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Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Titel: Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Schmid
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leiten!«
    Ebenfalls lachend beugte Luisa sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Lilli lehnte sich zurück und blinzelte hinaus in die regennasse Nacht. Herrliche Berge, sonnige Höhen, dachte sie und kramte ihr Handy aus der Jackentasche. Die Ampel schaltete auf Grün, der Motor brummte und Lilli verschickte eine Kurznachricht an Bob, Very und Enya.

    Das nächste Bandentreffen der
Wilden Küken
fand in der
Gelateria Cantarella
statt. Weil Bob als Eisverkäuferin aushelfen musste, setzten sich Lilli, Very und Enya nicht wie sonst in ihre Ecke, sondern rückten sich ein rundes Tischchen möglichst nah an die Eistheke.
    »Und?«, fragte Lilli.
    »Passwort, äh …«, Enya kratzte sich am Hinterkopf.
    Very schob sich die Sonnenbrille in die Stirn. »Wir hatten doch überhaupt kein Passwort vereinbart, oder?«
    Lilli seufzte ungeduldig. »Und wenn, würde es
Habt ihr eure Eltern gefragt
lauten!«
    Enya nickte. »Meine Mutter erlaubt, dass ich fahre. Wenn ein Erwachsener mitkommt.« Sie wischte unsichtbare Brösel von der Marmorplatte. »Aber sie selbst kann nicht, weil sie so kurzfristig keinen Urlaub kriegt.«
    Bob servierte ihren Freundinnen drei Milchshakes. »Mama kann nicht weg, weil hier ohne Gelatino sowieso Chaos herrscht … Komme sofort!« Sie lief zu einer ungeduldig winkenden Frau im grauen Hosenanzug, um abzukassieren.
    Lilli wandte sich an Very. »Hast du schon daheim gefragt?«
    »Wenn meine Mutter mitfährt, bleib ich hier.« Very verdrehte die Augen. »Aber ich hab sie trotzdem gefragt!«
    Abwartend blickten Lilli und Enya sie an. Very machte mit dem Strohhalm gurgelnde Geräusche in ihrem Glas. »Nächste Woche ist das Sommerfest vom Golfclub und da ist meine Mutter natürlich im Organisationsteam!«
    »So ein Mist«, fasste Enya das bisherige Ergebnis dieses außerordentlichen Bandentreffens zusammen. Verzweifelt schlug sie die Hände vors Gesicht und stöhnte.
    Bob stellte ein Tablett mit einer leer getrunkenen Espressotasse neben der Kasse ab. »Das kannst du laut sagen. Und heute kommen auch noch Onkel Giovanni und Tante Beatrice zu Besuch.« Sie rümpfte ihre Knubbelnase. »Das heißt, Giulia und Siegi schlafen beide in meinem Zimmer!«
    Als wäre das sein Stichwort gewesen, wetzte Siegi mit Giulias Notebook in der Hand durch die Eisdiele direkt auf die
Wilden Küken
zu. »Sie darf mich nicht erwissen!«, zischelte er und versteckte sich unter ihrem Tisch.
    »Na, warte …!« Giulia erschien im Durchgang, gleich hinter ihr tauchte Anna auf und hinter Anna die Nonna.
    »Giulia, Siegi, jetzt hört endlich auf damit!« Bobs Mutter machte ein strenges Gesicht und senkte die Stimme. »Nicht vor den Gästen!«
    Die meisten Gäste saßen draußen im Freien und die wenigen, die sich außer den
Wilden Küken
in der Eisdiele aufhielten, schienen sich eher amüsiert als gestört zu fühlen.
    »Gib das her, du Gnom!« Sofort hatte Giulia ihren kleinen Bruder entdeckt und entwand ihm das Notebook. »Wenn ich das Semester nicht schaffe, ist das einzig und allein deine Schuld!«
    »Da sind sie!« Bob zeigte zum Eingang. Draußen vor der Eisdiele hielt ein Taxi.
    »Benvenuto, Beatrice!«
Die Nonna breitete die Arme aus.
»Benvenuto, Giovanni!«
    Mit großem Hallo hieß Bobs Familie die beiden willkommen. Alle herzten und drückten sich, bis die Nonna die Verwandten schließlich hinauf in die Wohnung führte. Siegi und Anna kümmerten sich um das Gepäck und folgten ihnen.
    Giulia hatte der Verwandtschaft soeben noch freundlich hinterhergegrinst, aber ihr Lächeln erstarb plötzlich. Verzweifelt ließ sie sich auf einen Stuhl sinken und schlug, genau wie Enya vorhin, die Hände vors Gesicht und stöhnte.
    Und in diesem Moment hatte Lilli die rettende Idee. Sie zog Bob am Ärmel näher zu sich und flüsterte gerade laut genug, dass auch Enya und Very sie hören konnten. »Weißt du, was deine Schwester braucht …?«
    Bob zuckte mit den Schultern. »Bessere Nerven?«
    »Einen ruhigen Ort zum Arbeiten!«, wisperte Lilli mit einem verschwörerischen Zwinkern.
    Ein breites Lächeln malte sich auf Enyas Gesicht. »Einen Ort fernab von jeglichem Trubel!«
    Verys spitze Nase wurde noch spitzer. »Ungestört und abgeschieden!«
    »Si, capisce!«
Bob schmunzelte.
    Lilli, Very und Enya nickten ihr aufmunternd zu und beobachteten kurz darauf mit angehaltenem Atem, wie Bob sich neben ihre Schwester setzte. »Du-u, Giulia …«
    Lange sprach Bob allein mit Giulia, dann gesellten sich Lilli, Very und Enya dazu und

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