Die Willow Akten
verzogen, blieb Willow standhaft stehen, als er auf sie zukam. »Ich gehöre dir nicht - ich werde dir nie gehören. Niemals!«
Die Worte schienen Malcolm zu verunsichern. Er senkte seinen schweren, gehörnten Schädel, doch sie konnte nicht erkennen, ob es daran lag, dass sie ihn verletzt hatte, oder ob er lediglich überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Einen Augenblick später blickte er wieder auf, und hinter seinen roten Augen pulsierte das Licht.
WIE SCHADE. ICH WERDE DICH VERMISSEN.
Als er ihre Hand ergriff, bewegte er sich mit einer Geschwindigkeit, die noch Furcht erregender war, als Willow erwartet hatte. Plötzlich hatte sie eine schreckliche Vision, die Erinnerung daran, was Malcolm vor wenigen Minuten dem armen Fritz angetan hatte. Willow begann zu schreien, noch ehe er richtig zugreifen konnte.
Giles’ Stimme war von einer gerechten Macht erfüllt, und er gestikulierte mit der Hand, während er die Worte des Rituals rezitierte. »Bei der Macht des Zirkels von Kayless, ich gebiete dir!« Er unterbrach sich einen Augenblick und sah auf den Bildschirm, dann zu Ms. Calendar. »Kayless. Mit einem ›K‹.« Ms. Calendar drückte die Löschtaste. »Richtig. Tut mir Leid.« Giles konzentrierte sich wieder auf das Buch und atmete tief durch. »Dämon, ERSCHEINE!«
Noch während sie schrie, ließ der Dämon von Willow ab. Als würde er an einer unsichtbaren Kette um seinen Hals fortgezogen, wich er von ihr fort, lang gezogen und heiser hallte jetzt sein eigenes Gebrüll durch den Raum.
Willow hörte ein Klappern, dann wurde die Tür entriegelt. Wieder pochte etwas, dann flog die Tür hinter Malcolm plötzlich auf. Buffy stolperte aus einer sich langsam auflösenden Wolke irgendeiner Chemikalie in den Raum und zerrte den beinahe bewusstlosen Xander hinter sich her.
»Buffy!«, schrie Willow.
Malcolm streckte erneut die Hand nach ihr aus, und Buffy ließ Xander stehen, baute sich vor dem Dämon auf und versetzte ihm einen gezielten Tritt mitten in den Leib.
Der Roboterdämon stolperte ein paar Schritte, blieb aber auf den Beinen. »Au!«, rief Buffy, als sie auf den Boden fiel. »Der Bursche ist ja aus Metall!« Willow beobachtete, wie der Mann im Laborkittel hinter Buffy auf Xander losging und ihn packte. Buffy zerrte Willow zur Tür, doch Malcolm entdeckte sie und pflanzte seinen massiven Leib vor ihnen auf. Er streckte die Arme nach ihnen aus, aber dann schlug er plötzlich die Hände an den Kopf und schrie.
NEIN! ICH WERDE NICHT ZURÜCKGEHEN!
Der Bibliothekscomputer summte, und plötzlich blitzte der Monitor in grellen Farben auf. Eine Wolke aus Funken stob über die Tastatur.
»Wow!«, rief Ms. Calendar, während sie erschrocken zurückwich.
»ICH GEBIETE DIR!«, brüllte Giles.
Ms. Calendar, die nie bereit war, schnell aufzugeben, beugte sich wieder vor und hämmerte die Worte auf der Tastatur ein, ohne auf die Funken und den Wirbelsturm der Farben zu achten, die nun über den Bildschirm strömten. Mit einem kräftigen Hieb drückte sie die Enter-Taste, und eine Art kosmischen Dröhnens erfüllte den Raum, wirbelte mit einer Gewalt, die an einen Tornado erinnerte, um sie und Giles herum.
Dann war es vorbei, und der Bildschirm färbte sich dunkel.
»Es hat funktioniert!«, sagte Ms. Calendar triumphierend. »Er ist nicht mehr im Netz. Er ist gebannt.«
Giles blinzelte den Bildschirm an, ehe er nach dem alten, ledergebundenen Buch griff und es aufschlug.
»Er ist nicht in dem Buch«, stellte er mit schleppendem Tonfall fest.
Ms. Calendar starrte ihn mit aufgerissenen Augen an und trat an seine Seite. »Er ist nicht in dem Buch?« Dann sah sie selbst die cremeweißen, leeren Seiten. »Aber wo ist er dann?«
Als sie zusammen mit Buffy durch die Labortür stürmte, sah Willow, wie Xander sich nach hinten fallen ließ und den Fremden gegen die Mauer drückte. Der Bursche gab auf, und Xander wirbelte um die eigene Achse und setzte ihn mit einem beachtlichen Hieb in den Magen außer Gefecht. Noch ehe der Mann ganz zu Boden ging, war Xander schon wieder bei ihnen. »Ich musste einfach jemanden schlagen«, erklärte er mit stolzer Miene.
Doch weder sie noch Buffy gingen darauf ein, sondern rannten weiter zu der Tür auf der anderen Seite des Flurs. Sie hatten sie fast erreicht, als sie aufgestoßen wurde und die drei den Wachmann sahen, der noch zwei weitere Männer in Laborkitteln zur Verstärkung mitgebracht hatte. Aber bevor das unerwünschte Trio auf den Flur treten konnte, schlug
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