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Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Die Wildkirsche. Erotischer Roman

Titel: Die Wildkirsche. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Bett.
    Julien versuchte ihr Handgelenk zu greifen und sie zurückzuhalten, doch sie riss sich von ihm los.
    »Lorraine, ich wollte dir nicht wehtun. Ich habe es nur für das Geld getan.«
    »Du bist eine Hure, Julien! Wie konntest du mich nur so enttäuschen?« Sie spürte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Tapfer kämpfte sie gegen den Drang zu weinen an. Weil dies nicht gelang, fuhr sie zornig herum, verließ das Zimmer und schlug die Tür lautstark hinter sich zu. Sollte ihr Vater doch wach werden! In diesem Moment war ihr alles egal. Sie schloss sich in ihr Zimmer ein und entschied, nie mehr mit Julien zu sprechen.
    In dieser Nacht fand sie keinen Schlaf. Sie musste immerzu an Julien denken, der Etienne so erschreckend ähnlich geworden war.
    Am nächsten Tag erhielt Beaumont eine Nachricht aus Paris. Sie stammte von Louis Ducat, der einen Vertrag für die Veröffentlichung von Beaumonts Buch schickte und zudem zu einer Lesegesellschaft lud, in der Hoffnung, Beaumont würde in Begleitung seiner liebreizenden Tochter erscheinen. Lorraine zeigte sich zu Beaumonts Überraschung begeistert von der Idee. Sie hatte Paris lange nicht gesehen und freute sich darauf, dem charmanten Louis wiederzubegegnen. Ihre Freude wurde umso größer, als Julien von ihren Reiseplänen erfuhr und mit aller Macht versuchte, ihr diese auszureden.
    »Ich werde meine Pläne nicht ändern«, sagte sie knapp und genoss es, seine Eifersucht zu schüren. Auf seine Frage, wie lange sie zu bleiben gedenke, erwiderte sie lediglich schulterzuckend, dass sich dies ergeben würde, und verschwand in ihrem Zimmer, um die Koffer zu packen. Als sie ihr schönstes Kleid, ein Meisterstück aus hellblauem Seidenstoff, aus dem Schrank zog und ausgiebig betrachtete, kam ihr eine Idee, wie sie sich an Julien rächen könnte. Mit diesem Gewand würde es ihr gelingen, Ducat zu verführen. Sie sah atemberaubend darin aus, und er hatte ohnehin ein Auge auf sie geworfen. Allzu leicht wollte sie es ihm trotzdem nicht machen. Sie würde die Unnahbare spielen, die sich jedoch im richtigen Moment fallen ließ. Und zwar in seine Arme.
    Am Wochenende fuhren Beaumont und Lorraine mit der Postkutsche nach Paris. Sie wusste, dass ihr Vater die Stadt verabscheute und es ihn einiges an Überwindung gekostet haben musste, die Einladung anzunehmen. Zumindest reizte ihn die Lesegesellschaft, was letztlich auch der Grund gewesen war, warum er zugesagt hatte.
    Am frühen Nachmittag hielt die Kutsche in der Pariser Poststation. Der freundliche Angestellte holte das Gepäck aus dem Wagen und half Lorraine und den beiden anderen Damen, die mit ihnen gereist waren, beim Aussteigen. Gerade als sie den ersten Atemzug der Pariser Luft getan hatte, bemerkte sie in der Nähe eine große, vertraute Gestalt, die aus einer edlen Karosse stieg und eiligen Schrittes auf sie zukam. Es war Louis Ducat, der es sich nicht hatte nehmen lassen, seine Gäste persönlich abzuholen.
    »Bonjour Mademoiselle Lorraine. Ich bin erfreut, Sie endlich wiederzusehen.« Galant hauchte er ihr einen Kuss auf den Handrücken. »Doktor Beaumont!«, sagte er dann und reichte ihrem Vater die Hand. »Bitte folgen Sie mir! Mein Wagen steht für Sie bereit.«
    »Herzlichen Dank, mein Freund!«
    Sie nahmen in der gut gepolsterten Karosse Platz und fuhren durch die Stadt. Lorraine blickte voller Begeisterung aus dem Fenster. Sie wollte alles sehen. Die Leute, die Häuser, die verwinkelten Gassen und großen Plätze. Es war lange her, seit sie zuletzt in Paris gewesen war. Ihre Erinnerung an die Stadt war verblasst. Fast schien es ihr, als wäre sie zum ersten Mal hier. Die Metropole, die als wichtigste Stadt Europas galt, war voller Leben! In den Straßen herrschte Chaos, aber das gefiel ihr. Sie wünschte, die Fahrt hätte länger gedauert, da sie von diesen aufregenden Eindrücken nicht genug bekam. Ihr Vater hingegen schien froh, als der Wagen endlich vor einer großen Villa hielt, ein Diener ihnen die Tür öffnete und sie in das prachtvolle Gebäude geleitete.
    »Kommen Sie, fühlen Sie sich wie zu Hause«, sagte Ducat und führte sie in den Salon. »Noch ist niemand hier, aber heute Abend wird der bekannte Cornelis Duchantes etwas aus seinem neuesten Werk vortragen.« Er hob beide Arme in die Höhe, als präsentierte er ihnen eine unglaubliche Sensation. Lorraine hatte jedoch noch nie von Cornelis Duchantes gehört. »Ich werde Ihnen nun Ihre Zimmer zeigen.«
    Es blieb nicht bei den Gästezimmern. Louis Ducat war

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