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Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Titel: Die Wildkirsche. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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er die Augen zusammen, warf den Kopf hin und her, als hoffte er, die Müdigkeit fortschütteln zu können, und sank kapitulierend in sein Kissen. Lorraine atmete auf. Mit der Schere kürzte sie den Bart soweit es möglich war. Dann rieb sie sein Kinn und die Halspartie mit Seife ein, ließ sie einziehen und setzte das Rasiermesser an. Es war einige Zeit her, seit sie ihren Vater das letzte Mal rasiert hatte. Aber dafür, dass sie aus der Übung war, ging es ihr gut von der Hand. Eine makellose, bräunliche Haut kam unter den Stoppeln zum Vorschein. Als sie mit der Prozedur fertig war, wischte sie den übrig gebliebenen Schaum mit Wasser ab und trocknete sein Gesicht mit dem Stofftuch. Zufrieden betrachtete sie ihr Werk. Seine Züge hatten etwas Freundliches, fast Warmes angenommen. Friedlich lag er vor ihr, in seinen Träumen versunken und nichts Böses ahnend. Sein Kinn war markant geschnitten, die Nase ein winziges Stück zu groß. Er wirkte trotz seiner Drahtigkeit männlich. Nicht so jungenhaft wie Etienne. Fasziniert betrachtete sie seine sinnlichen Lippen. Ihr Herz pochte schneller, als seine Lider kurz zuckten, weil sie fürchtete, er könne aufwachen. Doch das tat er nicht. Lediglich ein leises Seufzen drang aus seiner Kehle. Es war erstaunlich, wie sehr ein Bart einen Mann verändern und sogar verunstalten konnte. Julien sah nun wie ein völlig anderer Mensch aus! Ein Mensch, der geradezu schön und anziehend war, dem man gern ins Gesicht blickte. Verwirrt wandte sich Lorraine von ihm ab. Ja, er sah nun anders aus, aber er war noch immer der gleiche unbändige Wilde, den außer seinen Fesseln nichts unter Kontrolle hielt. Sie durfte sich nicht von seiner neuen Erscheinung blenden lassen. In seiner Brust schlug das Herz eines Primitiven, der keine Sprache beherrschte und weder Recht noch Sitten kannte. Wieso also fiel es ihr schwer, die Augen von ihm zu lassen? Sie ertappte sich dabei, wie sie seinen hageren, dennoch männlichen Körper erneut betrachtete, denn das Laken, das ihr Vater über ihm ausgebreitet hatte, war längst verrutscht. Wenn Julien sich erst an die regelmäßigen Mahlzeiten gewöhnt hatte und etwas auf die Rippen bekam, würde er athletisch aussehen. An seinem Hals entdeckte sie eine Narbe, die quer über seine Kehle verlief. Sie war schon alt und hell geworden und fiel stark auf, da seine Haut einen dunklen Farbton hatte. Ihr Blick wanderte tiefer, hin zu seinem flachen Bauch. Die Haut war stark verkrustet. Von altem Blut abgesehen klebte auch Dreck an ihr. Sie wollte besser nicht wissen, worin er sich gesuhlt hatte. Lorraine nahm die Wasserschüssel, tauchte das Tuch ein, und begann, den Schmutz von seinem Leib zu schrubben. Er hatte sich an einigen Stellen so tief in seine Haut gefressen, dass Lorraine alle Kraft aufwenden musste, um den Dreck zu entfernen. Längst verheilte Wunden rissen auf und begannen erneut zu bluten. Die stark behaarte Brust bereitete ihr Schwierigkeiten. Es war schwer, den Unrat aus dem verfilzten Haar zu entfernen. Nachdem sie aber das Gröbste beseitigt hatte, fiel ihr Blick zu seinem Lendenschurz. Ihre Neugierde wuchs, denn sie begann sich zu fragen, inwiefern sich Etienne und Julien wohl ähnelten. Und wo die Unterschiede lagen. Vorsichtig rieb sie das nasse Tuch über die Innenseiten seiner Schenkel und arbeitete sich zu seinen edelsten Teilen vor. Sie wusste, wie empfindlich diese Stellen bei einem Mann waren, und gab sich daher alle Mühe, keinen allzu großen Druck auszuüben. Mit einem Schrecken stellte sie fest, dass die beiden Männer nicht unterschiedlicher hätten sein können. Julien hatte große Hoden, soweit sie das beurteilen konnte, und sein Penis erschien ihr selbst in seinem schlaffen Zustand lang und prachtvoll. Ihr Herz klopfte schneller. Wer hätte eine solche Überraschung erwartet? Angetan reinigte sie mit der Spitze des Tuches die Hautfalten des Hodensacks, löste verklebte Haare und widmete sich mit wachsender Intensität dem Penis, um den sie den Stoff wickelte und diesen auf und ab gleiten ließ. Da schwoll sein Glied an. Erschrocken blickte sie auf und sah ihm ins Gesicht, um sicherzugehen, dass er nicht aufgewacht war. Aber seine Augen waren noch immer geschlossen und sein Atem ging ruhig. Vielleicht war es eine jener geheimnisvollen männlichen Reaktionen, von denen Etienne ihr erzählt hatte. Angeblich hatte er im Schlaf eine Erektion bekommen und sie daraufhin gefragt, ob sie auch schon einmal feuchte Träume gehabt habe.

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