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Die Winde von Darkover - 13

Die Winde von Darkover - 13

Titel: Die Winde von Darkover - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hat natürlich eine recht gute technische Ausbildung“, fuhr Valdir fort. „Was ich nicht verstehe, kann er mir erklären: Für Ihre Geräte brauchen Sie natürlich eine Energiequelle. Man hat Ihnen doch hoffentlich gesagt, Mr. Barron, daß wir hier nur sehr niedrige Stromspannungen haben?“
„Das ist nicht tragisch. Ich habe größtenteils Handgeräte und einen kleinen Windgenerator.“ „Wind gibt’s hier in Hülle und Fülle“, sagte Lerrys lachend. „Deshalb habe ich ja den Wind als Kraftquelle den Batterien vorgezogen.“
Barron packte sein Gerät, das er Valdir vorher erklärt hatte, wieder in die Kiste zurück, und Valdir ging zum Fenster. „Sagen Sie, Mr. Barron, wo haben Sie gelernt, unsere Sprache so vorzüglich zu sprechen?“ fragte er unvermittelt.
„Mit Sprachen hatte ich noch nie Schwierigkeiten“, erwiderte Barron achselzuckend. Aber dann fiel ihm ein, daß er ja nur soviel von der darkovanischen Sprache gelernt hatte, wie er in Raumhafennähe aufschnappte und für seine Arbeit brauchte. Und jetzt hatte er ohne Lerrys Hilfe einen ganzen technischen Vortrag gehalten, ohne daß es ihm überhaupt zu Bewußtsein gekommen war. Das verwirrte ihn erneut. Was ist nur mit mir los? grübelte er vor sich hin. „Nichts ist los“, sagte Lerrys schnell. „Ich sagte es dir doch, Valdir. Nein, ich verstehe es selbst nicht. Aber… ich habe ihm mein Messer gegeben.“
„Das war deine Sache, mein Sohn, aber ich habe nichts dagegen.“
„Schau, er kann uns hören“, bemerkte Lerrys.
Barron war plötzlich zu Bewußtsein gekommen, daß die beiden Darkovaner in noch einer anderen Sprache gesprochen hätten. Die verwirrende Unsicherheit machte Barron allmählich zornig. „Von Darkovaner-Sitten verstehe ich nichts“, sagte er trocken und fast grob. „Mein Volk hält es allerdings für unhöflich, in Gegenwart eines Menschen und über dessen Kopf hinweg über ihn zu sprechen.“
„Es tut mir leid“, entschuldigte sich Lerrys. „Ich hatte doch keine Ahnung, Dan, daß du uns hören könntest.“
„Wir wollten wirklich nicht unhöflich sein, Mr. Barron“, sagte nun auch Valdir. „Unter den Terranern gibt es nur wenige Telepathen, und die wenigen wissen selten etwas von ihren Fähigkeiten.“
„Sie meinen also, ich lese in Ihren Gedanken?“
„In einem gewissen Sinn wenigstens. Die Sache läßt sich nicht mit nur ein paar Worten erklären. Für Ihre Arbeit wird dieses Talent eine große Erleichterung sein, und so sollten Sie es auch auffassen. Sie können sich mit Menschen unterhalten, von deren Sprache Sie wenig verstehen.“
    Ich bin doch kein Telepath und hatte nie Talent für solche Sachen. Im Psi-Test für den Raumdienst war ich ein glatter Versager. Das dachte er aber nur, denn er hatte in letzter Zeit gelernt, daß er nicht mehr derselbe Mann war wie früher. Und warum sollte ihm dieses Talent ungelegen kommen, wenn es ihm doch die Unterredung mit Valdir erleichterte? Wenige Minuten später verließ er Valdirs Arbeitszimmer, aber sofort stellte er fest, daß noch immer Valdirs und Lerrys’ Stimmen in seinem Kopf wisperten.
„Glaubst du, die Terraner haben absichtlich einen Telepathen ausgewählt?“ „Nein, Vater, das glaube ich nicht. Ich bin überzeugt, daß sie keinen Telepathen erkennen und ihn auch nicht ausbilden könnten. Er scheint auch darüber ziemlich verwirrt zu sein. Ich erzählte dir ja, daß er von irgendwoher ein Bild Sharras angefangen hat.“
Valdirs Stimme verwischte sich in einem Ausdruck aus Staunen und Abneigung. „Du hast ihm dein Messer gegeben, Larry. Du weißt ja, was das heißt. Wenn du willst, entlasse ich dich aus deinem Versprechen. Sage ihm, wer du bist, wenn es notwendig wird.“
„Wenn er weiter in diesem Zustand auf Darkover herumläuft, muß etwas geschehen. Vielleicht verstehe ich ihn besser als andere Menschen. Es ist nicht so einfach, zwei Welten zu tauschen.“
„Keine voreiligen Schlüsse, Larry. Du weißt doch nicht, ob er Welten vertauschen wird.“ Lerrys’ Antwort klang sehr überzeugt, aber auch ein wenig traurig. Oh, ja, das, wird er. Kann er denn nach all dem noch zu den Terranern gehen?“
    6.
    Melitta tastete sich durch die Dunkelheit die lange Treppe hinab. Ehe sie einen Schritt tat, mußte sie mit der Fußspitze erst den Boden prüfen. Sie wünschte nun, sie hätte ein Licht mitgenommen. Aber sie brauchte beide Hände, um sich im Gleichgewicht zu halten und ihren Weg zu erfühlen. Sie war noch niemals in diesem Tunnel gewesen, aber aus

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