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Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition)

Titel: Die Wilden Küken - Auf der Alm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Schmid
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hervor und trat in den vierfachen Lichtkegel. Sein Gesicht war hinter den Wolldecken nicht zu erkennen, aber der Schäfchenschlafanzug ließ keinen Zweifel, dass es sich um Mitch handelte. Neben ihm tauchten die Gesichter der andern drei
Olme
am Rand der Bretterwand auf.
    »Es wird nachts ziemlich kalt hier oben!«, murmelte Mitch und legte die Decken zu Verys Füßen ab.
    Alle, wahrscheinlich auch Mitch selbst, erwarteten eine spitze Bemerkung von Very.
    Aber Very verlor kein Wort über den Schlafanzug. »Danke, Mitch!«, sagte sie nur und zog eine der Decken über sich.
    Die Jungs verschwanden wieder, die Mädchen knipsten ihre Lampen aus. Man hörte das Rascheln von Schlafsäcken und Decken, dann vier Reißverschlüsse und schließlich nur noch Stille.
    Lilli, deren Matratze direkt an der Giebelwand unter einem winzigen Fenster lag, streifte sich im Schlafsack die Socken ab und rieb ihre nackten Füße aneinander. Jeder Knochen tat ihr weh, und das Klo hier war eine Zumutung, aber sich auf einer alten muffligen Matratze ausstrecken zu können, nicht bergauf laufen zu müssen und einfach hundemüde sein zu dürfen – was war das doch für ein unermessliches Glück!
    Lilli wandte den Kopf zum Fenster. Die Sterne funkelten am Nachthimmel und darunter glitzerte die oberste Spitze eines fernen, schneebedeckten Gipfels im Mondlicht.

Lilli wachte mit dem Gedanken auf, dringend daheim anrufen zu müssen. Bob neben ihr grummelte etwas im Schlaf und schnarchte dann leise weiter. Jenseits der Bretterwand flüsterten die
Olme
. Lilli tastete mit den Füßen im Schlafsack nach ihren Socken, da zerriss ein Schrei aus Oles Kehle die morgendliche Stille. »Keine Bewegung, Mitch!«
    Lilli tapste zur Bretterwand. Hinter ihr hoben Bob, Very und Enya verschlafen die Köpfe.
    »Was ist denn, Boss?«, fragte Mitch mit bebender Stimme.
    Rasch machte Lilli noch einen Schritt und lugte um die Ecke. Gestern Nacht war ihr das gar nicht aufgefallen, aber jetzt im Tageslicht, das durch das Giebelfenster der Jungs hereinfiel, erkannte sie, was für eine Unordnung hier herrschte. Decken und Klamotten lagen kunterbunt durcheinander, dazwischen waren einzelne Schuhe, halb leere Rucksäcke und halb volle Wasserflaschen verstreut, an kreuz und quer gespannten Schnüren hingen Socken, Handtücher und Boxershorts, die das Chaos komplettierten. Inmitten dieses Wirrwarrs stand Mitch wie zu einer Statue erstarrt auf einem Bein, das andere schwebte knapp über dem Boden. »Was ist denn, Boss?«, wiederholte die Statue.
    »Halt bloß still!« Ole ging auf die Knie und zog direkt vor Mitch ein verknittertes T-Shirt beiseite. Unter Mitchs nackter Fußsohle kam ein flacher Gegenstand zum Vorschein. Lilli erkannte die Stinkbombenschachtel sofort.
    Ole machte ein hoch konzentriertes Gesicht und hob die Schachtel auf.
    Very stützte sich von hinten mit dem Kinn auf Lillis Schulter. »Wie schade!«
    »Spinnst du!« Bob tippte sich an die Stirn. »Denkst du, die Dinger stinken nur links von der Bretterwand?«
    Vorsichtig übergab Ole die gefährliche Fracht seinem Bruder Little, der wiederum legte sie auf das Fensterbrett und salutierte. »Explosivstoffe gesichert!«
    »Manno!«, knurrte Ole und gab dem immer noch schreckensstarr auf einem Bein stehenden Mitch einen solchen Schubs, dass er der Länge nach auf die Matratzen fiel.
    Davon wachte Erik auf, der immer noch in seinen Schlafsack eingemummelt war. »Morgähn!« Er rubbelte sich mit beiden Händen durch seinen wirren Blondschopf.
    »Guten Morgen!«, strahlte Enya ihn an.
    Mitch rappelte sich auf. »Die …«, er deutete auf die Stinkbomben und machte einen Schritt auf Very zu, »hast
du
mir in den Rucksack getan!«
    »Aber sicher, mein Lämmchen!« Very zeigte auf seinen schäfchengemusterten Schlafanzug. »Hose rutscht!«
    Schnell hielt Mitch den Saum seiner Hose fest und wollte etwas erwidern, aber da zerriss ein weiterer Schrei die Stille.
    »Auaaaaa!« Dieser Schrei kam von draußen und ging in wildes Fluchen über. »Himmelherrgottsakrament! Auwehzwick, tuat des weh!«
    Olme
und
Küken
sahen sich für den Bruchteil einer Sekunde an und rannten dann im Pulk zur Stiege. Da immer nur einer auf der schmalen Treppe Platz hatte, gab es einen kurzen Stau. In der Stube wäre Lilli fast über einen der Flickenteppiche gestolpert, die hier überall auf dem Boden lagen. Sie prallte gegen Enya und die wiederum hielt sich an Erik fest. Länger als nötig.
    Schließlich aber standen beide Banden in Reih und Glied

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