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Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition)

Titel: Die Winterchroniken von Heratia 1 - Der Verfluchte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cairiel Ari
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lächelte in sich hinein. Selbst die ranghöchsten Studenten der besten Universität der Bekannten Welt ließen sich alleine durch sein Auftreten davon abbringen, gegen ihn die Stimme zu erheben. Nicht, dass er irgendetwas Schlimmes tat; für die paar Minuten, die sie zu spät auf ihren Zimmern sein würden, würde man ihnen nicht die Köpfe abreißen. Allerdings betrachteten die Yondarin und Shintarin die öffentlichen Räumlichkeiten der Hohen Schule in der zweiten Hälfte der Nacht als ihr alleiniges Privileg. Delren hatte schon oft Schauergeschichten von anderen niederen Studenten darüber gehört, was ihnen oder Dritten angetan worden war, während sie unrechtmäßig nach Mitternacht auf dem Schulgelände herumgeschlichen waren.
    Er trat durch das Eingangsportal hinaus. Eisige Luft schlug ihm entgegen. Die Nacht war klar und klirrend kalt.
    Im Licht der Sterne und der Monde folgte er dem Weg zu den Wohntürmen. Wie fünf klobige Krallen ragten ihre dunklen Silhouetten über ihm auf. Delren wandte sich zum zweiten, den der Yosura. Er trat sich die Schuhe ab, ehe er durch die Tür ins warme Innere des Wohnhauses trat.
    Flackernder Feuerschein und eine ältere Frau empfingen ihn. Sie saß hinter dem Tresen und sprang auf, als sie die beiden Neuankömmlinge erkannte.
    »Serrashil! Ich habe mir schon Sorgen gemacht! Ist alles in Ordnung mit ihr?« Ihre hohe Stimme quietschte beinahe vor Erregung, während sie mit ihrer pummeligen Figur und den kleinen Beinchen um die Tresen herumhastete.
    »Ihr geht es gut. Sie schläft«, erklärte Delren der Hausverwalterin mit ruhiger Stimme und warf einen Blick auf Serrashil.
    Fandaril atmete auf. »Ihr sollt euch nicht so spät draußen herumtreiben, Kinder!«, schimpfte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme und kehrte mit einem letzten Blick auf Serrashils schlaffen Körper auf ihren Platz zurück, um einen Haken auf der Liste neben dem Namen der Studentin zu machen. »Bring sie in ihr Zimmer, Delren. Aber pass auf, dass du ihren neuen Mitbewohner nicht weckst.« Fandaril zwinkerte ihm vielsagend zu.
    Delren hob die Augenbrauen. Erwartete die alte Hausverwalterin etwa, dass er vor Eifersucht an die Decke ging?
    Er zuckte mit der Schulter, so gut es mit seiner Last möglich war, und kümmerte sich nicht weiter um sie. Stattdessen trat er durch den Durchgang, der zu einer breiten Wendeltreppe führte. Runde um Runde marschierte er hinauf, einzig begleitet durch das regelmäßige Aufflackern und Erlischen des Magischen Feuers und dem klackenden Geräusch der beiden Schwerter, wenn sie bei jedem zweiten Schritt aneinander schlugen. Er passierte mehrere Türen, die in die Zimmer der Studenten des zweiten Grades führten, bis er zu dem seiner Liebsten an der Spitze des Wohnturmes gelangte. Es war ein anstrengender Weg hierher, der ihn nach einiger Zeit tief schnaufen ließ. Kein Wunder, dass Serrashil eine so gute Ausdauer besaß, auch wenn sie es selbst nicht zu bemerken schien.
    Delren atmete auf, als er das Ende der Treppe erreichte und ins Innere von Serrashils Zimmer trat. Der runde Raum wurde lediglich durch das Mondlicht erhellt, das durch die Fenster fiel. Delren verzichtete darauf, den Hebel umzulegen, der das magische Feuer entzünden würde, und tastete sich im Halbdunkeln an der spitz zulaufenden Mauer entlang, bis er bei Serrashils Bett angelangt war. Vorsichtig legte er sie darauf ab. Kurz spielte er mit dem Gedanken, sie umzuziehen, ließ es jedoch bleiben. Damit würde er sie nur wecken und sie hatte ihren Schlaf verdient. Behutsam deckte er sie zu, hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen und erhob sich langsam, um nicht mit dem Kopf gegen die schräge Wand zu stoßen.
    Nur wenige Schritte entfernt befand sich das Bett des Galdana. Delren erkannte in dem spärlichen Licht des Mondes nur ein unförmiges Knäuel an Bettlaken und Kissen. Dieser Carath musste sich darunter verkrochen haben. Mit einem letzten Blick auf die friedlich schlummernde Serrashil wandte er sich ab und ging zur Tür. Er würde den Winterelfen noch früh genug kennenlernen.
     
    »Aufgewacht! Vergeude nicht deine begrenzte Lebenszeit!«
    Serrashil schreckte von der lauten Stimme aus dem Schlaf gerissen auf und stöhnte, als das Licht des magischen Feuers sie blendete. Was war nun schon wieder los? Ihr Herz raste von dem Schrecken und sie brauchte einen Augenblick, ehe sie realisiert hatte, wo sie sich befand.
    Seran rauschte an ihr vorüber, riss am Fenster neben ihrem Bett die Vorhänge

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