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Die Witzekiste

Die Witzekiste

Titel: Die Witzekiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lentz
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Westdeutschland hatte sich gründlich verändert. Private, durch Werbung finanzierte Anstalten, machten den öffentlich-rechtlichen Sendern Konkurrenz. Der Kampf um Quoten zog das Niveau nach unten. »Fernsehen ist der einzige Bereich, der durch Wettbewerb schlechter geworden ist«, hieß es bei den »Mainzer Tagen der Fernsehkritik«.

    Zwei kleine Jungen unterhalten sich in der Pause auf dem Schulhof. Sagt der eine: »Haste mal im Fernsehen bei RTL ›Tutti-Frutti‹ gesehen ? Supergeiles Programm, lauter halbnackte Weiber, irrsinnige Titten.«
    »Kenn ich« , sagt der andere. »Aber die Scheiße daran ist: Immer wenn man gerade die Hose aufhat, kommt schon wieder Werbung.«
    Ein Fernsehdirektor wird gefragt, warum das Fernsehen nicht mehr so erfolgreich sei wie vor 20 Jahren.
    »Ich weiß es auch nicht« , antwortet er. »Dabei bringen wir immer noch dieselben Filme wie damals.«

    Frage: Was ist positiv an Vergesslichkeit aus Altersschwäche?
    Antwort:
    1. Man lernt dauernd neue Menschen kennen.
    2. Man kann die Ostereier suchen, die man selber versteckt hat.
    3.Es gibt keine Wiederholungen im Fernsehen mehr.

    Zum Thema Rauchen:

    Ein Mann sitzt im Nichtraucherabteil eines D-Zugs und raucht. Kommt eine ältere Dame herein und sagt aufgebracht:
    »Machen Sie sofort die Zigarette aus. Wir befinden uns hier in einem Nichtraucherabteil.«
    Der Mann reagiert nicht.
    »Hören Sie« , lamentiert die Frau, »wenn Sie nicht sofort aufhören zu rauchen, hole ich den Schaffner.«
    Der Mann raucht weiter und stößt genußvoll den Rauch aus.
    »Jetzt will ich Ihnen mal etwas sagen« , sagt er, »kurz vor Abfahrt des Zuges musste meine Frau dringend auf die Toilette. Sie kam nicht rechtzeitig zurück, und meine drei Kinder und ich sind ohne sie abgefahren. Meine Jüngste hat die Hosen vollgemacht, Karl-Heinz hat unsere Fahrkarten aus dem Fenster geworfen, und Dieter hat seine Nudeln auf den Tisch gekotzt. Jetzt sitzen alle drei im Speisewagen, und der Kellner wartet darauf, dass ich die Rechnung bezahle. Aber ich habe mein Geld vergessen, und wir sitzen im falschen Zug. Was soll mir da noch passieren?«

    Ein Mann sitzt im Nichtraucherabteil eines Intercity und zieht eine Zigarre aus dem Etui. Ihm gegenüber sitzt eine Frau und meutert.
    »Hier wird nicht geraucht« , empört sie sich und der Mann gibt klein bei.
    Nach einer Weile zieht sie ihre Jacke aus.
    Jetzt hat der Raucher seine große Stunde. »Hier wird nicht gebumst« , sagt er wütend.

    Da ist es wieder, das am meisten gebrauchte Wort der letzten Jahrzehnte. Es sitzt zusammen mit anderen schmückenden Beiwörtern aus den Untiefen des Sexualjargons auf seinen sechs Buchstaben und wartet darauf, dass es auch in diesem Kapitel zur Kenntnis genommen wird. Vollkommen zu Recht. Denn viele Gazetten waren in den achtziger Jahren dazu übergegangen, die sogenannten Four Letter Words voll auszuschreiben, und im Kino und Theater gehörten die drastischen Ausdrücke längst zum Vokabular der Schauspieler. Frei nach dem Motto, das Spaßmacher aus der DDR kurz nach der »Machtübernahme« durch Erich Honecker erfunden hatten: »Alles ist schlechter geworden. Nur eins ist besser geworden: Die Moral ist schlechter geworden.« Fromme Zeitungen tarnten die schlimmen Wörter allerdings immer noch brav mit drei Punkten: f …, b …, v …
    Mit der allmählichen Abschaffung des schon lange hinfälligen Tabus lief eine eigenartige gesellschaftliche Veränderung parallel: Je freizügiger die Medien mit dem Sexualjargon umgingen, desto unaufdringlicher und weniger barbarisch entwickelten sich die Handlungsabläufe der Männerwitze. Das Angebot an direkten Sauereien, an unter der Gürtellinie ansetzenden Zoten ging langsam zurück. Woran lag das?
    Die typische deutsche Kneipe als Wechselstube für vulgäre Pointen hatte Kundschaft verloren. Die alten Kameraden – Hüter der Männerkumpanei – ruhten in den ewigen Jagdgründen. Und ihre Söhne und Enkel verbrachten viel Freizeit da, wo sie andere Braten gerochen hatten als Frikadellen und kalte Koteletts. Jugoslawische, italienische, griechische und türkische Restaurants kamen in Mode, und die Jugend zog es in Bistros, Discos, Straßencafés. Dort fehlten die Stammtische und Theken; durch den Standortwechsel wurden die Ankerplätze der Zote kleiner.
    Vier Beispiele aus dem Sex-Fundus der achtziger Jahre.

    Ein Mann reitet auf einem gelben Pferd durch einen gepflegten Park. Ross und Reiter kommt ein Spaziergänger entgegen, der bleibt

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