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Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Titel: Die Wildkirsche. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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sehen. Nun musst du auch etwas für das Privileg tun.«
    Mürrisch brach Isabelle ein weiteres Stück ab. Als sie sich über den Wilden beugte, um ihn zu füttern, spuckte er plötzlich den ersten Krumen aus – in Isabelles Gesicht. Sie schrie auf und wedelte hektisch mit den Armen, als kämpfte sie um ihr Gleichgewicht. Lorraine hielt die Hand vor den Mund, um ihr Grinsen zu verbergen.
    »Abscheulich!«, schrie Isabelle in ihrer höchsten Tonlage und warf mit dem Kanten nach Julien, der laut losbrüllte und erneut wie von Sinnen an seinen Fesseln zog, dass man fürchten musste, er würde das Bettgestell auseinanderreißen. Isabelle verlor beim Anblick des Wüterichs die Nerven und eilte so schnell sie nur konnte aus dem Zimmer.
    »Wo willst du denn hin?«, rief Lorraine ihr nach.
    »Ich bleibe keine Sekunde länger mit diesem Irrsinnigen in einem Haus!« Mit diesen Worten raffte Isabelle ihr weißes Kleid und die Unterröcke, rannte die Stufen hinunter und riss die Haustür auf. Doch bevor sie endgültig verschwand, blickte sie noch einmal am Geländer empor zu Lorraine, die ihr einige Schritte gefolgt war, und erklärte: »Die Porzellandose hole ich mir später ab!« Dann schlug sie die Tür hinter sich zu.
    Lorraine zuckte amüsiert die Schultern. So leicht war sie diese Gans noch nie losgeworden. Zudem stellte sie erfreut fest, dass sich Julien nach dem kurzen Ausraster gefasst hatte und Ruhe im Gästezimmer einkehrte. Zufrieden betrat sie den Raum und ging zum Nachtschrank, um den Kanten zu greifen.
    »Das hast du wirklich gut gemacht. Vielen Dank, Julien.« Sie brach ein Stück Brot ab und blickte es nachdenklich an. »Ich hoffe, du machst mir nicht dieselben Schwierigkeiten, wie du sie Isabelle gemacht hast.“ Er wandte ihr den Kopf zu und sah sie an, als würde er sie verstehen. »Wenn es dir nicht schmeckt, musst du es nicht essen. Nur bitte spuck mir das Brot nicht ins Gesicht, versprochen?«
    Sie gab Julien das Stück und hob sogleich schützend beide Hände vor das Gesicht. Zu ihrer Überraschung nahm er es an und kaute schmatzend. Krümel verfingen sich in seinem verfilzten, schwarzen Bart. Der Anblick war alles andere als appetitlich. Wer wusste schon, was sich über die Jahre hinweg in diesen zotteligen Haaren alles verfangen hatte und sich womöglich immer noch darin befand. Es hätte sie nicht überrascht, Fliegen, Spinnen und anderes Getier in dem schwarzen Dickicht vorzufinden. Wenn sie diesen Anblick nicht ewig ertragen wollte, half nur eines: Der Bart musste ab!
    Entschlossen ging sie in ihres Vaters Zimmer, öffnete seinen Schrank und holte eine Rasiermessersammlung und eine Schere heraus. Danach lief sie in die Küche, um eine Schüssel mit Wasser und ein trockenes Tuch zu besorgen. Als sie die Utensilien beisammenhatte, kehrte sie zu Julien zurück. Sein Blick war voller Misstrauen und Furcht, als sie die Schere zur Hand nahm und nach seinem Bart griff.
    »Keine Sorge, mon ami, es wird nicht wehtun.«
    Ratsch! Die erste Strähne fiel zu Boden. Julien schrie in Panik auf, warf den Kopf von einer Seite zur anderen und gab ihr absolut keine Chance, die Schere ein zweites Mal anzusetzen.
    »Julien! Hör auf, verdammt!«, rief sie. »Ich will dir nichts Böses. Beruhige dich.«
    Aber das gute Zureden half nicht. Er zerrte wie ein Besessener an den festen Stricken, die sich in sein Fleisch schnitten, und kam nicht zur Ruhe, sodass es ihr unmöglich war weiterzuarbeiten.
    »Sieh her, ich lege die Schere zur Seite, siehst du? Sie ist nicht mehr in meiner Hand.«
    Sie hielt ihm die leeren Hände vor das Gesicht, doch selbst das brachte nichts. Er schien sich durch nichts besänftigen zu lassen, spuckte und schnappte sogar nach ihr. Lorraine sah in ihrer Not nur noch einen Ausweg. Rasch erhob sie sich, um das Meconium aus dem Büro ihres Vaters zu holen. Wenige Augenblicke später kehrte sie mit einem Becher in der Hand zu dem noch immer tobenden Julien zurück und hielt ihm kurzerhand die Nase zu. Überrascht riss er den Mund auf, um zu einem Schrei anzusetzen, da goss sie ihm das mit Wasser verdünnte Schlafmittel in den Rachen. Um zu verhindern, dass er es ausspuckte, legte sie die Hand, mit der sie ihm zuvor die Nase zugehalten hatte, auf den Mund, sodass er keine andere Wahl hatte, als mit einem angewiderten Gesichtsausdruck das Gesöff hinunterzuschlucken.
    Es dauerte nicht lange, da wurden seine Schreie leiser und die Bewegungen fahriger. Sein Widerstand erlahmte zusehends. Schließlich kniff

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