benny’s‹, trank vierzehn Bier vom Faß und ging so brutal mit dem
Flipperautomaten um, daß Benny schließlich Packer anrief und ihm sagte, er
solle ihn wegschaffen.
Von Ralph aus gab er per Telefon ein Telegramm auf:
Herrn Merrill Overturf
Schwindgasse 15/2
Wien 4, Österreich
Merrill
ich komme
Boggle
[271] »Wer
ist Merrill?« fragte Ralph Packer. »Und wer ist Boggle?«
Trumper hatte
kein Wort mehr von Merrill gehört, seit er das letzte Mal in Europa gewesen
war, zusammen mit Biggie, und das war mehr als vier Jahre her. Hätte Ralph das
gewußt oder hätte er überhaupt auch nur einen blassen Schimmer von seinen
Plänen gehabt, dann hätte er vielleicht versucht, Bogus davon abzubringen.
Andererseits, so kam es Bogus später in den Sinn, hätte Ralph ihn vielleicht
doch gehen lassen, denn Biggie blieb ja allein zurück.
Am nächsten Morgen erhielt Trumper in Ralphs Wohnung einen
Anruf von der Lufthansa. Sie hatten seine Reservierung nach Wien verschlampt
und einen Flug von Chicago über New York nach Frankfurt gebucht. Aus
unerklärlichen Gründen kostete ihn das weniger, selbst wenn er dann noch einen
Business-Class-Flug von Frankfurt nach Wien buchte. Besonders, wenn ich von
Frankfurt aus nach Wien trampe, dachte Trumper.
»Frankfurt?«
fragte Ralph. »Ich geh kaputt, was willst du denn in Frankfurt?«
Er erzählte
Ralph seinen »Plan«, zumindest teilweise.
Um vier Uhr nachmittags ruft Ralph bei Biggie an und teilt ihr
mit, daß Bogus »völlig besoffen bei Benny rumhängt und drauf und dran ist, in
eine aussichtslose Schlägerei verwickelt zu werden«. Biggie legt auf. Ralph
ruft noch einmal an und schlägt ihr vor, sie solle sofort mit dem Wagen
herkommen, zusammen mit Colm, gemeinsam könnten sie Bogus ja dann in den
Kofferraum laden.
Nachdem Biggie
wieder aufgelegt hat, bittet Ralph die drei friedlichen Kneipenbesucher bei
Benny, ein lautes Hintergrundspektakel anzufangen, für den nächsten Versuch.
Das Telefon klingelt fünf Minuten, ohne daß jemand rangeht, während Bogus, der
schon alle Hoffnung aufgibt, hinter einer Hecke auf Mr. Fitchs sorgsam
gerechtem
Weitere Kostenlose Bücher