Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2

Titel: Die Wölfe vom Rock Creek - Alaska Wilderness ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
Vom Netzwerk:
ließ sie die Huskys mal wieder so schnell laufen, wie sie wollten, und sich richtig austoben. Julie feuerte sie mit wilden Zurufen an. »Vorwärts, sonst rostet ihr mir noch ein! Lauf, Chuck, so einen schönen Trail hatten wir lange nicht mehr.«
    Das Motorengeräusch, das plötzlich die Stille durchbrach, hörte sie beinahe zu spät. »Whoaa! Whoaa!«, hielt sie ihr Gespann an. Die Huskys gehorchten widerwillig und blickten sich vorwurfsvoll nach ihr um, aber auch sie hatten das Geräusch gehört. Irgendwo im Südwesten brummte ein Snowmobil.
    Die Benutzung eines Snowmobils war im Denali National Park verboten und zog meist eine heftige Strafe nach sich. Zahlreiche Jugendliche, die das Naturschutzgebiet mit einem Abenteuerspielplatz verwechselten, hatten schon teuer dafür bezahlt. Julie hielt an und rief Carol über Funk. »Hallo, Carol, hier Julie. Ein Snowmobil, ganz in meiner Nähe.« Sie gab ihre Position durch. »Ich nehme die Verfolgung auf.« Carol ermahnte sie, vorsichtig zu sein. »Pass bloß auf, das könnte auch einer der Wolfskiller sein! Keine gefährlichen Alleingänge, hörst du? In ungefähr zwanzig Minuten bin ich bei dir, okay?«
    »Roger, Carol.« Sie steckte das Funkgerät weg und fuhr weiter nach Süden, wollte unterhalb der Felswand nach Osten abbiegen, als ein Schuss krachte und die Hunde so erschreckte, dass sie zur Seite drängten und sich in den Leinen verhedderten. Sie griff erneut nach dem Funkgerät. »Carol, hier Julie. Ein Schuss! Ich glaube, wir haben einen Wolfskiller auf frischer Tat ertappt. Ungefähr eine halbe Meile von hier. Ich folge ihm vorsichtig, okay?«
    »Das wirst du nicht tun«, kam die barsche Antwort. »Du bleibst, wo du bist! Die Sache wird zu gefährlich. Ruf Greg und sag ihm, was passiert ist. Er wird sich um den Schützen kümmern. Ich bin in einer Viertelstunde bei dir!«
    Julie sah ein, dass es zu gefährlich war, einen bewaffneten Straftäter zu verfolgen, und rief stattdessen Ranger Erhart. Sie schilderte ihm in knappen Sätzen, was passiert war, und sagte ihm, dass Carol und sie gemeinsam zum Tatort fahren würden. Sie gab ihm ihre Position durch. »Nach Süden oder Westen ist der Schütze nicht gefahren, sonst würde ich ihn noch hören. Ich schätze, dass er den Park so schnell wie möglich verlassen wird. Vielleicht erwischen Sie ihn auf dem Highway in Healy. Wir melden uns vom Tatort.«
    »Gute Arbeit, Julie. Keine Alleingänge, hören Sie?«
    Sie war viel zu aufgeregt, um über die erneute Warnung zu lachen. Stattdessen nutzte sie die Zeit und befreite ihre Hunde von den Leinen. Sie kraulte Chuck zwischen den Ohren. »Keine Angst, Chuck! Es ist alles okay! Ranger Erhart kümmert sich um den Wolfskiller oder Wilderer oder wer immer er ist. Und wir warten hier auf Carol. Sie ist ganz in der Nähe und braucht nicht lange.«
    Eine Viertelstunde später traf Carol ein. Sie musste wie der Teufel gefahren sein, denn selbst Buddy, der kräftige Rüde, hechelte erschöpft. Sie hielt dicht neben Julie und fragte: »Hast du den Burschen zu Gesicht bekommen?«
    Julie schüttelte den Kopf und wiederholte, was sie Ranger Erhart gesagt hatte. »Würde mich nicht wundern, wenn es einer der Baldwins gewesen wäre. Nach Healy ist es nicht weit. Wenn er ordentlich Gas gibt, ist er längst zu Hause, wenn Erhart mit dem Hubschrauber anrückt. Solange sie ihn nicht innerhalb der Parkgrenzen erwischen, kann ihm sowieso keiner was beweisen.«
    »Okay, wir sehen nach«, sagte Carol. »Du bleibst hinter mir!«
    Sie bogen nach Westen ab und kämpften sich durch den Tiefschnee, bis sie den Jagdtrail erreichten, über den der geheimnisvolle Schütze wahrscheinlich gefahren war. Nach seinem Opfer brauchten sie nicht lange zu suchen. Der tote Wolf lag zwischen einigen Felsen im Schnee, die Schnauze in einer Blutlache, die im düsteren Tageslicht beinahe schwarz aussah. Sein Unterkiefer war zerfetzt. Anscheinend hatte der Schütze diesmal eine Schrotflinte benutzt.
    »Banu!«, rief Julie in panischer Angst. Sie sprang vom Schlitten und rannte zu dem toten Wolf, beugte sich über ihn und zog scharf die Luft ein. Der Wolf war älter als Banu und hatte ein zottiges, von zahlreichen Narben entstelltes Fell. »Das ist nicht Banu. Er gehört nicht zum Rock-Creek-Rudel.«
    »Barney«, stellte Carol richtig. »Ein Einzelgänger, der sowieso bald gestorben wäre, aber das gibt dem Schützen noch lange nicht das Recht, ihn innerhalb des Nationalparks umzulegen. Einfach widerlich, diese

Weitere Kostenlose Bücher