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Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Randy Bradshaw. Er hatte ihr eher gelangweilt zugehört und bewegte ständig einen Kaugummi in seinem Mund. »In Montana gab’s auch Zoff mit den Ranchern. Die haben Angst um die paar Kälber, die von Wölfen gerissen werden, und würden am liebsten alle umbringen.«
    »Keine Gewalt!«, warnte Louise Fletcher. »Oder hast du vom letzten Mal noch nicht genug? Da warst du eine Nacht im Gefängnis, nur weil du dich nicht beherrschen konntest und diesen Feuerwerkskörper unter die Rancher werfen musstest. Du kannst froh sein, dass sie dich damals nicht erschossen haben.«
    »So wild war’s auch nicht, Mutter«, antwortete Mike für seinen Freund.
    »O doch«, widersprach Louise. »Und in Alaska, hab ich mir sagen lassen, sind die Wolfsgegner noch rigoroser. Erst gestern sollen sie wieder einen Wolf erschossen haben, nur ein paar Meilen von der Parkgrenze entfernt.«
    Julie wollte vermeiden, dass es unter den Tierschützern zu einer lauten Diskussion kam, und schaltete sich schnell ein. »Wer traut sich denn, eine Runde mit mir auf dem Hundeschlitten zu drehen?«, fragte sie fröhlich.
    »Na, wer wohl«, antwortete Randy. »Ich natürlich.«

8
    »Keine Angst, es kommt jeder dran!«, beruhigte Julie die Tierschützer. Sie legte den Hunden die Geschirre an, breitete die Führungsleine auf dem Boden aus und erklärte den Besuchern, wie wichtig es war, sich besonders um den Leithund zu kümmern. »Die Anführer wollen besondere Aufmerksamkeit und wenn man ihnen die verweigert, werden sie böse und gehorchen nicht mehr.« Sie kraulte Skipper hinter den Ohren. »Skipper ist einer der besten.«
    Nachdem sie die Hunde angespannt hatte, legte sie die mitgebrachten Wolldecken auf die Ladefläche des Schlittens und bat Randy, sich darin einzuwickeln und gut festzuhalten. »Nicht, dass Sie mir vom Schlitten fallen!«
    »Kinderkram«, erwiderte Randy abfällig. »Ich dachte, ich darf selbst fahren. So schwer kann das doch nicht sein. Mit dem Snowmobil klappt es doch auch. Lassen Sie mich fahren, dann zeig ich Ihnen, wie ein Champion fährt. Bei Snowmobil-Rennen liege ich immer vorn.«
    Mit Machos, die glaubten, alles besser zu können, stand Julie auf Kriegsfuß. »Ein Hundeschlitten ist kein Snowmobil«, warnte sie den jungen Mann, »der reagiert vollkommen anders. Man braucht einige Erfahrung, um so einen Schlitten steuern zu können.«
    »Wenn Sie es können, kann ich es schon lange.«
    »Na, schön«, ließ sich Julie breitschlagen, »bis zur Park Road und wieder zurück, aber zuerst hören Sie mir zu. Um die Hunde anzutreiben, rufen Sie ›Go‹ oder ›Vorwärts‹. ›Whoaa‹ bedeutet, dass sie anhalten sollen. ›Gee‹ heißt ›Rechts‹ und ›Haw‹ ›Links‹. So weit alles klar?« Randy nickte, und sie fuhr mit ihrem Schnellkurs fort: »Sie stehen auf den Kufen, die Beine leicht gebeugt, um Bodenwellen und andere Hindernisse aufzufangen. In den Kurven verlagern Sie Ihr Gewicht. Fahren Sie auf keinen Fall zu schnell!«
    Normalerweise ließen die Ranger keinen Besucher selbst fahren, schon wegen der Versicherung, aber bei dem tiefen Schnee, der sich zu beiden Seiten des Trails häufte, bestand kein Risiko und die Versuchung, einen Angeber wie Randy auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, war einfach zu groß. »Und bevor Sie losfahren, machen Sie sich mit Skipper und den anderen Hunden bekannt. Die haben es nicht gern, wenn einfach jemand auf den Schlitten steigt.«
    Randy, den Kaugummi immer noch im Mund, gab sich lässig und schlenderte zu Skipper. Etwas unbeholfen streichelte er seinen Rücken. »Dann wollen wir der Lady mal zeigen, was wir können. Lasst mich nicht im Stich!«
    Auf dem Rückweg zum Schlitten machte Randy unliebsame Bekanntschaft mit Rowdy, der ihn wütend anknurrte und beinahe einen Fetzen aus seiner Hose riss. Die Zuschauer lachten. »Und so ein ungezogener Rüpel darf den Schlitten ziehen? Der hat wohl nicht genug zu fressen bekommen!« Randy überspielte mühsam seinen Schrecken und stieg auf die Kufen des Schlittens.
    »Bis zur Park Road und nicht weiter!«, warnte Julie.
    Randy packte die Haltestange und wollte es wohl allen zeigen, so entschlossen war seine Miene. »Go! Go!«, trieb er die Hunde an und wäre beinahe schon zu Beginn seines Ausflugs vom Schlitten gefallen, so heftig legten sich Skipper und die anderen Huskys ins Zeug. Er hielt sich mühsam mit beiden Händen an der Haltestange fest, erreichte die Steigung, die zur Park Road hinaufführte, und beging einen entscheidenden

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