Die Witzekiste
können, noch welche?
Ein Mann wird in einer Klinik von einem Psychotherapeuten behandelt, weil er glaubt, er sei eine Maus. Drei Monate müht sich der Arzt, dann endlich ist der Patient überzeugt, dass er wirklich keine Maus ist. Er soll die Klinik verlassen.
»Ich hoffe, das haben wir behoben« , sagt der Mediziner.
»Da können Sie ganz sicher sein« , antwortet der Patient, »nie wieder werde ich glauben, dass ich eine Maus bin!«
Nach drei Schritten vor die Tür dreht er sich noch einmal um und fragt: »Nur eins noch: Weiß das auch die Katze?«
Ärzteschwemme nennt man nicht die Waschutensilien von Medizinern, sondern einen Zustand, in dem zu viele Ärzte sich öffentlich um das Geld von zu wenig Patienten streiten. Wie die Wirklichkeit rund ums Krankenbett bestimmt nicht aussieht, zeigt uns immer wieder das Fernsehen in zahlreichen Klinik- und Operationssaal-Filmen und -Serien.
Ärzte und ihre Patienten waren auch früher schon bei Autoren beliebt. Aber inzwischen scheint es so, als sei im Fernsehen eine Lawine losgetreten worden. Die Produktion ist ja auch preiswert, weil weder teure Kulissen noch Massenszenen gebraucht werden. Patienten treten einzeln auf, aber jeder Patient ist ein Fall, hat eine Geschichte, die anfängt und endet, ein Idealfall für Drehbuchautoren. Für bestimmte, auf unverhüllte Natur spezialisierte Sender sind Arztserien überhaupt das ideale Betätigungsfeld. Schließlich zieht man sich beim Arzt aus. Das bedeutet, da sind lauter Leiber, auf die man Rollen schreiben und die man dann sehen kann. Auf den Leib geschrieben.Und jedes Mal stellt sich die Frage: Geht es gut, oder geht es nicht gut, wird der Patient gesund oder nicht? Und der Zuschauer hat die Gewissheit: Fast immer siegt der Arzt, siegt die Gesundheit.
Geplant wird allerdings schon eine besondere Form von Pay-TV, also Fernsehen, das noch extra Geld kostet. Mit zwei Schlussversionen: Für diejenigen, die 5 Euro einwerfen, wird der Patient gesund, wer kein Geld einwirft, muss ihn siechen sehen.
Es wird in diesen Serien eine brennende Frage beantwortet: Was tun Ärzte und Schwestern außerhalb der Sprechstunden? Miteinander oder einzeln. Finden sie sich zu Romanzen in Mull oder speisen sie Skal-Pellkartoffeln? Paul Kuhn erzählte mir folgenden Witz dazu:
Eine junge Dame geht mit einem gut aussehenden aber nicht mehr ganz so jungen Herrn in ein Hotel. Irgendwann in der Nacht sagt sie: »Ich glaube, ich könnte sagen, wer du bist.«
»O je , das glaube ich nicht.«
»Doch , doch , ich glaube, du bist Arzt!«
»Tatsächlich ? Also , ich bin Arzt, sogar ein angesehener. Aber deswegen solltest du nicht darüber sprechen, dass wir hier sind.«
»Weißt du, ich glaube, ich könnte sogar sagen, was für ein Spezialist du bist.«
»Das ist nicht möglich, das glaube ich nicht. Woher willst du das wissen?«
»Doch , ich glaube, du bist so eine Art Betäubungsdoktor oder so . . .«
»Du meinst ein Anästhesist.«
»Ja , so heißt das.«
»Wieso kommst du darauf?«
»Ich habe gar nichts gespürt!«
Ist Schwarzer Humor bei Heilberufen erlaubt? »So etwas kann auch Ängste nehmen«, meint Gerd Uhlenbruck, »das ist eine Art Homöopathie, Gleiches mit Gleichem zu behandeln.«
Arzt: »Mit diesem Leiden können Sie 70 Jahre alt werden.«
Patient: »Das bin ich doch schon.«
Arzt: »Sehen Sie, was habe ich Ihnen gesagt!«
Arzt: »Ich habe zwei Nachrichten, eine schlechte und eine weniger schlechte.«
Patient: »Zuerst die weniger schlechte.«
Arzt: »Sie haben noch 24 Stunden zu leben.«
Patient: »Und die schlechte?«
Arzt: »Ich versuche vergeblich, Sie seit gestern Nachmittag zu erreichen!«
Ich frage den Professor noch, worüber er als Kind gelacht habe. Gibt es da Erinnerungen? Mein Gast überlegt eine Weile. »Da war Nazizeit und Krieg, da gab es wenig zu lachen.« Er sympathisierte mit den »Edelweißpiraten«, einer Kölner Widerstandsgruppe, die fälschlicherweise noch immer in die Nähe krimineller Vereinigungen gerückt wird. Einer ihrer »Köpfe« war Jean Jülich, ein lustiger Mann, der in Köln heute als Präsident der »kleinsten Karnevalsgesellschaft der Welt« auftritt. Er ist nämlich ihr einziges Mitglied. Er sei nicht Präsident, sondern Ehrenpräsident, berichtigt mich Jülich, »sonst müsste ich ja Beitrag zahlen«.
Wie können zwei Männer, aus dem Widerstand kommend, gleich nach dem Krieg, nach Gefängnis und drohender Todesstrafe, sofort wieder Karneval feiern und lustig sein?
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