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Die Willow Akten

Die Willow Akten

Titel: Die Willow Akten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Nararro
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Sie.«
    »Schön«, sagte sie, während sie die Hand nach dem Ohrring ausstreckte. »Danke.«
    Er wandte sich zum Gehen, wurde jedoch durch ihre nächsten Worte aufgehalten.
    »Giles, Sie haben doch nicht vor, etwas über unser kleines… Abenteuer zu erzählen, oder? Gegenüber anderen Lehrern oder Mitarbeitern der Schule?«
    Giles zog eine Braue hoch. »Nichts läge mir ferner.«
    »Großartig«, meinte Ms. Calendar erleichtert. »Heidnische Rituale und Magie stoßen bei der Verwaltung meist auf Ablehnung.«
    Er nickte. »Ja, ich weiß. Wir sehen uns.« Dieses Mal kam er ganze zwei Schritte weit.
    »Sie können gar nicht schnell genug hier rauskommen, was?«
    Giles drehte sich erneut zu ihr um. »Um der Wahrheit genüge zu tun, ich fühle mich weit weniger unwohl in Gegenwart dieser Computer als früher.«
    Ms. Calendar betätigte eine letzte Taste und erhob sich. »Nun, immerhin war es Ihr Buch, das den ganzen Ärger heraufbeschworen hat, nicht der Computer. Ehrlich, was stört Sie so an den Dingern?«
    Er zögerte, doch dann entschloss er sich, bei der Wahrheit zu bleiben. Schließlich hatte sie ihn darum gebeten. »Der Geruch.«
    Sie starrte ihn vollends verblüfft an. »Computer riechen nicht, Rupert.«
    »Ich weiß«, antwortete er. Er trat an einen Tisch heran, ergriff einen Stapel Schulbücher und betastete den Einband. »Geruch ist der stärkste Auslöser von Erinnerungen, den es gibt. Der Duft einer bestimmten Blüte oder ein Hauch von Rauch kann längst vergessene Erfahrungen wieder lebendig machen. Bücher riechen - staubig und schwer. Das Wissen, das ein Computer liefert, hat keine… Struktur, keine Umgebung, in die es eingebettet ist. Es ist da, und dann ist es wieder weg.« Mit einer beinahe bedauernden Geste legte er die Bücher wieder zurück auf den Tisch. »Wenn das erworbene Wissen auch vorhalten soll, dann muss es fühlbar sein. Riechbar.«
    Sie sahen einander an, und langsam verzog Jenny Calendar die Lippen zu einem Lächeln. Ihre Augen funkelten vergnügt. »Sie sind wirklich ein altmodischer Knabe, nicht wahr?«
    »Nun«, entgegnete Giles ein wenig nervös, »ich gebe zu, an meinem Ohr baumelt kein Korkenzieher.«
    Ihr Lächeln bekam plötzlich einen schelmischen Ausdruck. »Tja, dort… baumelt er nicht.« Ms. Calendar wandte sich ab und schlenderte davon. Giles starrte ihr mit vor Verwunderung offenem Mund nach, und in seinem Geist regte sich zögerliche Neugier.

    Die Sonne schien, Malcolm/Moloch war tot, und sie und ihre Freunde immer noch am Leben. Sie müsste sich wunderbar fühlen, dennoch war Willow ziemlich bedrückt.
    »Also«, sagte Xander und schenkte ihr sein patentiertes typisches Xander-Grinsen, »gehen wir heute Abend ins ›Bronze‹? Wir drei?«
    Auf der anderen Seite von ihr lächelte Buffy. »Könnte Spaß machen.«
    Als Willow nicht reagierte, versuchte Xander es noch einmal. »Willow? Spaß? Erinnerst du dich an Spaß? Das, was dich zum Lachen bringt?«
    Sie zuckte die Schultern und starrte ihre Bücher an. »Tut mir Leid, Leute. Ich dachte nur gerade an…«
    Buffy sah sie verständnisvoll an. »Malcolm?«
    Willow nickte. »Malcolm. Moloch. Was auch immer. Der Eine, der mich wirklich mochte, und dann ist er ein Dämon.« Sie sah ihre Freunde traurig an. »Was sagt mir das über mich?«
    »Es sagt gar nichts über dich«, entgegnete Buffy.
    Willow schüttelte den Kopf. »Ich meine… ich dachte, ich würde mich wirklich…«
    Buffy legte ihr die Hand auf den Arm. »Hey, schon vergessen? Der Eine, für den ich mich erwärmt habe, hat sich als Vampir entpuppt.«
    »Richtig«, mischte sich Xander lebhaft ein. »Und die Lehrerin, die mir gefallen hat? Eine riesige Gottesanbeterin.«
    »Stimmt«, sagte Willow und ihre Miene hellte sich langsam auf. Also war sie wirklich nicht die Einzige, die sich hinters Licht hatte führen lassen.
    »So ist nun mal das Leben über dem Höllenschlund«, meinte Xander, und Willow wusste, dass sie dem nichts entgegenzusetzen hatte.
    »Sehen wir der Sache ins Gesicht«, resümierte Buffy vergnügt. »Niemand von uns wird jemals eine glückliche normale Beziehung führen.«
    Xander lachte. »Wir sind verflucht.«
    Willow nickte und schenkte ihren Freunden ein glückliches Lächeln. »Richtig.«
    Für einige Sekunden sahen die drei einander nur kichernd an. Dann drang alles, was sie gerade gesagt hatten, auch in ihr Bewusstsein ein und hakte sich fest.
    Das Lachen verhallte, und bald saß Willow erneut mit bedrückter Miene zwischen ihren beiden

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