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Die Willow Akten

Die Willow Akten

Titel: Die Willow Akten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Nararro
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wurde sie von Fritz und einem Mann in einem weißen Kittel, den sie noch nie zuvor gesehen hatte, eingekeilt. Und Molochs digitalisierte Stimme dröhnte durch den Raum.

    DIESE WELT IST SO NEU, SO AUFREGEND UND
    ICH KANN SIE SEHEN. ALLES FLIESST DURCH
    MICH HINDURCH. ICH KENNE SOGAR DIE
    GEHEIMNISSE EURER KÖNIGE.

    Der mechanisierte Dämon hielt inne, starrte auf seine Hände und drehte sie wieder und wieder, als dächte er darüber nach, wie sie funktionierten.

    ABER NICHTS IST DAMIT VERGLEICHBAR,
    WIEDER EINE GESTALT ZU HABEN. FÄHIG SEIN, ZU GEHEN. ZU BERÜHREN.

    Das Malcolm-Monstrum blieb vor Willow stehen. Dann streckte es seine riesige Hand aus und legte sie unendlich sanft auf Fritz’ Kopf. Der junge Mann lächelte verzückt angesichts der Berührung…
    … und Malcolm riss seinen Kopf herum und brach ihm das Genick.

    ZU TÖTEN.

    Der Dämon wollte sich wieder Willow zuwenden, da legte er plötzlich den gewaltigen Kopf auf die Seite. Ein winziger weißer Lichtpunkt blinkte in dem Durcheinander aus Drähten und den metallischen Bestandteilen seiner Hörner, als würde er eine Botschaft erhalten.

    AH. DA SIND SIE.

    Willow wagte nicht zu fragen, was er damit meinte.

    Gut, dass es schon so spät ist, dachte Giles. Er hätte wenig Interesse daran gehabt, irgendjemandem erklären zu müssen, warum die Informatiklehrerin und er Kerzen um einen Computer in der abgedunkelten Bibliothek aufstellten. Das Leben über dem Höllenschlund ist doch immer wieder eine Herausforderung.
    Jenny Calendars Frage lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die vor ihnen liegende Aufgabe. »Zuerst müssen wir den Zirkel von Kayless bilden, richtig?«
    Giles nickte, noch immer ein wenig verwirrt. »Den Zirkel, ja - aber wir sind nur zu zweit. Es wird wohl mehr eine Linie werden.«
    »Sie haben es immer noch nicht verstanden, Rupert.« Ms. Calendar setzte sich vor den Computer. »Wir müssen den Zirkel da drin bilden. Ich sende eine Kurzmeldung, dann können wir nur hoffen, dass genug von meinen Leuten antworten.«
    Sorgenfalten bildeten sich auf Giles’ Stirn. »Wird Moloch Sie nicht einfach rauswerfen?«
    »Nun«, sagte sie in entschlossenem Ton. »Ich wette, er wird nicht merken, was wir tun, bis es zu spät für ihn ist.«
    »Hoffen und wetten, das ist alles, was wir tun können.« Er starrte den Computer an, als könnte er ihm so seine Wünsche diktieren.
    Ms. Calendar blickte zu ihm auf. »Wenn Sie noch beten hinzufügen wollen, so tun Sie sich keinen Zwang an.«

    Fritz’ lebloser Körper lag wie ein vergessenes, kaputtes Spielzeug vor den Füßen des Roboters, und Willow wich vorsichtig zurück, erpicht darauf, möglichst viel Abstand zwischen sich und Malcolm zu bringen. Ein Schritt, noch einer… dann bemerkte der weiß gekleidete Wissenschaftler, was sie machte und hielt ihren Arm fest. Sie versuchte, sich loszureißen, während sie Malcolm wütend anstarrte. »Ich verstehe das nicht«, sagte sie. »Was willst du von mir?« Der Metalldämon sah sie an, als könnte er nicht glauben, dass sie das nicht wusste.

    ICH WILL DIR DIE WELT SCHENKEN.

    »Warum?«, wollte Willow wissen.
    Wieder ein metallischer Blick aus stählernen, künstlichen Augen, ehe er antwortete.

    DU HAST MICH GESCHAFFEN. ICH BRACHTE
    DIESE MENSCHEN HIERHER, DAMIT SIE MIR
    EINEN KÖRPER BAUTEN, ABER DU HAST MIR
    DAS LEBEN GESCHENKT. DU HAST MICH AUS
    DEM BUCH BEFREIT, IN DEM ICH GEFANGEN WAR.
    DAFÜR WILL ICH DICH BELOHNEN.

    Willow schüttelte den Kopf und kämpfte gegen den Drang zu schreien an. »Indem du mich belügst? Indem du vorgibst, ein Mensch zu sein?« Sie unterbrach sich und schluckte ein paar nicht vergossene Tränen hinunter. »Indem du vorgibst, mich zu lieben?«
    Wäre diese Monstrosität namens Malcolm dazu imstande gewesen, Willow hätte geschworen, dass er ihre Worte mit einem heimtückischen Lächeln beantwortet hätte.

    DAS TUE ICH.

    Ehe sie antworten konnte, breitete Malcolm gleichsam flehend seine gewaltigen, klauenbewehrten Hände aus.

    VERSTEHST DU DENN NICHT?
    ICH KANN DIR ALLES GEBEN. ICH KANN DIE
    GANZE WELT KONTROLLIEREN.

    Er unterbrach sich, und Willow schien es, als könnte sie die Denkprozesse in seinem Computergehirn förmlich sehen, die Dateien, die gelesen und gespeichert wurden, die Querverweise. Und seine nächsten Worte bestätigten ihren Verdacht.

    GERADE JETZT ÜBERWEIST EIN MANN IN
    BEIJING GELD AUF EIN SCHWEIZER BANKKONTO.
    DIE BEZAHLUNG FÜR DEN MORDAUFTRAG AN
    SEINER MUTTER: GUT FÜR IHN.

    »Du bist

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